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Mittwoch, April 30, 2025
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Guillem Farres: vom Arbeiter zum Star-Fahrer

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München. Er kam, sah und siegte: Guillem Farres (E/Raths Motorsports) wusste kurz vor dem
Saisonstart des ADAC MX Youngster Cup 2022 in Dreetz selbst noch nicht, dass er die Meisterschaft
fahren würde. Ursprünglich hatte der 19-Jährige aus dem etwas nördlich von Barcelona gelegenen
Balsareny die Teilnahme an der Europameisterschaft in einem anderen Team geplant. Doch der
junge Spanier mit dem Spitznamen „Mogli“ überraschte bei den Rennen des ADAC nicht nur mit
einer Triumphfahrt im tiefen Sand, sondern setzte der gesamten Saison in der konkurrenzstarken
Klasse seinen Stempel auf. Wie hoch das fahrerische Niveau an der Spitze des ADAC MX Youngster
Cup ist, bewies er mit Top-Ten-Ergebnissen in der MX2-Weltmeisterschaft und amerikanischen
Motocross-Meisterschaft sowie als Fahrer der spanischen Mannschaft beim MXON. Erstaunlich: noch
im letzten Winter arbeitete er in einem Geschäft, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen und
war weit weg von einer Vollprofi-Karriere für ein Top-Team in den USA, wo er für die Saison 2023
einen Vertrag mit dem Star Racing Yamaha Team besitzt. Bereits eine Veranstaltung vor Saisonende
krönte er sich zum neuen Meister im ADAC MX Youngster Cup.


Herzlichen Glückwunsch zum Sieg im ADAC MX Youngster Cup. Wie fühlt sich der Titelgewinn an?
Guillem Farres: „Es ist wirklich schön, die Meisterschaft zu gewinnen, besonders, dass es bereits eine
Runde vor dem Saisonende war. Ich wusste im September nicht, wie meine Zukunft aussehen würde
und was nach meinen Rennen für Star Racing Yamaha in den USA passiert. Es war also eine
Entlastung, den Titel bereits in Holzgerlingen gewonnen zu haben. Ich hatte vor, das Finale in
Fürstlich Drehna auch zu fahren, konnte es aber dann leider nicht. Vor der Saison hatte ich bereits
viel über die ADAC-Serien gehört, bin dort aber noch nie ein Rennen gefahren. Also war es ein sehr
schönes Gefühl, es zu tun und die Meisterschaft gleich beim ersten Mal zu gewinnen.“


Drei Wochen vor dem Saisonstart in Dreetz wusstest du noch nicht, dass du den ADAC MX
Youngster Cup bestreiten wirst. Was waren deine Erwartungen und Ziele?
„Die Serie stand ursprünglich nicht auf meinem Plan für das Jahr. Ich hatte keine Erwartungen, als ich
nach Dreetz fuhr und wusste nicht, wer sonst noch dort mitfährt. Also habe ich mich auf den Weg
dorthin gemacht und mich lediglich auf mich und mein Fahren konzentriert, was gut war. Es lief dann
ja auch ziemlich gut.“
Im vergangenen Winter hast du dein Geld noch mit Arbeit in einem Shop verdient und wusstest
nicht, ob du noch eine MX-Profi-Karriere verfolgen kannst. Jetzt bist du ADAC MX Youngster Cup-
Champion, hast in der MX2-Weltmeisterschaft und den amerikanischen Pro Nationals Top-
Ergebnisse erzielt und bist für das spanische Team beim Motocross of Nations angetreten.

Das hört sich nach einer Cinderella-Story an!
„Die vergangenen drei Jahre habe ich im Winter immer gearbeitet, um mein Geld für Benzin, Miete
und solche Dinge zu verdienen. Ich hatte in der Off-Season fleißig trainiert, dann begann das Jahr
aber wirklich schlecht und ich hatte Probleme mit meinem Motorrad und Armpump. Also wurde mir
geraten, eine Armpump-Operation zu machen, was ich auch tat. Dadurch konnte ich das erste EMXRennen
nicht fahren und ich hatte kein Team mehr. Ich wusste nicht, was die Zukunft bringen würde,
dann kam das Angebot von Raths Motorsports. Es war eine wirklich gute Entscheidung, in das Team
von Niklas und seiner Familie zu gehen.“

Was war dein Highlight-Rennen in der ADAC-Saison 2022?
„Mein Highlight war eindeutig Dreetz. Ich habe alle drei Rennen gewonnen, wobei ich im letzten
Rennen beim Start gestürzt und von ganz hinten losgefahren bin. Dort konnte ich in der letzten
Runde die Führung übernehmen. Das war definitiv mein Highlight.“


Welches Rennen würdest du am liebsten vergessen?
„Das Rennen zum Abhaken war für mich in Tensfeld. Ich hatte den ganzen Tag Probleme mit der
Strecke. Im letzten Rennen hatte ich endlich einen guten Start, stürzte dann aber gleich und später
nochmals, bin mit verbogenem Lenker gefahren und nur 14. geworden.“


Wie bist du zum Motocross gekommen?
„Als ich ein Kind war, ist mein Vater auf Amateurniveau in Katalonien und Spanien Motocross
gefahren. Ich habe zu Weihnachten irgendwann ein kleines Motorrad bekommen, aber bin damit
noch nicht einmal auf richtigen Strecken gefahren, sondern nur im Wald herumgerollt. Bis zur 125
ccm-Klasse habe ich den Sport nicht wirklich ernst genommen. Erst als ich auf den großen Maschinen
saß, fing ich an, ernsthaft zu arbeiten und hart zu trainieren.“


Was ist dein Traum für deine MX-Karriere?
„Mein Traum war es schon immer, in Amerika zu fahren, aber nicht nur dort zu sein, sondern zu
gewinnen. Es ist schwer, es bis in die USA zu schaffen und hier zu gewinnen ist noch härter, aber
genau das ist mein Ziel.“

Was wirst du 2023 tun?
„Ich bin seit dem MXON in den USA und bereite mich mit dem Star Racing Yamaha Team auf die
neue Saison vor. Ich weiß noch nicht, ob ich die gesamte US-Serie mit Supercross und den Nationals
fahren werde, aber ich werde auf jeden Fall die Outdoors fahren. Wir werden sehen. Ich möchte
mich bei allen Leuten in Deutschland bedanken, die bei den Rennen waren, besonders der ganzen
Familie Raths und meinem Mechaniker. Alle haben viel Einsatz für mich gezeigt und mit viel Hingabe
gearbeitet. Ich hatte das Gefühl, dass alle sehr freundlich waren, auch die Fans. Es war ein tolles Jahr
und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, Danke!“

Foto: ADAC / Steve Bauerschmidt

Rally Qassim – durch die Wüste aufs Podium

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Es geht weiter für Dirk von Zitzewitz, erneut steht ein Lauf der saudischen Meisterschaft an. Zusammen mit Yazeed al Rajhi nehmen die beiden an der Qassim Rally teil.

