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Samstag, Dezember 21, 2024

Franzosen liegen auch zu Beginn des 40. ADAC Supercross Stuttgart wieder vorne

Bei der Siegerehrung des 40. ADAC Supercross Stuttgart bekamen die Fans in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle vertraute Klänge zu hören. Wie schon in den letzten Jahren ertönte die französische Nationalhymne in der SX1 und SX2. Im Finale der Königsklasse zeigte Vorjahres-Sieger Greg Aranda seine ganze Klasse und fuhr mit einem fehlerfreien Auftritt auf Platz eins im „Rennen der Asse“. Seine Landsmänner Jordi Tixier und Maxime Desprey machten den französischen Dreifach-Erfolg perfekt. „Ich bin hier, um zu gewinnen. Es war ein super Abend für mich“, freute sich Aranda.

Der Routinier scheint mit 35 Jahren in der Form seines Lebens zu sein. Vom Start weg setzte er sich an die Spitze und gab die Führung bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand. Wie ein Uhrwerk spulte Aranda mit seiner exzellenten Fahrtechnik die Runden ab und ließ seiner Konkurrenz keine Chance. Spannender ging es hinter dem Franzosen zu: Mitchell Harrison lag lange in zweiter Position, dem US-Boy schwanden aber zum Ende des Rennens die Kräfte und er musste sich mit Platz vier zufriedengeben. Besser lief es für Jordi Tixier, der sich Runde für Runde nach vorne kämpfte und mit Rang zwei belohnte. Maxime Desprey, Gewinner der SX2 im vergangenen Jahr, wehrte mehrere Angriffe seiner Verfolger erfolgreich ab und sicherte den dritten Platz auf dem Podium.

Für die deutschen Starter in der SX1 nahm der Freitagabend beim 40. ADAC Supercross Stuttgart einen unterschiedlichen Verlauf. Maximilian Spies zog mit einem beherzten Auftritt über den Hoffnungslauf ins Finale ein. Dort zeigte der 20-jährige Brandenburger eine starke Leistung mit dem siebten Platz. „Es war sehr anstrengend“, sagte Spies erschöpft, aber glücklich nach dem Finale. „Ich bin das erste Mal 18 Runden am Stück gefahren, die Arme haben etwas schlapp gemacht.“ Für Mark Scheu aus Grabenstetten war der Abend hingegen nach der Qualifikation beendet. „Mein Ziel war es, in die Abendshow zu kommen, alles andere wäre ein Bonus gewesen“, zeigte sich der Lokalmatador dennoch zufrieden. „Es war ein super Erlebnis, in meiner Heimat zu fahren.“

SX2: Franzose gewinnt, Deutsche mit gutem Ergebnis

Im Finale der SX2 erwischte US-Boy Preston Boespflug den besten Start. Der Franzose Brice Maylin setzte ihn aber zunehmend unter Druck, übernahm in Runde vier die Führung und fuhr nach einem sehr starken Rennen auch als Erster vor Boespflug über die Ziellinie. „Es war ein perfekter Abend. Ich hoffe, dass es morgen so weitergeht“, sagte Maylin bei der Siegerehrung. Die deutschen Vertreter Nico Koch und Paul Haberland präsentierten sich in einer starken Verfassung und landeten auf den Rängen vier und fünf. Koch schnupperte sogar am Podium, bedrängte den späteren Drittplatzierten Izaih Clark (USA). Doch die Attacken des Deutschen blieben ohne Erfolg. „Am Waschbrett war ich immer ein bisschen schneller, aber Clark war den Rest der Runde besser“, sagte Koch. „Kurz vor Schluss habe ich versucht die Chance zu nutzen, mich aber leider etwas verschätzt.“

Die weiteren Fahrer aus Deutschland um Paul Bloy, Malik Schoch und Kevin Winkle verpassten das Finale. Dem Biberacher Bloy merkte man die Folgen einer in der Vorbereitung auf das ADAC Supercross Stuttgart erlittenen Verletzung an. Er schied im Hoffnungslauf aus, nachdem er in der Qualifikation gestürzt war. „Ich hatte keinen guten Start und bin dann im Waschbrett zu Boden gegangen. Diesen Fehler konnte ich nicht mehr retten“, zeigte sich Bloy enttäuscht.

Nachwuchsklasse SX4: Trautwein mit Start-Ziel-Sieg

Mit viel Spaß gingen in der Klasse SX4 die Nachwuchspiloten vor großem Publikum an den Start. Die Fahrer im Alter zwischen acht und zwölf Jahren kämpften mit einem rein elektrischen Antrieb um die Plätze. Philipp Trautwein vom MSC Schnaitheim ließ seinen Konkurrenten keine Chance und feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Er erwischte den besten Start im Finallauf und erarbeitete sich schnell einen Vorsprung. Zu seinen Verfolgern zählten Noah Moosherr (1. RMC Reutlingen) und Timo Künzel (MSC Schnaitheim), der allerdings in Runde 4 durch einen Sturz zurückfiel. Trautwein führte das Feld souverän weiter von der Spitze an und überquerte die Ziellinie mit einem deutlichen Abstand von über vier Sekunden zum Reutlinger Moosherr. Das Siegerpodest komplettierte Daniel Nelich vom MSC Walldorf Astoria. Die Jugendklasse SX4 wird beim ADAC Supercross Stuttgart am Freitag gefahren, einen Tag darauf sind die Jüngsten aus der SX5 am Start.

Samstag im Livestream dabei sein

Das 40. ADAC Supercross Stuttgart wird am 9. November mit der „Nacht der Revanche“ fortgesetzt. Die Hanns-Martin-Schleyer-Halle ist am Samstag komplett ausverkauft. Supercross-Fans können aber auch online mitfiebern: Die Streaming-Plattform Spyty übertragt das Event live. Die Tickets zum Livestream unter www.spyty.com sind für 8,90 Euro erhältlich.

Die Ergebnisse vom Freitag im Überblick:
SX1:
1.Greg Aranda (Frankreich)
2.Jordi Tixier (Frankreich)
3.Maxime Desprey (Frankreich)

SX2:
1.Brice Maylin (Frankreich)
2.Preston Boespflug (USA)
3.Izaih Clark (USA)

SX4 (Endergebnis):
1.Philipp Trautwein (MSC Schnaitheim)
2.Noah Moosherr (1. RMC Reutlingen)
3.Daniel Nelich (MSC Walldorf Astoria)

Foto: www.bildermacher-sport.de / Jens Körner

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.