Das Jahr begann wie immer actionreich in der WT Energiesysteme Arena Riesa. Die Auerswald Eventmanufaktur und die unzähligen Helfer lieferten erneut einen idealen Auftakt. Die ausverkaufte Halle motivierte die Fahrer mit begeistertem Applaus. Bereits während der Trainings füllte sich die Halle, und die Fans erlebten das erste Drama des Tages: Billy Bolt stürzte am Zielsprung und verletzte sich am Knie. Lange Zeit war unklar, ob er am Abend überhaupt teilnehmen konnte.
Er biss auf die Zähne und wollte wenigstens einige Punkte mitnehmen. In der Superpole holte Jonny Walker, sein einziger ernsthafter Gegner in dieser Saison, die Bestzeit.
Billy lag jedoch nicht abgeschlagen, sondern wurde immerhin Zweiter vor Olszowy und Manuel Lettenbichler.
Walker hatte nun klar das Ziel, den Tagessieg zu holen, auch wenn er diesen lieber ohne die Verletzung seines Kumpels Billy Bolt errungen hätte. Doch dann geschah etwas Überraschendes. Obwohl sich Bolt zunächst zurückhielt, zeigte er sich irgendwie fitter als erwartet und hielt in Heat 1 Kontakt zu Walker. Zwei Runden vor Schluss übernahm Bolt plötzlich die Führung. Was war passiert? Walker hatte seine Bremse zerstört und konnte nicht mehr in vollem Tempo fahren. Bolt holte sich eiskalt den Sieg.
Das Drama um Walker setzte sich auch in Heat 2 fort. Er führte lange, aber erneut strauchelte er kurz vor Schluss am großen Reifenhindernis. Wieder profitierte Bolt und wurde erneut Erster. Im dritten Heat verteidigte Walker schließlich seine Führung bis ins Ziel. Am Tagesergebnis änderte dies jedoch nichts, und Billy Bolt siegte erneut vor Walker trotz der Verletzung.
Manuel Lettenbichler zeigte eine deutlich verbesserte Leistung und schaffte es endlich aufs Podium, auch wenn der Kampf mit Will Hoare und Mitch Brightmore intensiv war. Der zweite Deutsche und inoffizielle Lokalmatador Tim Apolle präsentierte in Riesa eine beeindruckende Leistung. Besonders im Reverse-Grid-Rennen hielt er lange Zeit einen Podestplatz, den Lettenbichler erst kurz vor Schluss überholen konnte. Am Ende erreichte Apolle einen starken sechsten Platz.
Schmüsers Weg zurück aufs Podest
Milan Schmüser hatte ein unglückliches Jahr 2023 mit zahlreichen Verletzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen. Heute saß er nach einer in Frankreich erlittenen Verletzung erstmals wieder auf dem Motorrad. Sein vorrangiges Ziel war es, zurück in den Rennmodus zu finden. Dies gelang trotz gesundheitlicher Probleme am Morgen hervorragend. Nach den drei Juniorenrennen stand ein dritter Platz für den ADAC Stiftung Sport Pilot in den Ergebnislisten.
Den Sieg sicherte sich erneut Suff Sella vor Ashton Brightmore. Als zweiter Deutscher war Tim Eppelmann erstmals beim Superenduro am Start und steigerte sich im Laufe des Tages kontinuierlich, am Ende erreichte er den 11. Platz.
Henry Strauss und Max Faude sorgen für Deutsches Doppelpodest im Europacup
Im Zeittraining rieben sich viele verwundert die Augen. Auf Platz 3 tauchte mit Henry Strauss ein deutscher Name auf, den viele mit dem Youngster nicht in Verbindung bringen konnten. Aufmerksame Motorsport-life.com-Leser sollten den Namen des 15-Jährigen jedoch bereits mehrmals gehört haben, da er immerhin in der DOWATEK HardEnduroSeries Germany ein starker Zehnter wurde und die meisten anderen Rennen im Jahr 2023 gewinnen konnte. Nun also der Einstieg ins Superenduro, und das mit Bravour.
In Lauf 1 im Reverse Grid zeigte er seine gute Technik. Mit einer überlegten Fahrweise überholte er vom letzten Platz bis auf Xavi Leon das gesamte Feld. Auch Max Faude platzierte sich gut und erreichte Platz 5. Im zweiten Durchgang hatte Strauss dann Pech und blieb mehrmals im Stau an der Brückenauffahrt hängen. Dennoch kämpfte er sich erneut bis auf Platz 5 vor.
Max Faude zeigte eine Top-Performance und gewann sogar den zweiten Durchgang. Am Ende siegte Leon insgesamt vor Faude und Strauss. Den Namen Strauss sollten sich nun auf jeden Fall alle für die Zukunft merken.
Der nächste Lauf findet bereits in zwei Wochen in Rumänien statt.
Fotos: DG Design/Denis Günther