Yazeed al Rajhi´s Hochzeit steht kurz bevor, doch zuerst geht der Rallyfahrer mit seinem Navigator Dirk von Zitzewitz an den Start der Qassim Rally. Die Wüstenetappen sind anspruchsvoll aber gemeinsam geben die beiden wie gewohnt Vollgas, um mit ihrem Toyota einen Platz auf dem Podium einzufahren. Dirk nutzt die freie Zeit im Biwak um sich die Motorräder der Zweiradteilnehmer anzuschauen und entdeckt dann ein Auto, mit dem er sich auch privat viel Spaß vorstellen könnte.

Den neuen Rallyvlog findet man unter https://youtu.be/pK7NW81YGxE auf dem Weber-Werke YouTube-Kanal, dort beantwortet Dirk auch offene Fragen in den Kommentaren.

Die Weber #werkeholics im Netz:

Hashtag: #werkeholics

Web: www.werkeholics.de

Facebook: @weberwerke

Instagram: @weberwerke

YouTube: „Weber-Werke“

Traumhafte Bedingungen für EJC in Meltewitz

Der ADAC Enduro Jugend Cup Ost zu Gast beim vorletzten Saisonlauf in Meltewitz. Einen vorzeitigen Champion gab es noch nicht zu bejubeln.

Meltewitz. Am vergangenen Wochenende war der ADAC Enduro Jugend Cup Ost beim SHC Meltewitz e.V. im ADAC zu Gast. Der Ortsclub wurde Ruf wieder vollkommen gerecht und zauberte für die knapp 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus insgesamt acht Bundesländern erneut eine Strecke, die Maßstäbe setzte. Besonders hervorzuheben ist, dass es für die großen Klassen zwei unterschiedliche Sonderprüfungen gab. Aus diesen Kategorien gingen Henry Strauß (125), Fabio Schiffner (85A) und Noah Rübesamen (85B) als Sieger hervor, während bei den Kleinen Elias Neukirchner (65) und Jordan Wittenberg (50) auf dem obersten Treppchen standen. Bei den Ladies setzte Lina Süßmuth ihre Erfolgsserie weiter fort und die Offroad-Rookies gewannen zum ersten Mal die Team-Wertung.

Meltewitz steht seit jeher für echtes Enduro-Terrain, mit einer knackigen Geländerunde und selektiver Sonderprüfung. Die Organisatoren legten sich auch in diesem Jahr ins Zeug, um den Teilnehmern wieder ein echtes Enduro-Erlebnis zu bieten. Es wurde sogar akribisch darauf geachtet, bei den unterschiedlichen Altersklassen verschiedene Schwierigkeitsstufen in die Streckenführung einfließen zu lassen. So mussten sich die Jüngsten, in den Klassen 50 und 65, auf einem verkürzten Rundkurs mit einer Prüfung beweisen, während es für alle anderen auf die große, knapp acht Kilometer lange Runde mit zwei Sonderprüfungen ging. Zudem hielt die Etappenführung für die Starter der Klassen 125 und 85 noch ein zusätzliches, technisch anspruchsvolles Waldstück parat.

Am Vormittag waren zunächst die Jüngsten gefordert, die bei strahlendem Sonnenschein auf die Strecke geschickt wurden. In der Klasse 50 war erneut Jordan Wittenberg der dominierende Fahrer und blieb auch beim vierten Saisonlauf ungeschlagen. Hinter dem Letschiner belegten Constantin Richter (Laußnitz) und Maximilian Ebert (Lugau) die Ränge zwei und drei. Elias Neukirchner war der strahlende Gewinner in der Schülerklasse 65. Für den Sachsendorfer war es ein Riesenerfolg, denn es war sein erster Laufsieg im ADAC Enduro Jugend Cup Ost.

Hinter ihm reihten sich Lenny Tiger Sabottke aus Zeuthen und Luis Dürrenfeld aus Hohen Wutzen auf den Plätzen zwei und drei ein. Ebenfalls mit dabei waren die Fahrer der E-Bike-Klassen: Leon Labahn (Großolbersdorf) siegte vor Clara Heimrich (Riesa) in der E50-Kategorie, während Max Richter aus Erlau die E65 gewann.

Nach dem Mittag gingen die Akteure der großen Klassen auf die Strecke. Nach insgesamt fünf Runden durfte Noah Rübesamen aus Arnstein jubeln, der die Klasse 85B für sich entschied und genau wie Elias Neukirchner erstmals bei einem EJC-Lauf auf das oberste Treppchen steigen durfte. Neben ihm auf dem Podest standen Lenny Reimer (Krumhermersdorf) als Zweiter und Willi Süßmuth (Hänchen) als Dritter. Eine Runde mehr, plus den zusätzlichen Waldabschnitt mussten die Teilnehmer der Klassen 85A und 125 absolvieren. In der 85A gab es durch Fabio Schiffner aus Penig einen Sieg für den Gastgeberverein. Lina Süßmuth aus Hähnchen wurde Zweite, Platz drei sicherte sich der Langhennersdorfer Lenny Krumbiegel. Henry Strauss aus Uetze setzte sich bei den 125ern gegen Sky Dombrowski (Marienberg) und Collin Lang (Reichenbach in Thüringen) durch.

Lina Süßmuth war zudem die „Dame des Tages“ und gewann die Ladies-Wertung, vor Magdalena Höfer (Dornburg-Camburg) und Sarah Winnige (Treplin). Das Team Offroad Rookies e.V. (mit Jordan Wittenberg, Constantin Richter und Norman Bieger) entschied die Mannschaftswertung für sich. Platz zwei ging an die erste Mannschaft des gastgebenden SHC Meltewitz e.V., Dritter wurde das Team vom MC Flöha e.V. Kommenden Samstag wird der ADAC Enduro Jugend Cup Ost im nordsächsischen Dahlen zum Saisonfinale fortgesetzt.

Text&Foto: Peter Teichmann

Soubeyras nach 2017 wieder König von Stuttgart

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Beim 38. ADAC Supercross Stuttgart erobern die französischen Piloten alle Podestplätze in den Top-Klassen. Cédric Soubeyras (SX1) und Lucas Imbert (SX2) gewinnen die Gesamtwertung. Zwei deutsche Piloten erreichen das Finale der SX2. Zwölfjähriges Talent aus Metzingen siegt in Jugendklasse.
Beim spektakulären Opening mit Feuerwerk hieß es „We are back“ – das ADAC Supercross Stuttgart war nach zwei Jahren Coronapause zurück. Die 38. Ausgabe des Motorsport-Klassikers lockte am Wochenende rund 15.400 Fans in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Der Franzose Cédric Soubeyras zeigte über beide Renntage die mit Abstand beste Fahrleistung in der Klasse SX1 und krönte sich verdient zum „König von Stuttgart“. Der 33-jährige wiederholte damit seinen Triumph aus dem Jahr 2017. „Es ist ein großartiges Gefühl wieder hier zu sein“, freute sich Soubeyras über seine erfolgreiche Rückkehr in die Schleyer-Halle. „Ich genieße es wirklich, in Stuttgart zu fahren.“ Nach dem souveränen Sieg vom Vortag reichte ihm ein zweiter Rang im Finale am Samstagabend zu Platz eins in der Gesamtwertung. Der Honda-Pilot musste sich am zweiten Renntag nur seinem Landsmann Maxime Desprey geschlagen geben. „Heute habe ich mich gut auf dem Motorrad gefühlt. Es war sehr cool beim ersten Mal hier in Deutschland“, bilanzierte Desprey. In der Gesamtwertung schob er sich infolgedessen auf Platz zwei vor, Greg Aranda komplettierte das rein französische Podium in der SX1.

