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Mittwoch, Dezember 18, 2024

Gelungener erster Aufschlag der neuen SuperEnduro-WM(-Saison)

Das erste Lauf zur SuperEnduro-Weltmeisterschaft 2024/2025 ist Geschichte und machte sogleich Lust auf die zweite Runde, die am 4. Januar 2025 in der bereits seit Wochen ausverkauften WT Energiesysteme Arena Riesa über die Bühne gehen wird. Mit dem vierfachen Weltmeister (in Folge) Billy Bolt siegte in der Top-Klasse Prestige der vermeintlich alleinige Top-Favorit. Allerdings tat sich der Brite diesmal schwerer als ihm lieb war, sodass der Spannungsbogen für den SuperEnduro Grand Prix of Germany gespannt ist.

Im polnischen Gliwice (Gleiwitz) erfolgte am zweiten Samstag im Dezember der Saisonauftakt zur neuen SuperEnduro-Saison und diente als erste Standortbestimmung für die weitere Saison sowie auf die nächste Runde am 4. Januar 2025 im sächsischen Riesa.

Im Fokus stand natürlich die Top-Kategorie Prestige, in der nach den Trainingsläufen und auch dem Superpole genannten Qualifying respektive Einzelzeitfahren wieder eine gewisse Tristesse drohte. In allen Sessions hatte der Brite Billy Bolt die mit Abstand schnellsten Runden gedreht, womit er seine Vormachtstellung untermauerte. Mit seiner Fabelzeit in besagter Superpole strich er zugleich den ersten Punktedreier für die WM-Wertung ein. Mit ihren Plätzen zwei und drei sicherten sich Bolts Landsmann Jonny Walker und der Schwede Eddie Karlsson auf dem erstmals zugelassenen E-Bike Stark Future  zwei bzw. einen Punkt.

Auch der erste Heat der Saison über sechs Minuten plus einer Runde war eine echte Bolt´sche Machtdemonstration. Kurz nach dem Start übernahm der Husqvarna-Pilot die Führung und gab diese nicht mehr ab. Am Ende betrug sein Vorsprung auf Jonny Walker reichlich 18 Sekunden. Weniger als eine Sekunde später traf der Pole Dominik Olszowy als Dritter im Ziel ein.

Er war dann der Hauptdarsteller des zweiten Laufes, bei dem das Feld, wie immer, mit der umgekehrten Aufstellung der zwei Startreihen auf die Reise geschickt wurde. Diesmal feierte Dominik Olszowy unter den frenetischen Anfeuerungsrufen seiner Landsleute auf den Rängen einen Start-Ziel-Sieg. Begünstigt wurde dieser auch, weil Billy Bolt zwar immer wieder aufholte, aber einen Sturz nach dem anderen fabrizierte. Während Jonny Walker erneut Zweiter wurde, schnappte sich der als Junioren-Weltmeister des letzten Winters aufgestiegene Ashton Brightmore, der Nächste der starken Engländer-Fraktion, Rang drei vor Billy Bolt.

Im dritten und entscheidenden Heat um den Tagessieg agierte Billy Bolt erneut fehlerfrei und entschied somit die nächste respektive erste Tageswertung der neuen Saison für sich. Mit Platz zwei sicherte sich Dominik Olszowy auch den zweiten Rang auf dem Podest, welches Jonny Walker, trotz einer zwischenzeitlich abgesprungenen Kette und als Heat-Letzter, komplettierte.

Billy Bolt: „Ich bin wirklich zufrieden, hier in Polen den Sieg geholt zu haben, vor allem vor so einem fantastischen Publikum, auch wenn nicht alles nach Plan lief. SuperPole lief gut, und vor dem ersten Rennen fühlte ich mich gut und konnte den Sieg holen. Im zweiten Rennen habe ich mir zu Beginn Zeit gelassen, aber danach habe ich zu hart gepusht, um an die Spitze zu kommen, und ein paar Fehler gemacht. Dass ich von der Strecke abgekommen bin, hat nicht geholfen, besonders bei dem rutschigen Beton hier in Polen. Zum Glück konnte ich mich wieder bis auf den vierten Platz zurückkämpfen. Vor dem dritten Rennen war es punktetechnisch eng, also war das Ziel klar – an die Spitze kommen und mein Tempo bis ins Ziel kontrollieren. Alles lief perfekt, ich konnte das Rennen und die Gesamtwertung gewinnen. Es fühlt sich großartig an, meine Saison mit einem Sieg zu beginnen, und ich freue mich schon auf Deutschland in ein paar Wochen.“

Billy Bolt

Der Sachsen-Anhalter Tim Apolle landete mit den Haet-Plätzen neun, zehn und neun auf dem zehnten Gesamtrang, was nicht ganz den Vorstellungen des diesjährigen Gesamtachten der US-Endurocross-Serie, dem Pendant zur SuperEnduro-WM, entsprach.

