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Donnerstag, April 24, 2025

Full House mit Assen und Königen bei der Premiere der ADAC Ruhrpott-Trophy

Am kommenden Samstag, 26. April 2025, findet die erste ADAC Ruhrpott-Trophy statt. Die Veranstaltung, bei der der ADAC Westfalen und der MSC Ruhr-Blitz-Bochum Sportliche Ausrichter sind, ist der zweite von zehn Läufen der ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie 2025. Dabei ist nicht nur das Line-up des Rennens selbst buchstäblich ein Full House mit Assen und Königen – die vorläufige Teilnehmerliste umfasst 140 Nennungen. Es gibt eine Vielzahl an Themen, die mehr sind, als nur eine Randnotiz. Und auch das Rahmenprogramm mit Automobil- und Jugend-Kart-Slalom kann sich sehen lassen und sorgt für Abwechslung und Unterhaltung. Tickets für das Rennen sind ab 25 Euro unter VLN.de/tickets erhältlich. Jugendliche bis einschließlich 14 Jahren haben freien Eintritt. Wer nicht live vor Ort sein kann, kann den kompletten Renntag im Livestream unter VLN.de verfolgen.

Fahrzeuge von 16 unterschiedlichen Herstellern werden von 357 Fahrern aus 28 Nationen pilotiert, darunter 17 Supersportler in der GT3-Klasse SP9. Für zwei Teams geht es bei NLS2 in diesem Jahr erstmals in der ‚Königsklasse‘ auf die Piste. Scherer Sport PHX, das in den vergangenen Jahren mit Audi eine Vielzahl an Erfolgen gefeiert hat, schickt erstmals einen Porsche 911 GT3 R ins Rennen. „Mit einer neuen Marke in der Top-Klasse anzutreten, ist eine Herausforderung, die wir gern annehmen“, sagt Teamchef Ron Moser. „Wir haben viel Arbeit investiert, um unsere Mannschaft optimal auf den 911 GT3 R vorzubereiten. NLS2 ist die nächste Etappe, denn dort stellen wir uns zum ersten Mal dem Wettbewerb. Die Zielsetzung ist eindeutig: Natürlich wollen wir um die besten Plätze kämpfen.“ Als Fahrer wechseln sich bei Scherer Patric Niederhauser und Patrick Pilet am Volant ab. Hankook Competition feiert ebenfalls mit einem Elfer seinen Saisonauftakt in der Eifel. Die beiden Pseudonymfahrer ‚JK‘ aus Südkorea und ‚Recardo‘ aus den Niederlanden teilen sich das Cockpit mit Marco Holzer, der bereits 2011 einen NLS-Sieg einfuhr.

Aufgestockt hat das Team Walkenhorst Motorsport. Die Mannschaft aus Melle bei Osnabrück setzt beim zweiten Rennen gleich drei Aston Martin Vantage GT3 Evo ein, einen davon in der SP9-Pro-Kategorie mit den Piloten Christian Krognes und Mattia Drudi. Daneben hat Walkenhorst Motorsport noch einen besonderen Leckerbissen für Freunde britischer Supersportler im Aufgebot. Niklas Abrahamsen und Hermann Vortkamp bringen zum ersten Mal das im vergangenen Jahr präsentierte, neue Modell des Aston Martin Vantage GT4 auf die Nordschleife.

Grünes Racing in der Grünen Hölle: Prominenter Zuwachs in der AT-Klasse

Bei der ADAC Ruhrpott-Trophy feiert ein nachhaltiges Projekt seine Premiere: Manthey und die Griesemann Gruppe bringen erstmals den Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport M in der Grünen Hölle zum Einsatz. Das Fahrzeug wird das Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife mit synthetischem Ottokraftstoff aus Methanol bestreiten. Dieser wird im Rahmen des DeCarTrans-Projekts produziert, einem Forschungsprojekt an der TU Bergakademie Freiberg, gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Der dabei hergestellte Kraftstoff gehört zur Klasse der eFuels und ermöglicht den Einsatz in bestehenden Verbrennungsmotoren ohne technische Anpassungen (Drop-In). Basierend auf dem Clubsport Rennfahrzeug, das unter anderem in GT4-Rennserien weltweit eingesetzt wird, besticht das mit dem Kürzel ‚M‘ gekennzeichnete Fahrzeug durch eine umfangreiche Leichtbauweise und optimierte Aerodynamik. Dabei setzt Manthey auf Bauteile aus recyceltem CfK, die aus einem Vorentwicklungsprojekt mit Porsche Motorsport stammen und in diesem Rahmen getestet werden.