Zwei Deutsche im Finale der SX2 – Franzose Imbert am Samstag und in Gesamtwertung vorne

In der SX2 erklang ebenfalls die französische Nationalhymne bei der Siegerehrung. Lucas Imbert errang am Samstag einen Start-Ziel-Sieg: Von Beginn an setzte er sich an die Spitze des Feldes und fuhr im Finale ungefährdet als Erster über die Ziellinie. Zusammen mit dem zweiten Platz vom Freitag eroberte Imbert so den Sieg in der Gesamtwertung und den Titel „Prinz von Stuttgart“. „Es war ein perfekter Abend für mich. Die Strecke war sehr gut und einfach zu fahren“, zeigte sich der Yamaha-Pilot überglücklich. Lucas Imbert ließ mit seinem starken Auftritt Julien Lebeau sowie Yannis Irsuti (beide Frankreich) hinter sich in der SX2.
Lokalmatador und Publikumsliebling Paul Bloy aus Biberach qualifizierte sich mit einem beherzten Auftritt für das Finale. Dort konnte er jedoch das hohe Tempo nicht mehr mitgehen und landete auf dem zwölften Rang. „Ich wusste, dass ich nicht gewinnen kann. Aber ich habe trotzdem die Fahrt genossen und bin unfallfrei durch das Rennen gekommen“, sagte Bloy. Neben dem Biberacher repräsentierte der Thüringer Dominique Thury die deutschen Farben im SX2-Finale. Über den Hoffnungslauf weitergekommen, reichte es jedoch am Schluss nur für Platz zehn.

Dominante Vorstellung von Metzinger Talent in Jugendklasse SX4

Bei den Nachwuchstalenten in der SX4 triumphierte Nils Fauser vom 1. RMC Reutlingen. Der 12-jährige ließ seiner Konkurrenz keine Chance und gewann nach dem Qualifikationslauf auch das Finale. Nach einem perfekten Start gab er die Führung nicht mehr her – im Ziel wies er einen Vorsprung von 17 Sekunden auf.
„Ich habe mir am Anfang einen Abstand rausgefahren“, bilanzierte der Metzinger. „Danach bin ich einfach sicher mein Ding gefahren und habe nichts riskiert.“
Richtig spannend stellte sich der Kampf um Platz zwei dar: Julian Verta (MSV Bühlertann) rettete sich knapp vor dem Schweizer Tizian Bolliger über die Ziellinie. Die Jugendklasse SX4 wird beim ADAC Supercross Stuttgart am Samstag gefahren, einen Tag zuvor sind die Jüngsten aus der SX5 am Start. Hier hatte Sam Petreski vom MSC Wieslauftal Platz eins erobert.

Freestyler mit actionreicher Show

Für Begeisterungsstürme und großen Applaus beim Publikum sorgten erneut die Freestyler beim ADAC Supercross Stuttgart. Julien Vanstippen (Belgien), Victor Marcusson (Schweden), Matej Cesak (Tschechien) und Davide Rossi (Italien) heizten mit ihrer spektakulären Show ein. Sie präsentierten bei ihren waghalsigen Sprüngen anspruchsvolle Tricks wie den „Tsunami Flip“.

Die Gesamtergebnisse aller Klassen des 38. ADAC Supercross Stuttgart:

SX1:
1. Cédric Soubeyras (Frankreich) – „König von Stuttgart“
2. Maxime Desprey (Frankreich)
3. Greg Aranda (Frankreich)

SX2:
1. Lucas Imbert (Frankreich) – „Prinz von Stuttgart“
2. Julien Lebeau (Frankreich)
3. Yannis Irsuti (Frankreich)

SX4:
1. Nils Fauser (1. RMC Reutlingen)
2. Julian Verta (MSV Bühlertann)
3. Tizian Bolliger (Schweiz)

SX5:
1. Sam Petreski (MSC Wieslauftal)
2. Daniel Nelich (MSC Walldorf Astoria)
3. Ben Maier (1. RMC Reutlingen)

Foto:ADAC Württemberg e.V., www.hardymutschler.de

Die Meister krönten sich bei goldenem Herbstwetter

Beim 46. NIMEX DMV 4h-Rennens, dem Saisonfinale der Nürburgring Langstrecken-Serie, fielen bei goldenem Herbstwetter alle offenen Entscheidungen: Zu den Meistern krönten sich beim Saisonfinale auf der Nürburgring Nordschleife Daniel Zils, Oskar Sandberg und Sindre Setsaas. Für ihr Team Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive rund um Teamchef Matthias Unger ist es bereits der fünfte Titel seit 2018. Mit dem dritten Sieg in Folge sicherten Jakub „Kuba“ Giermaziak und Kim Luis Schramm dem Scherer Sport Team Phoenix Platz eins in der prestigeträchtigen NLS Speed-Trophäe.

Nach 4:00:21,803 Stunden wurden Giermaziak und Schramm im Audi R8 LMS GT3 EVO II als Sieger abgewinkt. Mit einem Rückstand von 1:34,847 Minuten belegten Vincent Kolb und Frank Stippler im Schwesterfahrzeug Platz zwei. Dass die beiden Audi-Duos in dieser Konstellation zum dritten Mal in Folge jubeln durften, dafür war auch ein technisches Problem am BMW M4 GT3 von Walkenhorst Motorsport verantwortlich. Rund eine Stunde vor Rennende steuerte Christian Krognes zum letzten planmäßigen Stopp in Führung liegend die Box an. Aufgrund von Problemen an der Tankanlage des BMW M4 GT3 konnte nicht die geplante Menge Kraftstoff nachgefüllt werden und die Standzeit dauerte mehr als eine Minute länger als vorgesehen. Zu allem Überfluss musste der Norweger zu einem erneuten Tankstopp die Box kommen. „Das ist uns noch nie passiert und wir haben noch keine Idee, wo das Problem gelegen hat“, erklärte Krognes. „Bis dahin lief unser Auto gut und wir waren eindeutig auf Siegkurs.“ Ein kleiner Trost: Krognes fuhr in 7:49,578 Minuten einen neuen Rundenrekord im Rennen.