In der Klasse Junior hatte Deutschland zwei ziemlich heiße Eisen im Feuer. Hier sicherte sich mit Toby Shaw allerdings ebenfalls ein Brite den Tagessieg.

Milan Schmüser

Der wieder als Mitfavorit auf den Titel ins Rennen gegangene Norddeutsche Milan Schmüser erwischte einen gebrauchten Tag. Im ersten Lauf war nach einem Sturz sein Bike nicht mehr fahrtüchtig und sein sechster Platz im mittleren Rennen war auch keine Offenbarung. Mit seinem Sieg im dritten Lauf erlebte er zumindest einen versöhnlichen Tagesabschluss und zeigte damit, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Als Tagessechster landete der junge Niedersachse Henry Strauss zwar einen Gesamtrang vor Milan Schmüser, doch war auch bei ihm mehr drin gewesen. Dennoch zeigte er ein insgesamt gutes Rennen und ist mit einer geringeren Fehlerquote ebenfalls in Riesa ein Kandidat fürs Podest.

Die Feuerprobe des neuen Youth World Cup der 14- bis 18-Jährigen 125-ccm-Zweitaktpiloten entschied der Spanier Ramon Godino Gomez mit zwei Heat-Siegen klar für sich.

In der Europameisterschaftsklasse, die ebenfalls in Riesa im Programm sein wird, gab es durch Fynn Hannemann sogar einen Deutschen auf dem Podest. Der Hesse wurde hinter dem letztjährigen Prestige-Fahrer Norbert Zsigovits Zweiter.

Fynn Hannemann

Denkbar knapp verfehlte der 36-jährige Routinier Edward „Eddi“ Hübner aus Penig das Podest. Nachdem er im ersten Lauf mit Platz drei aufhorchen lassen konnte, reichte es im zweiten nur zu Platz fünf und somit Gesamtrang vier.

Positiv war zudem, dass mit dem Brandenburger Daniel Mörbe und dem Thüringer Eddie Findling zwei weitere Deutsche unter den 24 Probanden die Qualifikation für die Wertungsläufe der besten 14 schafften.

Ergebnisse

Auch, aber nicht nur, da es einen Promoter-Wechsel für die SuperEnduro-WM gab, statteten die Brüder Daniel und Tobias Auerswald von der am 4. Januar in Riesa gastgebenden Eventmanufaktur Auerswald aus Hohndorf bei Stollberg dem SuperEnduro in Gliwice einen Besuch ab. Am Ende befand der ältere der beiden, Tobias Auerswald: „Die Zusammenarbeit mit dem neuen polnischen Serien-Promoter Sport UP funktioniert bisher sehr gut. Man sieht, dass er sehr engagiert ist und neue Ideen einbringt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass unser SuperEnduro in Riesa, übrigens das zehnte, ein weiterer voller Erfolg wird. Wir geben auf jeden Fall dafür wieder Vollgas.“

Weitere Infos unter: www.superenduro-riesa.de.

Grob-Zeitplan

Einlass für VIP- und Fan-Ticket-Inhaber:                                                                                                                    10:00 Uhr

Beginn Trainings, Zeittrainings und Qualifikationsrennen:                                                                                                                    11:30 Uhr

Einlass Abendshow für Race-Ticket-Inhaber:                                                                                                                    16:00 Uhr

Autogrammstunde:                                                                                                                    16:30 – 17:00 Uhr

Beginn SuperEnduro-Show, Rennen und Siegerehrungen:                                                                                                                    18:00 Uhr

Ende Rennen:                                                                                                 ca. 22:00 Uhr

Text: Thorsten Horn Fotos: Thorsten Horn, Future7Media

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.