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Deutsche Tage bei den Red Bull Romaniacs – Lettenbichler siegt souverän und die weiteren Deutschen Fahrer überraschen

Sibiu, Rumänien, 29. Juli 2023

Bevor wir zur eigentlichen Pressemeldung kommen, wollen wir uns mit allen Deutschen Fahrern freuen, die das Ziel nach 4 harten Offroadtagen am Gusterita Uphill erreicht haben. Das Manuel Lettenbichler als Gewinner der Goldklasse Sibiu verlässt, war vorher bereits erwartet worden. Das aber insgesamt 4 Deutsche Fahrer das ziel der Goldklasse erreichen hatten auch Experten nicht erwartet.

Der erst 18-jährige Felix Bähker schaffte einen hervorragenden 17. Gesamtplatz vor dem gleichaltrigen Lenny Geretzky der Platz 18 belegte. Ebenso ins Ziel konnte Wanja Morlinghaus fahren, der ebenfalls erstmals in der Goldklasse startete und Platz 24 belegte.

Wer die drei in Deutschland erleben will, hat bereits am kommenden Samstag (05.08.23) die Chance beim 5. Lauf der DOWATEK HardEnduroSeries Germany in Gefrees.

Der finale Offroad-Tag der Red Bull Romaniacs verlangte noch einmal alles von den Fahrern ab; dies waren die wohl härtesten Romaniacs aller Zeiten! Mani Lettenbichler (DEU, KTM) hat das Rennen von Beginn an dominiert und startete mit einem Vorsprung von 58 Minuten und vier Sekunden auf Trystan Hart (CAN, KTM) in den letzten Offroad-Tag. Letzterer hatte ebenfalls einen großen Abstand auf den drittplatzierten Billy Bolt (GBR, Husqvarna): Eine Stunde und 21 Minuten. Es sah also bereits am Morgen alles danach aus, als könnte die beiden Führenden wenig aufhalten. 

Das Duell, das alle Aufmerksamkeit auf sich zog, spielte sich zwischen Billy Bolt (GBR, Husqvarna) und Teo Kabakchiev (BGR, Econt) ab: Weniger als fünf Minuten lagen zwischen den beiden – es ging um alles! 

Die Bedingungen waren perfekt: Die Sonne schien, die Tracks waren mehrheitlich trocken. 

Mani startete stark, auch wenn er wusste, dass es bei ihm nicht um Minuten ging. Bei Teo Kabakchiev hingegen schon, also jagte er Mani durch den Wald, bis er es endlich an ihm vorbei schaffte. Die Signature-Sektionen heute waren ‘The revenge’, ‘Ass slide’, ‘Steroid, ‘Flying Ford’ und das bekannt technische ‘Wolf’s Nest’. Nach 99 Kilometern kam Kabakchiev als erster am finalen Hillclimb an, machte dann aber einen Fehler, was Mani direkt ausnutzte: Er überholte ihn auf den letzten Metern und kam als erster durch den Zielbogen – erneut. Teo Kabakchiev hatte dennoch die schnellste Zeit (2 Minuten und 3 Sekunden Vorsprung auf Mani) am letzten Tag. Mario Roman (ESP, Sherco) fuhr die drittschnellsten Zeiten, gefolgt von Wade Young (ZAF, Sherco), der besonders nach dem Servicepunkt nochmal Zeit gutmachte. Billy hatte körperlich zu kämpfen und war nicht in seiner Bestform, was ihm wohl am Ende den Platz auf dem Podium kostete.

Die Gesamtergebnisse der Edition 20 „The Impossible“ 2023 lauten:

1. Mani Lettenbichler (DEU, KTM), Fahrzeit gesamt: 19h45m15s

2. Tryastan Hart (CAN, KTM), Fahrzeit gesamt: 20h55m14s

3. Teo Kabakchiev (BGR, Econt), Fahrzeit gesamt: 21h9m16s

Die Offroad-Tage waren die wohl härtesten aller Zeiten und separierte die Top-10 der Gold-Klasse in eine eigene Liga. Nach Ergebnissen: 4. Billy Bolt (GBR, Husqvarna), 5. Wade Young (ZAF, Sherco), 6. Michael Walkner (AUT, GASGAS), 7. Mario Roman (ESP, Sherco), 8. Graham Jarvis (GBR, Jarvis Racing), 9. Sonny Goggia (ITA), 10. Matthew Green (ZAF).

Die Zieleinfahrt am finalen Hillclimb war komplett mit Zuschauern gefüllt, die den Hard Enduro-Sport feierten und jeden einzelnen Finisher bejubelten. Andy Fazekas, der Prolog Direktor, hat auch die Zieleinfahrt designt: Zu Beginn der Steilhang, dann die Wahl: Sprung über die Freestyle-Rampe oder ein letzter Kampf über Hindernisse und Schlamm. Ohne Zweifel ein besonderes Finish für die 20jährige Jubiläumsausgabe. Trystan Hart fuhr als erster den ganzen Hillclimb hinauf durch den Red Bull Bogen und wurde zum King of the Hill gekrönt – zum zweiten Mal in Folge.

Die „Edition 20“ war voller Extreme – nicht zuletzt wegen der extremen Wetterbedingungen: Gewitter, Sturm, Hagel und Regen begegneten den Fahrern mitten in der rumänischen Wildnis am ersten Offroad-Tag, was die Strecke nahezu unfahrbar machte – das war das pure Überleben!

