Finn Gehrsitz (Stuttgart) und Sven Müller (Bingen) gewannen am Hockenheimring Baden-Württemberg das zweite Saisonrennen des ADAC GT Masters. Beim „Festival of Dreams“ bescherte das Fahrerfeld aus 15 Nationen den Zuschauern auf den gut gefüllten Tribünen einen spannenden Meisterschaftslauf. Der erst 18-jährige Gehrsitz jubelte am Ende über seinen Premieren-Pokal. „Es ist absolut unglaublich, den ersten Sieg im ADAC GT Masters zu feiern. Sven und ich sind ein super Team, das konnten wir unter Beweis stellen. Am Ende als Erster über die Ziellinie zu fahren, war ein einzigartiger Moment. Auf dieses Ergebnis habe ich hart hingearbeitet und bin sehr stolz, dass der Knoten schon so früh in der Saison geplatzt ist“, beschrieb Gehrsitz, der auch Rang eins in der Pirelli-Junior-Wertung belegte. Hinter dem Porsche 911 GT3 R kam der Mercedes-AMG GT3 Evo von Petru Umbrarescu (RO) und Arjun Maini (IND/beide Haupt Racing Team) ins Ziel. Den dritten Rang sicherten sich am Sonntag der Kölner Salman Owega und Elias Seppänen (FIN/beide Landgraf Motorsport) im zweiten Mercedes-AMG.
Am Sonntag präsentierte sich das Wetter in der Schwetzinger Hardt erneut von seiner besten Seite: Die Piloten fanden mit Sonnenschein und 28 Grad Celsius optimale Bedingungen vor. Den Start entschied Pole-Setter Maini für sich. Schon früh im 60-minütigen Sprintrennen setzte sich der AMG-Pilot ab und gab die Führung bis zum Pflichtboxenstopp nicht mehr her. Zwar bog Teamkollege Umbrarescu danach als Führender wieder auf die 4,574 Kilometer lange Strecke, doch zuvor ereignete sich beim Boxenstopp die ausschlaggebende Situation des Rennens. Durch ein Vergehen beim Fahrerwechsel wurde das Mercedes-AMG-Duo mit einer Penalty-Lap bestraft und fiel auf den zweiten Rang zurück. Gehrsitz, der das Steuer von Müller übernahm, profitierte von dieser Situation und fuhr als Erster über die Ziellinie. Umbrarescu behauptete in der Schlussphase noch Rang zwei. Sein Fahrerkollege Maini freute sich dennoch über den Pokal für den zweiten Platz. „Trotz des für uns turbulenten Ausgangs überwiegt bei mir das Positive. Mit der neuen Rekordrunde im Qualifying, der Pole-Position und dem Pokal für Platz zwei bin ich happy und vor allem stolz auf die gesamte Mannschaft“, erklärte Maini.
Platz drei ging an Owega und Seppänen. Die beiden Youngster hielten ihre ersten Trophäen im ADAC GT Masters bei der Siegerehrung in die Höhe. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Podium. Dass ich meinen ersten Pokal mit nach Hause nehmen darf, ist ein tolles Gefühl. Am Ende habe ich nochmal alles gegeben, aber die Reifen haben aufgrund der heißen Temperaturen abgebaut“, sagte Owega. Mit Rang vier belohnten sich Eduardo Coseteng (PHL) und der Brite Ben Green für ihren Einsatz. Das BMW-Duo von Schubert Motorsport begann den zweiten Lauf des ADAC GT Masters 2023 von Startplatz sechs. Dahinter sahen die Besucher auf den Tribünen des ehemaligen Formel-1-Kurs spannende Duelle und zahlreiche Positionskämpfe. Den fünften Platz holte sich in der Schlussphase durch ein gelungenes Überholmanöver Tim Zimmermann (Langenargen) im Porsche 911 GT3 R. Am Samstag zelebrierte er gemeinsam mit Jaxon Evans (NZ) den ersten ADAC GT Masters-Sieg für Huber Racing.
Mit Rang sechs legten Jannes Fittje (Langenhain) und Nico Menzel (Kelberg) mit dem Porsche 911 GT3 R eine tolle Aufholjagd hin. Das Duo von Huber Motorsport verbesserte sich um vier Positionen. Siebter wurden der Chilene Benjamin Hites und Marco Mapelli (I/beide GRT Grasser-Racing-Team) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2. Dahinter folgten auf Position acht Kim-Luis Schramm (Meuspath) und Igor Walilko (PL/beide FK Performance Motorsport) mit dem BMW M4 GT3. Auf Rang neun reihten sich Alain Valente (CH) und Ralf Aron (EST) im zweiten Mercedes-AMG des Haupt Racing Teams ein. Den letzten Top-Ten-Platz machten der erst 17-jährige Dylan Yip (MAC) sowie Kwanda Mokoena (ZAF/beide Liqui Moly Team Engstler) mit dem Audi R8 LMS GT3 Evo2 klar.
Das zweite Rennwochenende der Saison 2023 findet vom 7. bis 9. Juli am Norisring statt. Erstmals kehrt das ADAC GT Masters nach 15 Jahren wieder auf den spektakulären Stadtkurs in Nürnberg zurück. Zimmermann und Evans reisen mit 38 Punkten als Führender in der Meisterschaft an die mit 2,3 Kilometern kürzeste Strecke im Kalender.
Foto: Gruppe C Photography