Für die A-Lizenzpiloten endete die Saison der Deutschen Enduro Meisterschaft in Zschopau. Nach einer mehrjährigen Unterbrechung kehrte das Finale wieder nach Zschopau zurück, nachdem es aufgrund von Corona-Absagen und dem WM-Lauf im letzten Jahr ausgesetzt werden musste.
Bei der Rückkehr gab es jedoch ein etwas abgespecktes Programm, das ohne den beliebten Prolog am Freitagabend auskam. Stattdessen stand am Vortag der Veranstaltung die Maschinenabnahme und das Ablaufen der 3 Tests im Vordergrund. Diese waren in Venusberg, Waldkirchen und auf dem Skihang in Zschopau angesiedelt.
Besonders der Skihang erfreute sich bei den Fans großer Beliebtheit, da dieser Wiesentest in den letzten Jahren nicht mehr im Programm war.
Als die ersten Fahrer am Samstag um 8:00 Uhr auf dem Zschopauer Markt ins Rennen gingen, waren die Bedingungen noch ideal. Doch im Laufe des Tages sollte sich dies ändern. Als die ersten Fahrer fast die erste Runde beendet hatten, öffnete der Himmel seine Schleusen und es goss in Strömen. Dies stellte insbesondere im Test auf dem Skihang ein Problem dar, da die schräge Wiese kaum noch Grip bot. Für die Senioren wurden in der zweiten Runde sogar alle Tests bis auf den ersten in Venusberg gestrichen.
Sydow dominiert
Jeremy Sydow, der, wie er sagt, auf eigenen Wunsch beim letzten Lauf in Rehna nicht am Start war, da er in Frankreich startete, dominierte in Zschopau. Neben dem Championat konnte er auch die E1-Klasse und den Gunther Illgen Gedächtnispokal (für junge Fahrer unter 23 Jahren aus Sachsen) gewinnen. Dieser Pokal wurde zu Ehren des langjährigen Fahrtleiters von Zschopau ins Leben gerufen, da er sich immer besonders für die jungen Fahrer eingesetzt hat.
In der Enduro 1 konnte er vor seinen sächsischen Konkurrenten Andreas Beier und Edward Hübner triumphieren. Hübner konnte sich nach seinem Schlüsselbeinbruch in Rehna ziemlich schnell wieder auf das Motorrad schwingen und sich somit hinter Sydow auch den E1 Vizemeistertitel im Jahr 2023 sichern.
Von Zitzewitz siegt auf GasGas
Ausnahmsweise startete Davide von Zitzewitz auf einer GasGas. Dies störte den Norddeutschen jedoch nicht, denn er gewann erneut die Klasse E2 vor Franz Löfquist. Löfquist kam in Zschopau besonders gut zurecht, da ihm die nassen Bedingungen sehr entgegenkamen.
Karl Weigelt kämpfte unterdessen mit den Bedingungen, obwohl er unweit der Sonderprüfung von Venusberg zuhause ist. Für den KTM Sturm Piloten lief es dieses Mal nicht ideal. Dennoch reichte der siebte Tagesrang für ihn zum Vizemeistertitel in der E2. Von Zitzewitz konnte sich souverän den Klassentitel sichern.
Fischeder im Pech
Im Pech war diesmal Luca Fischeder. Der Sherco Deutschland Vertragsfahrer hatte in Venusberg technische Probleme, wodurch er in der Prüfung sogar mehrmals anhalten
musste. Er brachte sein Bike jedoch ins Ziel der Prüfung, wo er es dann reparieren konnte und damit noch wichtige Punkte sicherte. Am Tag reichte es nur zu Platz 3 in der Klasse E3, den Klassentitel hatte er ohnehin schon in Rehna eingefahren. Den Tagessieg holte sich überraschenderweise der Tscheche Jaroslav Kalny, der ursprünglich einen Platz unter den Top 10 angestrebt hatte.
Florian Görner sicherte sich die vollen Punkte in der Klasse, da Kalny aufgrund seiner tschechischen Lizenz nicht punkteberechtigt ist. Mit diesem Platz sicherte sich Görner auch den Vizetitel.
Friedrich wird Juniorenchampion
Anders als Kalny fährt Robert Friedrich mit einer deutschen Lizenz. Mit einem weiteren Tagessieg holte er sich in Zschopau auch den Juniorentitel. Zwar lag Pascal Sadecki zunächst in Führung, am Ende verlor er jedoch etwas und fiel auf Rang 2 zurück, was gleichzeitig den Vizemeistertitel bedeutete.
Fischeder Deutscher Enduromeister
Zwar reichte es, wie erwähnt, nicht für den Sieg in Zschopau, aber trotz seiner Probleme konnte sich Luca Fischeder den Titel des Deutschen Enduromeisters im Championat sichern. Sydow konnte mit seinem Tagessieg lediglich 10 Punkte auf seinen Teamkollegen gutmachen, wodurch er am Ende dennoch einen Rückstand von 30 Punkten hatte. Dies war hauptsächlich auf den Nichtstart in Rehna zurückzuführen.
Florian Görner belegte am Tag hinter Kalny den dritten Platz im Championat und sicherte sich damit auch diese Position am Jahresende.
Nun geht es für die DEM-Piloten in die Winterpause. Über die Saison 2024 wurde bereits beraten, und alle hoffen, dass deutlich mehr Fahrer wieder den Weg in die Deutsche Enduromeisterschaft finden werden. Immerhin handelt es sich um die prestigereichste und höchste Deutsche Enduro-Meisterschaft, die auch mehr Beachtung in den Medien verdient hätte.
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Fotos: DG Design / Denis Günther