Begeisterte Fans, Zufriedene Fahrer und strahlende Gesichter des Getzenrodeo e.V. prägten den Renntag im Getzenwald. Die zehnte Auflage des Rennens war eine Punktlandung bei der alles passte.
Als um 7.00 Uhr die Sonne über der Strecke aufging und sich die Eingänge öffneten, sammelten sich sofort die ersten Fangruppen, die sich die besten Plätze sichern wollten. Im Fahrerlager bildete sich die erste Anspannung, und die Fans fragten sich: Kann Manuel Lettenbichler sich den vierten Sieg beim Getzenrodeo sichern? Die Antworten darauf sollte es nach 2 packenden Rennen um 15.30 Uhr geben. Bis dahin sahen die Fans Rennaction vom Feinsten.
Lettenbichler wie von einem anderen Stern im GetzenRace
Ab 10.00 Uhr stand zunächst das GetzenRace auf dem Programm. Die Eckdaten dazu sind schnell erklärt, denn im GetzenRace geht es darum, sich unter den Top 20 für das GetzenChamp zu qualifizieren.
Manuel Lettenbichler baute schnell einen Vorsprung auf. In einem ungeheuren Tempo überrundete er bis auf seine ärgsten WM-Rivalen Mario Roman und Billy Bolt das gesamte Feld.
Was bei Lettenbichler spielerisch aussah, war für das restliche Feld schwere Arbeit. Unter tosendem Applaus der über 10.000 Fans wurde jedoch jeder Teilnehmer angefeuert, damit er die schwersten Anstiege wie zum Beispiel das „Gewürzregal“ oder die „Kartoffelreibe“ meistert.
Ins Finale der besten 20 Piloten schaffte es mit Marc Wulf neben Lettenbichler noch ein weiterer Deutscher Fahrer. Der Meister der DOWATEK HardEnduroSeries Germany zeigte sich in Topform und hatte auch für das Finale noch einige Reserven parat.
Elektrisierender Fight im Finale zwischen Lettenbichler und Bolt
Was im GetzenRace nach einem Durchmarsch aussah, entpuppte sich im Finale dann doch als ein offener Schlagabtausch. Billy Bolt setzte Lettenbichler die komplette Renndistanz lang unter Druck. Mehrmals wechselte sogar die Führung zwischen den beiden. Als besonderes Extra baute Falko Haase, der Kopf hinter der Strecke die Jokerlane ein, die jeder Teilnehmer einmal durchfahren musste und für einen besonderen Spannungseffekt sorgte.
Gegen Ende des Rennens legte „Mani“ dann aber wieder besonders zu und setzte sich auch entscheidend von Bolt ab. Somit erreichte er als Erster den Zielbereich, wo der Getzenrodeo e.V. über viele Monate eine einzigartige Kulisse geschaffen hatte. In Anlehnung an die alte Grießmühle im Ort wurde sogar ein Wasserrad aufgebaut.
Mit diesem Sieg beim 24MX GetzenRodeo 2023 hat Manuel Lettenbichler nun bereits zum vierten Mal nach den Jahren 2018, 2019 und 2021 den Sieg errungen und ist damit endgültig der King von Grießbach, was ihn nun zum alleinigen Spitzenreiter in der Hall of Fame dieses wohl einzigartigsten Endurorennens der Welt macht.
Zusätzlich gelang es dem KTM Werkspiloten, alle 6 Rennen der Weltmeisterschaft 2023 zu gewinnen.
Manuel Lettenbichler: „Es war ein Mega-Event – das beste der Saison. Das Publikum hier war begeistert. Überall auf der Strecke konnte man sie hören, die Unterstützung war unglaublich, und nicht nur für mich, sondern auch für alle Fahrer. Es fühlt sich unglaublich an, sechs Siege in Folge zu erringen und meine Saison hier zu Hause in Deutschland zu beenden.“
Billy Bolt war dennoch ein glücklicher Zweitplatzierter: „Diese Strecke ist so technisch, und wenn man einen Fehler macht, wird man hart bestraft. Indem ich den Felsen nicht erklommen habe, ließ ich Mani wieder in Führung, und ich konnte ihn einfach nicht wieder einholen. Ich bin jedoch glücklich. Ich bin hier gut gefahren und habe alles gegeben.“
Mario Roman jubelte ebenfalls über seinen dritten Platz. Marc Wulf, als zweiter deutscher Fahrer, freute sich ebenfalls über seinen 16. Platz im Ziel. Angesichts der Profis vor ihm, ist dies eine beachtliche Leistung.
Eric Seifert gewann das Duell der Fahrer aus dem Gastgebenden Landkreis
Mit Eric Seifert und Kenny Lötzsch waren nur zwei Fahrer aus dem Erzgebirgskreis am Start. Seifert setzte sich im Duell gegen Lötzsch durch. Für den Breitenbrunner, der ebenfalls regelmäßig an der Deutschen Hardenduromeisterschaft teilnimmt, wurde es Rang 41. Kenny Lötzsch, der in diesem Jahr nur sporadisch auf das Endurobike stieg, landete auf Rang 49 in dem 66-köpfigen Feld.
Alle hoffen nun auf das nächste GetzenRodeo, das hoffentlich im Jahr 2025 wieder im Getzenwald stattfinden wird.
Fotos: DG Design / Denis Günther