Mani Lettenbichler: „Absolut verrückt die Romaniacs, wie immer! Ich kann es nicht glauben! Es ist crazy, ein weiteres Rennen hier zu gewinnen. Letztes Jahr wurde ich nur sechster und wollte für dieses Jahr unbedingt die Revanche – und ja, es hat sich ausgezahlt. Diese Woche lief perfekt, einfach der beste Weg, ein Rennen zu gewinnen!“

Teo Kabakchiev: „Ich bin so glücklich! Ich habe es geschafft, die 30 Minuten Zeitstrafe vom ersten Tag über die folgenden drei Tage wieder gut zu machen. Ich freue mich auch so für meinen Sponsor Econt und für alle Bulgaren, die mich unterstützen. Das bedeutet mir unglaublich viel!“

In der Silber-Klasse lagen die ersten sechs Fahrer sehr eng beieinander, als sie in den letzten Tag starteten – sie alle hatten eine Chance auf das Podium! 129 letzte Kilometer mussten sie bezwingen und kämpften sich durch alle endlosen Auffahrten, stürzten sich die steilen Hänge wieder runter und wurden zwischendurch dennoch mit spektakulären Aussichten belohnt: Ein klassischer Hard Enduro-Cocktail am Ende der vier Offroad-Tage. Ben Wibberley (GBR) sicherte sich nach zwei Tagessiegen auch den Gesamtsieg heute. 

SILBER:

1. Ben Wibberley (GBR)

2. Valentino Hutter (AUT)

3. Sergiu Grecu (ROU)

Die Legende Emanuel Gyenes (ROU), der alle 20 Ausgaben der Red Bull Romaniacs gefinisht hat, kam als Elfter ins Ziel.

Hillclimb-Finish

Auch für die Bronze-Fahrer war es ein harter und technischer Tag auf ganzen 136 Kilometern – selbst am vierten Tag bekamen sie nichts geschenkt! Die letzten drei und besonders den harten dritten Tag noch in den Knochen mussten sie nochmal alle Kräfte mobilisieren, um es ins Ziel zu schaffen – diese vier Tage werden sie wohl nie wieder vergessen. Die ersten beiden Fahrer in Bronze führten mit 47 Minuten Abstand und konnten diese Position bis zum Ende halten:

BRONZE:

1. Jürg Schütz (CHE)

2. Ovidiu Nistor (ROU)

3. Priit Biene (EST)

Bronze-Damen im Ziel: 22. Maria Grigoras (ROU) und 47. Tjasa Fifer (SVN).

Kevin Gallas (DEU) kämpfte sich mit der Yamaha Ténéré 700 bis ins Ziel und wurde am Ende 132ster.

Marcel Michitsch (DEU) landete auf einem unglaublichen 81. Platz. Er finishte die Red Bull Romaniacs mit nur einem Bein und Prothese – Was für eine Leistung! Unter anderem mit Freestyle-Legende Sebastian „Busty“ Wolter (Platz 63, DEU) fuhr er im Team MISSION RACE – Race Against Cancer Enduro, um Gelder für den Kampf gegen Krebs zu sammeln. 

Auch die Kondition der Iron-Fahrer wurde heute endgültig auf die Probe gestellt. Nur mit Konzentration und Kampfgeist schafften sie es entlang der harten 108 Kilometer bis zum finalen Hillclimb. Schon in den Bergen wurden sie von Anwohnern bejubelt und nebenbei mit wunderschönen Aussichten entlohnt.

IRON:

1. Robert Adams (GBR)

2. Samuel Defoy (BEL)

3. Paul Bulai (ROU)

Iron-Damen im Ziel: 68. Leni Binder-Moss (ROU) und 96. Lisa Bowman (GBR).

Die Atom-Fahrer hatten bis zum vierten Tag eine relativ gute Zeit – wurden heute dafür besonders herausgefordert und mussten 103 zermürbende Kilometer meistern, um zum finalen Hillclimb zu kommen. Die Top-3 lieferten sich ein enges Rennen über die ganzen Tage, konnten jedoch insgesamt ihre Position an der Spitze halten und kamen mit wenig Abstand aufeinander ins Ziel. 

ATOM:

1. Janis Stauers (LVA)

2. Moritz Müller (DEU)

3. Daniel Cernusca (ROU)

Für alle Amateur-Fahrer wird dies sicher das Rennen ihres Lebens mit den wohl extremsten Bedingungen gewesen sein. Der Track Manager Teo Isaac wollte sicher gehen, dass jeder einzelne eine gute Portion Romaniacs abbekam, auf den Tracks über seine Grenzen gehen und die eigene Komfortzone verlassen musste. Sie erlebten das einzigartige rumänische Gelände und bekamen atemberaubende Landschaften zu sehen – das werden sie sicher nie vergessen!

Martin Freinademetz, Gründer der Red Bull Romaniacs: „The Impossible wurde seinem Namen gerecht. Für einige war es „impossible“ ins Ziel zu kommen, andere kämpften bis zum Schluss und schafften es schließlich. Nach den Pandemie-Jahren war die Organisation der Veranstaltung dieses Jahr eine besondere Herausforderung für uns. All die Teilnehmer, die während dieser Zeit nicht zum Fahren kamen, wollten dieses Jahr natürlich an den Start gehen. Dank unserer Track Crew und guter logistischer Vorbereitung konnten wir das Rennen sauber durchziehen. Alle fünf Klassen hatten viele eigene Abschnitte, also nur kurze Stücke, die gemeinsam genutzt wurden. So gab es keine Staus und sauberes, faires Racing. Alle Teilnehmer bekamen die verschiedensten Wetterbedingungen zu spüren, von heiß bis nass und stürmisch – ein guter Mix der typischen Romaniacs-Bedingungen. Es war eine sehr erfolgreiche 20. Ausgabe und ich freue mich schon auf die nächsten 20! Ein großer Dank gilt dem ganzen Team und der Enduro-Community.“

Text: Susan Mould (mit Denis Günther)

Foto: Mihai Stetcu / Red Bull Content Pool

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.