„Motorsport und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus – und gemeinsam mit Manthey gehen wir in diesem Jahr den nächsten Schritt. Unsere Erfahrung mit eFuels, kombiniert mit der Rennsport-Expertise des gesamten Manthey-Teams, zeigt: Performance ohne Verzicht ist möglich – bei gleicher Motorsportatmosphäre“, sagt Björn Griesemann, der die Premiere zusammen mit seinem Bruder Georg bestreitet. „Das Vertrauen unserer Partner bedeutet mir unglaublich viel und ich bin begeistert von unserem neuen Fahrzeug. In einem Manthey-Porsche auf dem Nürburgring zu fahren, ist für mich die Verwirklichung eines Kindheitstraums.“

In der AT-Klasse trifft der Griesemann-Cayman auf starke Konkurrenz. Die Platzhirsche von Four Motors rund um Rapper Smudo und Tom von Löwis, die seit Jahren die Nachhaltigkeit in dem Nordschleifen-Championat vorantreiben, setzten einen Porsche 911 GT3 Cup und zwei 718 Cayman GT4 CS ein. Max Kruse Racing bringt gleich sechs Bio-Renner an den Start. Neben ebenfalls einem Elfer sind dies zwei Volkswagen Golf VII, ein Golf GTI Clubsport 24h sowie zwei Audi RS3.

Aufgeben ist keine Option: Robert Wickens startet den nächsten Anlauf

Im letzten Jahr hat es nicht geklappt, rechtzeitig vor den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring seine Permit unter Dach und Fach zu bringen. In diesem Jahr nimmt er den nächsten Anlauf, denn Aufgeben ist für Robert Wickens keine Option. Der 36-jährige Kanadier, der den deutschen Fans vor allem durch seine Jahre in der DTM als Mercedes-AMG-Werksfahrer ein Begriff ist, ist seit einem Indycar-Unfall im Jahr 2018 querschnittsgelähmt. 2022 kehrte er in den USA in der IMSA Michelin Pilot Challenge mit einem Hyundai Elantra N TCR ins Renncockpit zurück. Beim Auftaktrennen im vergangenen Jahr folgte sein Comeback in Deutschland. Leider war das Rennen für Wickens nach einem Unfall, den er unverletzt überstand, vorzeitig beendet. Damit war sein Traum vom 24h-Rennen in der Grünen Hölle vorerst Geschichte, denn terminbedingt schaffte er es nicht mehr, die erforderlichen Runden für die DMSB Permit Nordschleife zu absolvieren. „Ich habe es im vergangenen Jahr bereits versucht und bin gescheitert“, berichtete Wickens seinen Fans vor einigen Tagen auf Instagram. „Nun gehe ich es erneut an. Ich starte in der NLS, um meine Permit zu machen, damit mein Traum von der Teilnahme bei den 24h Nürburgring in diesem Jahr endlich wahr wird.“ Wickens teilt sich das Cockpit des Elantra von Bryan Herta Autosport, der mit einer Handgas-Steuerung ausgestattet ist, mit dem US-Amerikaner Michael Lewis.

Spektakuläres Comeback: Ralf Schall will es noch einmal wissen

Er gehört zu den erfolgreichsten Piloten in der Geschichte der ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie. 105 Klassensiege gehen auf das Konto von Ralf Schall. Damit liegt er auf Platz vier der ewigen Bestenliste in der 49-jährigen Geschichte der Traditionsrennserie hinter Volker Strycek (135), Johannes Scheid (134) und Daniel Zils (113). Der 55-jährige Autohausbesitzer aus Dornstadt feiert bei der ADAC Ruhrpott-Trophy sein Comeback. Zuletzt war Schall 2022 in der NLS mit von der Partie. Zusammen mit Julian Reeh und Valentin Lachmayer pilotiert der Routinier einen Porsche 911 GT3 Cup in der Klasse SP7 (24h-Specials über 3.500 ccm Hubraum). Auf der Rennstrecke trifft er dabei unter anderem auf seine Tochter Janina. Die 20-Jährige startet zusammen mit Carrie Schreiner und Beitske Visser im BMW M4 GT4 des ‚Girls Only Team‘ von GITI Tire Motorsport by WS Racing.

Jetzt Tickets sichern!

Tickets für die ADAC Ruhrpott-Trophy sind für 25 Euro (Kinder bis einschließlich 14 Jahre kostenfrei) unter vln.de/tickets und an den Tageskassen erhältlich. Damit geht es auf die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs, in die exklusiven Zuschauerbereiche Brünnchen und Pflanzgarten sowie ins Fahrerlager, die Boxengasse und die Startaufstellung. Der zweite Lauf der NLS Kart-Slalom-Meisterschaft findet diesmal im Historischen Fahrerlager am Nürburgring statt. Auf dem ‚Hubschrauberlandeplatz‘ im Fahrerlager wird diesmal parallel ein Lauf zum Slalom Youngster Cup des ADAC Mittelrhein ausgetragen.

Die Positionen in der Startaufstellung werden im Qualifying zwischen 08:30 und 10 Uhr ausgefahren. Beim Pitwalk ab 10:20 Uhr sowie dem Besuch der Startaufstellung ab 11:10 Uhr erleben die Fans dann Motorsport mit allen Sinnen. Mit dabei sind am Samstag auch das Nürburgring Maskottchen ‚Legend‘ und der spektakuläre Racebot. Rennstart ist um 12 Uhr. Der Livestream unter VLN.de beginnt um 08:15 Uhr. Daneben gibt es ‚Radio Nürburgring‘ unter rpr1.de sowie in der RPR1.APP.

Foto: Gruppe C Photography

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.