Der fünfte Saisonlauf der FIM Superenduro-Weltmeisterschaft fand in der ungarischen Hauptstadt Budapest statt und bot den Fans erneut packende Rennen. Die Strecke, entworfen von Kornel Nemeth, präsentierte sich mit einem völlig neuen Layout und stellte die Fahrer vor große Herausforderungen. Besonders drei schwierige Abschnitte sorgten für Spannung: Ein anspruchsvolles Steinfeld, eine Baumstammmatrix sowie eine Treppe aus Reifen direkt vor dem Ziel entschieden viele Rennen. Neben diesen kniffligen Sektionen gab es auch große Sprünge und einen technisch anspruchsvollen Supercross-Abschnitt.
Erfolgreicher Europacup aus deutscher Sicht
Aus deutscher Sicht gab es in Budapest viel Grund zur Freude – insbesondere im Europacup, der hier sein großes Finale feierte. Fynn Hannemann reiste als Gesamtführender nach Ungarn und musste nur konstante Ergebnisse erzielen, um sich den Titel zu sichern. Dies gelang ihm bereits im ersten Lauf, in dem er mit einem soliden vierten Platz wertvolle Punkte sammelte. Im zweiten Lauf setzte der OSK-Beta-Pilot dann noch einen drauf und holte sich den Sieg, womit er sich den zweiten Platz in der Tageswertung sicherte.
Doch viel wichtiger: Diese Leistung reichte aus, um sich den Europacup-Titel zu sichern! Damit tritt Hannemann in die Fußstapfen von Robert Scharl, Tim Apolle und Mike Hartmann, die bis 2019 für eine deutsche Dominanz in dieser Kategorie sorgten.

Spannender Junioren-Wettbewerb mit deutschem Erfolg
Nach seinem Tagessieg vor einer Woche in Polen wollte Milan Schmüser bei den Junioren nachlegen – und das gelang ihm eindrucksvoll. Bereits im Training sicherte er sich die Tagesbestzeit. Auch Henry Strauss zeigte eine starke Leistung und qualifizierte sich mit Rang 5 für die erste Startreihe.

In den Rennläufen ließ Schmüser dann keine Zweifel aufkommen und holte sich mit drei souveränen Siegen die volle Punktzahl. Marc Fernandez Serra wurde Zweiter und bleibt damit weiterhin an der Spitze der Gesamtwertung vor Schmüser. Mit noch zwei ausstehenden Rennen hat der Norddeutsche jedoch weiterhin Chancen auf den Titel.

Auch Henry Strauss kann zufrieden sein. Obwohl das Glück nicht auf seiner Seite war, kämpfte er sich durch und wurde am Ende Tagesvierter. Damit verbesserte sich der Laufsieger aus Rumänien in der Meisterschaft auf Rang 6.
Prestige-Klasse: Billy Bolt bleibt das Maß der Dinge
Die Prestige-Klasse zeigte bereits im Training am Nachmittag, wie spannend Superenduro sein kann. Jonny Walker und Mitch Brightmore gingen zeitgleich in die Superpole, während auch Ashton Brightmore vor Billy Bolt zu finden war. In der Superpole zeigte Bolt dann wieder seine Klasse, allerdings nur fast, denn wie schon beim letzten Lauf war Jonny Walker knapp schneller.
Walker konnte sich zudem einen Laufsieg im Reverse-Grid-Rennen sichern. Doch da Bolt die Läufe 1 und 3 für sich entschied und Walker im letzten Durchgang nach einem schwachen Start nur auf Rang 8 aus der ersten Runde kam, musste er sich dort mit Platz 3 begnügen. Somit ging der Tagessieg erneut an den Superenduro-Superstar Billy Bolt. Mit nur noch zwei verbleibenden Rennen wird es äußerst schwierig, den Titelverteidiger noch zu überholen.
Tim Apolle belegte Rang 11.
Der nächste WM-Lauf findet am 01.03. in Newcastle statt – der Heimat von Billy Bolt.
Fotos: Future7Media & Hardenduroworld