„Das Rennen war tricky. Ich habe in der Anfangsphase ein paar Positionen verloren und musste dann über die Distanz aufholen“, sagte Giermaziak. „Von der Pace her lagen wir auf gleichem Niveau wie Stippi im Schwesterfahrzeug und die Jungs im Walkenhorst-BMW. Aufgrund unterschiedlicher Strategien lagen wir zur Rennmitte ‚bereinigt‘ auf Platz eins, ehe der BMW auf einmal richtig schnell wurde. Am Ende ging das Rennen doch noch zu unseren Gunsten aus. Erneut einen Doppelsieg für das Scherer Sport Team Phoenix einzufahren, ist fantastisch.“ Ein positives Saisonfazit zog Kolb: „Wir hatten eine traumhafte Saison, ohne Ausfall oder technische Probleme. Wir haben bei acht Rennen sechsmal auf dem Podium gestanden. Das ist mega! Wir können mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen.“

Der Sieg in der Pro-Am-Wertung der Klasse SP9 ging an Jörg Müller, Mario von Bohlen und Anders Buchardt. Den Am-Triumph sicherten sich Henry Walkenhorst, Friedrich von Bohlen und Alexander Prinz.

AVIA W&S Motorsport holt den Titel in der PETN Cup 2

Daniel Blickle ist Meister der Fahrerwertung in der Cup-2-Klasse der Porsche Endurance Trophy Nürburgring. Zusammen mit David Jahn holte der 44-Jährige beim Finale Platz fünf im Gesamtklassement und den dritten Klassensieg. Damit setzte sich der Fahrer von AVIA W&S Motorsport gegen Karsten Krämer und Christopher Brück von KKrämer Racing durch, die Platz zwei im Rennen und in der Meisterschaft einfuhren.

Die Meister der Cup-3-Klasse standen bereits vor dem Finale fest. Mauro Calamia, Ivan Jacoma und Kai Riemer holten für Schmickler-Performance den vierten Saisonsieg. Jacoma und Riemer gewannen die PAGID Racing-Trophäe für Gentlemen-Fahrer.

Die neuen Champions haben Benzin im Blut

Nicht nur auf der Rennstrecke zeigt sich die Auto-Verrücktheit von Daniel Zils, Oskar Sandberg und Sindre Setsaas – auch abseits der Piste haben die drei mit Autos zu tun. Zils betreibt einen Fahrzeug-Großhandel in Bendorf nahe Koblenz. Sandberg ist als McLaren-Techniker tief in der Materie verwurzelt. Der ausgebildete Rennmechaniker ist bei der Dörr Group in Frankfurt am Main angestellt. Chef der Unternehmensgruppe ist Rainer Dörr, der vielfältigste Sportwagenhändler Deutschlands und langjährigen Teilnehmer in der NLS. Setsaas schließlich ist Fahrlehrer in seiner Heimat Stjørdal, einer Kommune unweit von Trondheim in Norwegen gelegen.

„Es spielt eigentlich keine Rolle, in welchem Rennauto man sitzt. Am wichtigsten ist es, dass man am Ende gewinnt. Das ist einfach ein tolles Gefühl“, sagt Setsaas. Der 24-jährige Norweger ist seit 2018 in der Nürburgring Langstrecken-Serie unterwegs und errang bis jetzt zehn Klassensiege. Auf mittlerweile 21 Erfolge kann sein Landsmann Sandberg zurückblicken. 2014 debütierte der 30-Jährige mit einem BMW 325i in der Klasse V4. Eine Nummer kleiner war das erste Fahrzeug, das Zils bei seiner Premiere in der NLS im Jahr 2000 bewegte: ein VW Polo. 82 Klassensiege gehen auf das Konto des 44-Jährigen. Damit belegt Zils Platz acht in der ewigen Klassensieger-Statistik des Nordschleifen-Championats und ist Verfolger von Nordschleifen-Größen wie Heinz-Otto Fritzsche, Jürgen Nett, Peter Haas, Andreas und Ralf Schall, Johannes Scheid und Volker Strycek.

Seitdem er 2009 das erste Rennen an der Seite von dem heutigen Teamchef Matthias Unger absolvierte, blieb er dem Rennstall aus Heusenstamm treu – und das überaus erfolgreich. 2017 und 2018 belegte er jeweils Platz zwei in der Meisterschaft, 2021 wurde er Dritter. „Eigentlich wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um den Helm an den Nagel zu hängen“, sagt Zils. „Mit dem Gewinn der Meisterschaft habe ich mit einen großen und lang gehegten Traum erfüllt. Aber dann würde ich im kommenden Jahr vor dem Livestream sitzen und es würde wieder kribbeln. Spaß beiseite. Ich bin gespannt, was Matthias Unger für 2023 plant.“ Dass Zils weiter mit dem Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive rechnet, das versteht sich fast von selbst.

Sandberg ist 2022 einer der erfolgreichsten Nordschleifen-Fahrer überhaupt. „Das war eindeutig mein bestes Jahr im Motorsport“, sagt Sandberg. „Ich habe bei den TotalEnergies 24h Nürburgring den Klassensieg geholt, habe vor zwei Wochen den Titel in der Leistungsprüfung RCN gefeiert und jetzt die Meisterschaft in der NLS – mehr geht nicht. Der NLS-Titel ist natürlich am wichtigsten.“

Nicht nur für die Champions, auch für die weiteren erfolgreichen Piloten der Nürburgring Langstrecken-Serie ist ein Termin ganz dick im Kalender angestrichen: der 26. November. Dann findet die große ‚Night of Champions’ am Nürburgring statt und es werden Pokale und Preisgelder überreicht.

Eine Woche später präsentiert sich die NLS auf der Essen Motor Show. Das Nordschleifen-Championat ist vom 3. bis 11. Dezember (Previewday am 2. Dezember) in Halle 3 am Stand des Nürburgrings vertreten.

Foto: Jan Brucke/VLN

Perfekte Bedingungen zum ADAC Endurocup Ost in Meltewitz – Strauß gewinnt

Nachdem der Lauf des ADAC Endurocup Ost in Meltewitz im letzten Jahr den Corona Bestimmungen zum Opfer gefallen ist, gab es in diesem Jahr perfekte Bedingungen. Der Lauf war gleichzeitig der Auftakt in eine heiße Schlussphase für den Cup der vom ADAC Berlin Brandenburg ausgerichtet wird, denn im November stehen noch zwei weitere Läufe der Serie im Kalender. Der SHC Meltewitz hat in seinem Gelände einige neue Abschnitte eingebaut, diese machte die Runde flüssig aber dennoch hatte diese einiges an Anspruch für die Fahrer, die eigentlich mehr Sandboden gewohnt sind.

Nach einigen Regen am Vortag gab es im Rennen selbst ideale Endurobedingungen, diese nutzte Henry Strauß wieder einmal aus und fuhr zum Gesamtsieg, sowie Klassensieg in der Sportklasse. Zunächst kämpfte er mit Clemens Voigt, der Sherco Fahrer schied aber 30 Minuten vor Schluss nach einem Sturz aus.

Auch die Teamklasse war sehr gut besetzt, dort setzten sich Daniel Hänel / Karl Jost gegen Alvermann / Hattendorf durch. Dahinter folgten die Youngster Niclas Kallmeyer / Jeremy Göthel und Fritz Stamnitz / Justin Graf.

