Nach dem fulminanten Jahresauftaktlauf der SuperEnduro-Weltmeisterschaft in Riesa ging es für die Piloten weiter nach Cluj-Napoca in die BT Arena. Rumänien war bereits zum zweiten Mal Gastgeber eines WM-Laufs. Im Gegensatz zur deutschen Runde präsentierte sich die Strecke in Cluj extrem technisch und konditionell herausfordernd, was zu zahlreichen Fahrfehlern führte – auch der bislang dominierende Billy Bolt blieb davon nicht verschont.
Trotz der Schwierigkeiten setzte Bolt in der Superpole mit einem weiteren Sieg ein erstes Ausrufezeichen. Im ersten Lauf konnte er sich früh vom Feld absetzen und souverän den Sieg einfahren. Überschattet wurde der Lauf jedoch von einem Sturz des Polen Dominik Olszowy, der als WM-Zweiter angereist war und zur Kontrolle ins Krankenhaus musste. Johnny Walker, der nach seiner Schulterverletzung in Riesa wieder fit war, sicherte sich Platz zwei.
Im zweiten Lauf musste Bolt aus der zweiten Reihe starten und benötigte bis zur fünften Runde, um den starken Sherco-Piloten Coper Abbott zu überholen. Abbott hielt sich auf Rang zwei und erreichte sein bestes SuperEnduro-Ergebnis. Lauf drei bot dann die bislang spannendste Action der Saison: X-Grip-Pilot Mitch Brightmore lieferte sich ein packendes Duell mit Bolt, bei dem die Führung mehrfach wechselte. Obwohl Brightmore als Führender in die letzte Runde ging, sicherte sich Bolt mit einem starken Schlusssprint den Sieg. Damit konnte der Husqvarna-Werksfahrer erneut die maximale Punktzahl des Tages holen und liegt vor Jonny Walker und Mitch Brightmore in der Gesamtwertung.
Für den einzigen deutschen Fahrer gab es in der Hauptklasse gemischte Ergebnisse. Tim Apolle beendete den Tag auf Rang 9 und obwohl er im zweiten Lauf lange auf einem dritten Rang lag.
Die größeren Erfolge aus deutscher Sicht gab es im Europacup und in der Junioren-WM. Fynn Hannemann, als Tabellenführer im Europacup angereist, kämpfte mit einer Erkältung und einem Defekt im ersten Lauf, konnte aber mit Platz 5 und Rang 2 im zweiten Lauf seine Gesamtführung sogar noch ausbauen. Mit Tagesplatz 2 reist er nun nach Ungarn, wo ihm rechnerisch zwei sechste Plätze zum EM-Titel reichen könnten. Auch Edward Hübner kämpfte erneut ums Podest, wurde am Ende knapp geschlagen vierter. Eddie Findling platzierte sich auf Platz 11 und Michael Domagala auf Rang 14.
Bei den Junioren richteten sich die deutschen Hoffnungen auf Henry Strauss und Milan Schmüser. Schmüser, nach seinem Sturz in Riesa wieder fit, holte die Trainingsbestzeit vor Strauss. Im ersten Lauf setzte sich jedoch Strauss mit einer beeindruckenden Leistung und einem Vorsprung von 15 Sekunden durch, während Schmüser nach einigen Fehlern ins Mittelfeld zurückfiel. Im Reverse-Grid-Lauf zeigte Strauss erneut Stärke und wurde Zweiter hinter Marc Fernandez Serra, während Schmüser auf Rang fünf landete. Im dritten Lauf konnte Schmüser schließlich triumphieren und gewann fehlerfrei, während Strauss nach einem missglückten Start nur Zehnter wurde. Dennoch reichte es für Strauss zu seinem ersten Tageserfolg in der Junioren-WM – ein beeindruckender Erfolg in seinem erst fünften SuperEnduro überhaupt. Schmüser beendete den Tag auf Rang 4.
Ergebnisse:
https://wyniki.motoresults.pl/en/tor/Cluj~Napoca/Superenduro
Der nächste WM-Lauf findet in zwei Wochen im polnischen Łódź statt. Die Europacup-Fahrer werden dort allerdings pausieren.
Fotos: Future7Media & Carmen Strauss