Die weiteren Klassensieger:

E1+Youngster – Maximilian Schneider

E2 – folgt

E3 – Arvid Meyer

Sen – Alexander Mann

Dam – Lea Hoffmann

Der nächste Lauf des Cups findet am 19.11. in Dreetz statt.

[ Fotogalerie / Bestellmöglichkeit ]

Fotos aller Teilnehmer vorhanden. Anfragen mit Angabe der Startnummer und des Namens per E-Mail an info@dg-design.net senden. Vorschaufotos werden unverbindlich zugesendet.

Fotos: DG Design / Denis Günther

Französischer Abend beim ADAC Supercross Stuttgart

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Zu Beginn des 38. ADAC Supercross Stuttgart dominieren die Starter aus Frankreich die SX1 sowie SX2. Die deutschen Fahrer verpassen die Finalläufe. Rudersberger gewinnt souverän Nachwuchsklasse SX5.
Der Franzose Cédric Soubeyras überzeugte am ersten Tag des 38. ADAC Supercross Stuttgart mit einer dominanten Vorstellung in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Der Honda-Pilot setzte sich im Finale der Königsklasse SX1 von Anfang an rasch vom Fahrerfeld ab und wurde mit einer herausragenden Leistung klarer Sieger im „Rennen der Asse“. Soubeyras freute sich über seinen Triumph nach einem sehr guten Start: „Ich wusste, dass es zu Beginn eng werden würde mit den vielen französischen Fahrern, die ich sehr gut kenne. Daher musste ich wirklich konzentriert bleiben.“ Er dankte auch dem großartigen Stuttgarter Publikum, das ihn zum Sieg getragen hatte. Den ganzen Abend zeigte der 33-jährige Soubeyras eine fehlerfreie Vorstellung und gewann auch sein Qualifikationsrennen. Seine Landsmänner Greg Aranda sowie Charles LeFrancois machten mit den Podestplätzen zwei und drei den erfolgreichen französischen Abend komplett.
Für Stefan Ekerold aus Willich (Nordrhein-Westfalen), den einzigen deutschen Piloten in der SX1, gab es am Freitagabend hingegen kein Happy End. Der amtierende Deutsche Motocross Meister in der Klasse Open schied im Qualifikationsrennen aus und verpasste schließlich auch in den Hoffnungsläufen den Einzug ins Finale.

SX2: Franzosen dominieren, Deutsche enttäuschen
In der SX2 war das Podium ebenfalls komplett mit Piloten aus Frankreich besetzt. Julien Lebeau eroberte direkt nach dem Start die Führung und gab diese nach einem starken Auftritt nicht mehr aus der Hand. „Auch wenn es einfach aussah, war es kein leichtes Rennen. Es ist schwer, wenn man vorne ist, die Führung zu behalten“, sagte Lebeau bei der Siegerehrung. „Aber ich hatte einen perfekten Start, der mir für das Rennen sehr geholfen hat.“ Platz zwei erkämpfte sich Lucas Imbert, obwohl er nach einem Sturz zwischenzeitlich auf Rang fünf zurückgefallen war. Yannis Irsuti fuhr als Dritter über die Ziellinie.
Die deutschen Starter um Dominique Thury verpassten allesamt den Einzug ins SX2-Finale. Lokalmatador Paul Bloy (Biberach) lag mit einem sehr guten Start im Hoffnungslauf erst in Führung, hatte aber nach einem Sturz keine Chance mehr aufs Weiterkommen.

Souveräner Sieg in der Nachwuchsklasse SX5
Mit viel Spaß gingen in der Klasse SX5 die Nachwuchspiloten zwischen sechs und neun Jahren vor großem Publikum an den Start. Bei den Jüngsten freute sich nach acht Runden Sam Petreski vom MSC Wieslauftal über Platz eins. Der Rudersberger fuhr letztlich einen ungefährdeten Sieg ein. Die ersten drei Runden hatte er sich einen spannenden Zweikampf mit Daniel Nelich (MSC Walldorf Astoria) geliefert, ehe dieser in einer Kurve wegrutschte und zurückfiel. Dahinter kam mit 19 Sekunden Rückstand Ben Maier vom 1. RMC Reutlingen auf Rang drei ins Ziel. Zum ersten Mal in der Geschichte des ADAC Supercross Stuttgart wurde mit der SX5 eine komplette Klasse rein elektrisch ausgetragen. Alle Motocross-Talente kämpften auf Elektro-Crossbikes um die Plätze. „In den Kurven fährt man direkt Vollgas. Ich fand es richtig cool“, zeigte sich der neunjährige Sieger Sam Petreski begeistert von seinem E-Motorrad. Die Jugendklasse SX5 wird beim ADAC Supercross Stuttgart stets am Freitag gefahren, einen Tag darauf sind die etwas älteren Fahrer der SX4 am Start.

Nervenkitzel beim Freestyle
Die spektakuläre Sprungshow beim 38. ADAC Supercross Stuttgart wartete erneut mit klangvollen Namen aus der Freestyle-Szene aus. Das Quartett rund um den Superstar Julien Vanstippen (Belgien) glänzte mit waghalsigen Sprüngen. Das 38. ADAC Supercross Stuttgart in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle wird am 5. November mit der „Nacht der Revanche“ fortgesetzt. Für den Samstag sind an der Abendkasse (ab 15 Uhr) noch wenige Restkarten verfügbar. Auch online können Supercross-Fans live mitfiebern: Die Streaming-Plattform Spyty übertragt das Event. Die Tickets zum Livestream unter www.spyty.com sind für 7,90 Euro erhältlich.


Die Ergebnisse vom Freitag im Überblick:
SX1:

  1. Cédric Soubeyras (Frankreich)
  2. Greg Aranda (Frankreich)
  3. Charles Lefrancois (Frankreich)
    SX2:
  4. Julien Lebeau (Frankreich)
  5. Lucas Imbert (Frankreich)
  6. Yannis Irsuti (Frankreich)
    SX5 (Endergebnis):
  7. Sam Petreski (MSC Wieslauftal)
  8. Daniel Nelich (MSC Walldorf Astoria)
  9. Ben Maier (1. RMC Reutlingen)

Foto: ADAC Württemberg e.V., www.hardymutschler.de

Team Sherco Academy Deutschland feiert seinen Doppel-Champion Luca Fischeder

Mit überzeugenden Leistungen hatte das Team Sherco Academy Deutschland des deutschen Rekordmeisters Marcus Kehr über die Saison 2022 auf Luca Fischeders Titelverteidigung in der Klasse E3 der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) hingearbeitet. Zugleich galt es, mit dem 23-Jährigen aus Geringswalde den unmittelbaren Nachfolger des Neuseeländers Hamish Macdonald im klassenübergreifenden DEM-Championat aus den eigenen Reihen zu stellen. Beides gelang beim zweitägigen Saisonfinale in Rüdersdorf sogar vorzeitig.

Riesig war die Freude am Samstagnachmittag am Teamzelt der Sherco Academy Deutschland, als Luca Fischeder dieses am Ende des ersten Fahrtages des kombinierten EM- und DEM-Finales erreichte. Der MC Woltersdorf hatte in und um Rüdersdorf am östlichen Stadtrand von Berlin wieder eine sehr anspruchsvolle Geländefahrt als Saisonfinale für beide Prädikate auf die Beine gestellt. Ein Gelände, so recht nach dem Geschmack von Luca Fischeder.

In der Tagesgesamtwertung aller EM- und DEM-Klassen hatte sich Luca Fischeder mit Rang fünf begnügt. Schnellster Mann des Tages war der Italiener Enrico Rinaldi, ein guter Bekannter Luca Fischeders aus der Junior-WM 2022. Sensationeller Zweiter wurde Lucas Teamkollege Jeremy Sydow, der damit die Overall-Wertung des DEM sowie natürlich ebenfalls seine Klasse (E2) gewann. Luca Fischeder behielt in Sachen DEM-Klassensieg seine weiße Weste und holte sich zum siebenten Mal die volle Punktzahl. Wichtiger war an diesem Tag allerdings das vorzeitige Sicherstellen der beiden deutschen Meistertitel. Anschließend sagte er: „Ich bin natürlich mega happy, dass es heute schon geklappt hat. Es war kein ganz einfacher Tag für mich, denn ich hatte ja noch vom WM-Lauf vor zwei Wochen in Zschopau eine Vorverletzung im Fuß mitgebracht. Ab der zweiten Runde hatte ich auch wieder Schmerzen im Fuß und habe versucht, den Tag mit trotzdem halbwegs guten Zeiten irgendwie durchzuziehen. Es war aber nicht der Level, den ich sonst gehen kann, aber ich hatte nur die Titel im Visier und bin, wie gesagt, mega happy, dass es jetzt vorzeitig geklappt hat.“

Mit der Gewissheit des vorzeitigen totalen Triumphes wollte er am Sonntag noch mal einen „raushauen“, wozu er verriet: „Am letzten Renntag der Saison wird noch einmal voll angegriffen. Heute war ich am Anfang im EM-Championat immer vorn dabei und unter den Top 3. Dass ich dann, meinem Fuß geschuldet, etwas abreißen lassen musste, hat mich schon ein bisschen gewurmt. Ich habe dann hinten raus mit dem Titel im Hinterkopf nicht mehr allzu viel riskiert, um keinen unnötigen Sturz zu riskieren. Je nachdem, was mein Fuß zulässt, möchte ich morgen befreiter fahren und noch einmal in Sachen EM voll angreifen.“

Das tat Luca Fischeder dann auch, doch nach zwei heftigen Abflügen bei hoher Geschwindigkeit musste er sich diesmal mit dem zweiten Overall-Rang hinter Enrico Rinaldi, dem dadurch Gesamtsieger des „44. Novemberpokals“ des MC Woltersdorf, zufrieden geben. „Mit Platz zwei bin ich auch auf Grund meiner noch nicht wieder vollständig ausgeheilten Fußverletzung trotzdem absolut zufrieden“, resümierte er nach dem ultimativ letzten Wertungstag. Des Weiteren erklärte er zu diesem: „Nachdem das gestern schon mit den beiden DEM-Titeln geklappt hatte, bin ich heute viel befreiter gefahren und habe mich, im Vergleich zu gestern, körperlich besser gefühlt. Das war eigentlich ein guter Tag, bis auf die zwei größeren Stürze, bei denen ich geschätzt 30 Sekunden verloren habe. Aber da Enrico Rinaldi auch heute super stark gefahren ist, wäre es so oder so sehr schwierig geworden. Es wäre eine harte Battle geworden, aber mit Patz zwei gesamt in der Europameisterschaft bin ich super zufrieden. Das war noch einmal ein schöner Abschluss einer insgesamt sehr erfolgreichen Saison für mich. Ich habe in der Junioren-Weltmeisterschaft meinen ersten Sieg gefeiert und insgesamt fünf Mal auf dem Podest gestanden. Ich habe wieder einen großen Schritt gemacht, denke aber, dass mein Lernprozess noch nicht abgeschlossen ist und es noch weiter aufwärts geht. Alles in allem war es eine super Saison. Jetzt schauen wir aufs nächste Jahr.“

Das tut auch sein Teamkollege Jeremy Sydow. Der Umsteiger aus der Motocross-WM hatte am Samstag in Rüdersdorf mit Platz zwei Overall, nur vier Sekunden hinter Enrico Rinaldi, und gleichzeitig Platz eins im DEM-Championat sowie auch in der EM-Klasse E1 und auch der etwas abweichend reglementierten DEM-Klasse E2 erneut für Furore gesorgt. Er sagte danach: „Das war mein Ziel, nach Burg einen weiteren DEM-Championatssieg einzufahren. Das hat heute geklappt. Ich kam auf allen Prüfungen sehr gut zurecht. Nur im Extrem-Test der zweiten Runde hatte ich einen kleinen Fehler gemacht, ansonsten bin ich immer fehlerfrei gefahren. Das hat dann halt zu dem guten Ergebnis geführt. Morgen versuche ich noch einmal das Gleiche zu wiederholen und will wieder konzentriert meinen Rhythmus fahren.“

Soweit sein Plan für den abschließenden Fahrtag, der infolge eines technischen Defektes für ihn aber leider schon nach wenigen Metern der ersten Sonderprüfung beendet war. Wenngleich der Späteinsteiger in die Enduro-Saison die diesjährigen Rennen als Vorbereitung aufs nächste Jahr in der DEM und vor allem in der WM versteht, war dieser Ausfall doppelt ärgerlich. Zum einen konnte er dadurch nicht noch einmal sein Potenzial zeigen und zum anderen hatte er nach einem schlimmen Sturz des DEM-E2-Tabellenleaders Tilman Krause am Samstag nun nach fünf Klassensiegen in Folge sogar noch die Chance, Klassenmeister zu werden. Doch auch das trug der 22-jährige Chemnitzer mit Fassung und meinte dazu: „Der Samstag lief echt gut. In der Gesamtwertung aller EM- und DM-Fahrer habe ich den Sieg um vier Sekunden verpasst und das DEM-Championat sowie meine Klasse gewonnen. Damit war ich mega zufrieden mit dem Tag. Dadurch, dass sich Tilman Krause verletzte, was mir sehr leid für ihn tut und auch ich ihm bei dieser Gelegenheit gute Besserung wünsche, hatte ich trotz meines späten Einstiegs sogar noch die Chance, Deutscher Meister in der E2 zu werden. Durch den technischen Defekt nach noch nicht einmal einem Viertel der ersten Sonderprüfung waren die Titelhoffnungen aber schnell wieder begraben. Ich habe aber bei den wenigen Rennen, in denen ich mitgefahren bin, trotzdem viel gelernt und hoffe, dass nächstes Jahr alles noch besser klappt.“

Abgesehen von diesem kleinen Wermutstropfen war natürlich auch der Teamchef Marcus Kehr mit dem letzten Rennwochenende des Jahres sowie der gesamten Saison vollauf zufrieden. Dies kleidete er in folgende Worte: „Wir freuen uns natürlich sehr, dass Luca seinen Championatstitel und seinen Klassen-DM-Titel einfahren konnte, und das sogar vorzeitig. Mit diesen Zielen sind wir zu dieser Saison angetreten und nun ist alles nach Plan gelaufen. Natürlich waren auch Jeremys DEM-Championats- und Klassensieg sowie Platz zwei EM-Overall gestern hier in Rüdersdorf noch einmal in Sahnehäubchen. Heute war Luca EM-Overall Zweiter und hat dabei ebenfalls das DEM-Championat sowie seine Klasse gewonnen. Vielmehr ging nicht. Am Samstag war mit Milan Schmüser ein dritter Sherco-Fahrer auf dem DEM-Overall-Podest. Das war zu dem Zeitpunkt, als ich mit Sherco angefangen habe, noch unvorstellbar und ist nun Realität geworden. Was da jetzt daraus geworden ist, macht mich persönlich sehr stolz, zumal auch wir als Team Sherco Academy Deutschland unseren Beitrag dazu geleistet haben.“

Besagten Wermutstropfen kommentierte er so: „Den technischen Ausfall von Jeremy am Sonntag müssen wir noch verdauen. Er war wieder hoch motiviert und wollte noch einmal zeigen, was er kann. Dazu kam es leider nicht. Aber okay, das gehört zu unserem Sport halt manchmal auch dazu. Man kann nicht alles planen und berechnen. Jeremy hatte ohnehin keine volle Saison, sondern für ihn war das eher eine Probe. Natürlich war es bitter für ihn, aber als Team mit den vielen Erfolgen im Rücken müssen und können wir das irgendwie verschmerzen.“

Natürlich weiß auch Marcus Kehr, wer außer ihm noch diese Erfolge ermöglichte: Mit den Worten: „Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass wir ein super erfolgreiches Jahr hatten. Dazu möchte ich mich bei allen Helfern, Partnern und Sponsoren recht herzlich bedanken. Wie die Leute sich bei uns aufopfern ist wirklich sensationell. Ohne deren Einsatz könnten unsere Fahrer diese Leistungen nicht bringen. Da muss man die Teammitglieder auch einmal gesondert loben“, ließ er dazu seinen Gedanken freien Lauf.

Da nach der Saison bekanntlich vor der Saison ist, erklärt er abschließend: „Wir sind ein deutsches Team und werden nächstes Jahr selbstverständlich in Deutschland zur Titelverteidigung antreten. Aber wir werden auch international wieder mit einem ähnlichen Programm wie in diesem Jahr angreifen. Dieses Paket wird jetzt geschnürt.“

Nachdem Luca Wiesinger aus dem fränkischen Rohr beim Saisonfinale des Deutschen Enduro Cups in der Vorwoche in Kempenich in Rheinland-Pfalz den Vizetitel im DMSB-Enduro-Jugend Cup in Farben des Teams Sherco Academy Deutschland errungen hatte, mischte er sich in Rüdersdorf „zum schnuppern“ erstmalig ins DEM-Feld bzw. in die DMSB-Enduro-Junioren-Meisterschaft. Mit den Plätzen sieben und neun der Junioren-Klasse konnte er auch hier auf Anhieb überzeugen.

Text&Foto: Thorsten Horn

Countdown zum ADAC Supercross Stuttgart

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Spannende Rennen, Freestyle-Action, Stars hautnah erleben: Die Vorfreude steigt auf das 38. ADAC Supercross Stuttgart. Die Hanns-Martin-Schleyer-Halle ist am Samstag bereits ausverkauft. Auch per Online-Stream lässt sich das Motorsport-Spektakel verfolgen.
Am Freitag ist es nach zwei Jahren Coronapause endlich wieder so weit: Dann ertönt um 20 Uhr ein lautes „Hallo Stuttgart!“ beim Opening der 38. Ausgabe des ADAC Supercross Stuttgart in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Die Motocross-Fans in der Region können wohl das Wiedersehen mit ihren Stars kaum erwarten – der Samstag ist bereits komplett ausverkauft. Für Kurzentschlossene sind noch Tickets für Freitag verfügbar. Hier gibt es alles Wissenswerte sowie die wichtigsten Fakten rund um das Motorsport-Event.

Online dabei per Livestream

Wer am 4. und 5. November nicht vor Ort in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle dabei sein kann, muss auf das Renngeschehen nicht verzichten. Denn wenn der Startschuss für das ADAC Supercross Stuttgart fällt, sind die Kameras wieder live dabei. In diesem Jahr überträgt die Streaming-Plattform Spyty das Event an beiden Tagen in voller Länge. Die Tickets zum Livestream unter www.spyty.com sind für 7,90 Euro pro Tag oder als Kombiticket für beide Tage für 12,90 Euro erhältlich.

Internationale Top-Piloten

Um den Sieg in der SX1 kämpfen erneut zahlreiche Spitzenfahrer. So möchte der US-Amerikaner Ryan Breece seinen Titel „König von Stuttgart“ verteidigen. 2019 stand er zum Schluss ganz oben auf dem Podium. Wahrscheinlich wird in diesem Jahr auch Jordi Tixier ein gewichtiges Wort mitreden: Der Franzose ist in der Disziplin Supercross noch relativ neu, weist dafür aber eine beachtliche Titelsammlung im Freien auf. 2020 und 2021 holte der 30-jährige jeweils den Titel beim ADAC MX Masters, zudem kann er auf zwei gewonnene Weltmeisterschaften zurückblicken.

Action in der Luft

Am Freitag und Samstag, jeweils nach der Pause und als krönenden Abschluss des Abends, dürfen sich die Fans auf einen besonderen Nervenkitzel freuen. Die vier Freestyler Julien Vanstippen (Belgien), Victor Marcusson (Schweden), Matej Cesak (Tschechien) und Davide Rossi (Italien) heizen mit ihrer spektakulären Show ein. Sie zeigen bei ihren waghalsigen Sprüngen Tricks wie den „Tsunami Flip“.

Elektrisch unterwegs

Am Freitagabend wartet beim ADAC Supercross Stuttgart eine Premiere: Mit der SX5 geht erstmals eine Klasse komplett elektrisch an den Start. Die zwölf Nachwuchspiloten zwischen sechs und neun Jahren tragen ihre Rennen mit E-Crossbikes aus. Die elektrisch angetriebenen Motorräder sind nicht nur schnell, sondern auch völlig emissionsfrei.

Spannende Strecke

Konzipiert hat die diesjährige Strecke erneut der Belgier Freddy Verherstraeten – Supercross-Fans können mit spannenden Rennen rechnen. Denn bei 16 Sprunghügeln, dem herausfordernden „Waschbrett“ sowie Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 60 Stundenkilometern müssen die Piloten ihr ganzes Können abrufen. Aus rund 3800 Tonnen Fildererde entsteht der Kurs in der Schleyer-Halle innerhalb von nur zwei Tagen.

Vielfalt für die Fans

Beim ADAC Supercross Stuttgart haben alle Fans mit ihrem Ticket ebenfalls Zugang zum Fahrerlager. Dort lässt sich hautnah erleben, wie sich die Fahrer mental auf die Rennen vorbereiten oder wie die Mechaniker den Motorrädern den letzten Schliff geben. Zudem gibt es bei je zwei Autogrammstunden am Freitag und am Samstag die Möglichkeit, ausgewählte Piloten aus der SX1 und SX2 sowie vom Freestyle-Team kennenzulernen.

Tickets für Freitag verfügbar

Für den Freitag, 4. November, sind noch Eintrittskarten für das ADAC Supercross Stuttgart erhältlich. Alle Informationen zur Bestellung gibt es online unter www.supercross-stuttgart.de/tickets. Zudem werden voraussichtlich noch Restkarten an der Abendkasse am Freitag verfügbar sein.
Eintrittspreise: Kinder (6-14 Jahre) ab 25,70 Euro; Jugendtickets (15-17 Jahre) ab 36 Euro; Tickets für Erwachsene: ab 41,20 Euro. ADAC Mitglieder erhalten bei telefonischer Bestellung oder Kauf in den ADAC Geschäftsstellen 10 Prozent Rabatt auf Silbertickets.

Foto: Clemens Bolz

Spannung beim NLS-Finale 2022

Die Saison 2022 der Nürburgring Langstrecken-Serie NLS befindet sich auf der Zielgeraden, am Samstag, 5. November steigt das Finale. Auf dem Programm steht das 46. NIMEX DMV 4h-Rennen, das im April witterungsbedingt verschoben werden musste. Beim achten Rennen werden in den unterschiedlichen Kategorien der NLS die Meister gekürt. Spannung für die Besucher ist somit vorprogrammiert. Tickets für das 4-Stunden-Rennen in der Grünen Hölle sind ab 18 Euro unter vln.de/tickets erhältlich. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.

Nach sieben Rennen in der Grünen Hölle stehen Daniel Zils, Oskar Sandberg und Sindre Setsaas im BMW 330i des Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive praktisch als Meister der Nürburgring Langstrecken-Serie 2022 fest. Das Trio holte in der Klasse der Produktionswagen bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo und Heckantrieb alle sieben Rennsiege. Dabei sammelten sie maximale Punktzahl und liegen in der Tabelle uneinholbar in Führung. Neben der Gesamtwertung wird sich das Adrenalin-Trio auch die Produktionswagen Trophäe sichern, Setsaas wird auch die medienkraftwerk Junior-Trophäe 2022 für sich entscheiden. „Wir freuen uns riesig darüber, den NLS-Meistertitel erneut zu verteidigen – eine sensationelle Sache“, freute sich Teamchef Matthias Unger.

Auf Platz zwei der Gesamtwertung rangieren Mauro Calamia, Ivan Jacoma und Kai Riemer, die einen Porsche 718 Cayman GT4 CS (982) pilotieren. Die Fahrer von Schmickler Performance powered by Ravenol haben ihrerseits beim siebten Rennen den Titel in der Cup-3-Wertung der Porsche Endurance Trophy Nürburgring fix gemacht. Drittplatziert ist Daniel Blickle, der im Porsche 911 GT3 Cup (992) gute Aussichten hat, den Titel in der Cup-2-Wertung der PETN für AVIA W&S Motorsport klarzumachen. Dies wollen ihm Karsten Krämer, Christopher Brück und Moritz Kranz von KKrämer Racing hingegen streitig machen, die in dem Porsche Markenpokal Platz zwei belegen.

Auch wenn vereinzelt Vorentscheidungen in der NIMEX Team Trophäe gefallen sind, Spannung ist in einigen Klassen weiter angesagt. In der VT2-FWD führt mathilda racing – Team LAVO Carwash mit dem Volkswagen Scirocco R vor DRUCKREGELT&WAPPLER by Mertens Motorsport mit dem Hyundai i30 N. Der Vorsprung beträgt aktuell 24 Punkte, derer 35 sind noch zu vergeben. Zum Showdown kommt es unter anderem auch in der SP9 Pro-Am zwischen Huber Motorsport (Porsche 911 GT3 R) und PROsport-Racing (Aston Martin Vantage GT3). Spannend wird es auch teamintern in der BMS M240i Racing Cup Klasse zwischen den beiden Adrenalin-Autos #652 und #650.

Vakant ist ebenfalls noch der Titel in der NLS Speed-Trophäe. Sicher ist nur, dass er an das Scherer Sport Team Phoenix gehen wird. Acht Punkte trennen den grünen Audi R8 LMS GT3 Evo II #16, der beim Finale von Jakub ‚Kuba‘ Giermaziak und Kim Luis Schramm pilotiert wird und den blauen R8 #5 von Vincent Kolb und Frank Stippler.

Im Kampf um den Gesamtsieg werden zudem die BMW M4 GT3 von Walkenhorst Motorsport, der Porsche 911 GT3 R von Huber Motorsport, der Mercedes AMG GT3 von Landgraf Motorsport sowie der Aston Martin Vantage GT3 von PROsport-Racing ein Wörtchen mitreden. Nachdem Manthey-Racing und Falken Motorsports bereits den neuen Porsche 911 GT3 R der Generation 992 im Testeinsatz auf die Nordschleife gebracht haben, ist nun Dinamic Motorsport an der Reihe. Matteo Cairoli und Julien Andlauer pilotieren den in der Klasse SP-X eingestuften Elfer.

Seiner langen Liste an Klassensiegen will Ralf Schall beim 46. NIMEX DMV 4h-Rennen einen weiteren Triumph hinzufügen. In der Statistik liegt Schall mit 105 Siegen auf Rang drei hinter Volker Strycek (135) und Johannes Scheid (134). Das Finale bestreitet er im Gruppe-H-Porsche.

Über diesen Erfahrungsschatz verfügen andere Teilnehmer noch nicht. Um Erfahrungen im Renneinsatz auf der Nordschleife zu sammeln, sind für das Team Four Motors Bioconcept-Car unter anderem der frisch gebackene Champion des Porsche Carrera Cup Deutschland, Laurin Heinrich, und Formel-Spezialist David Beckmann am Start sowie die Zwillingstöchter von Ex-DTM-Fahrer Fritz Kreutzpointner, Alesia und Jacqueline, im Einsatz.

Das 46. NIMEX DMV 4h-Rennen führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden. Die Startampel schaltet um 12 Uhr auf Grün. Zuvor werden im Zeittraining von 08:30 bis 10 Uhr die Positionen im Grid ausgefahren. Der komplette Renntag wird live auf vln.de gestreamt und bringt die einzigartige Atmosphäre des Nordschleifen-Championats auf den heimischen Bildschirm.

Foto: Jan Brucke/VLN