Das BMW Junior Team machte bei der 54. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy das Triple für den Münchner Automobilhersteller perfekt. Daniel Harper, Max Hesse und Neil Verhagen wurden nach 28 Runden mit einem Vorsprung von 16,853 Sekunden auf Marco Wittmann und Maxime Martin im BMW M4 GT3 von ROWE RACING abgewinkt. Rang drei ging an Christopher Mies, Christopher Haase und Patric Niederhauser im Audi R8 LMS GT3 EVO II des Audi Sport Team Land Motorsport. Die ersten beiden Rennen hatten ROWE RACING und Walkenhorst Motorsport für sich entschieden.
Von Platz zwei aus gestartet, rangierte das BMW Junior Team von Beginn des Rennens an in der Spitzengruppe. Nach elf Runden übernahmen sie die Führung und gaben diese aufgrund unterschiedlicher Boxenstoppstrategien nur noch zweimal kurzzeitig an den Porsche von Falken Motorsports von Nico Menzel, Sven Müller und Martin Ragginger ab. „Es war auf jeden Fall ein gutes Rennen“, sagte Hesse. „Wir hatten von heute Morgen an eine gute Pace und waren auch im Qualifying gut aufgestellt. Wir alle drei waren mit dem Fahrzeug sehr zufrieden. Das Team und BMW M Motorsport haben einen guten Job gemacht. Das Rennen lief sehr gut. Am Anfang hatten wir zwar ein paar Schwierigkeiten, aber dann konnten wir wieder nach vorn fahren. In den letzten beiden Runden waren die Bedingungen ein bisschen schwierig, aber mit unserem Sieg sind wir am Ende sehr happy.“ Das Falken-Trio beendete das Rennen auf Rang fünf.
Die Pole-Position sicherte sich Sheldon Van Der Linde im ROWE-BMW mit der Startnummer 98. „Ich freue mich über meine erste Poleposition auf der Nordschleife“, sagte der Südafrikaner. „Darauf habe ich vier Jahre lang warten müssen. Ich bin sehr glücklich, denn es zeigt, dass das Team in den drei Vorbereitungsrennen gut gearbeitet hat, um das Auto auf ein sehr gutes Niveau zu bringen.“ Zusammen mit Dries Vanthoor belegte er am Ende Platz vier. Ein starkes Rennen fuhr das Schwesterauto. Dabei waren die ersten Meter bereits der Grundstein für den Erfolg. „Für mich war das klare Highlight des Tages der Start von Platz sieben auf drei in zwei Kurven“, sagte Wittmann. „Ich hatte eine richtig gute Reaktion und konnte mich dann in den ersten Kurven gut positionieren. Es ist immer schön, den Start zu fahren, und wenn man dann Positionen gutmacht, ist es umso besser.“
Im Land-Audi feierte Niederhauser sein erstes Podium in der NLS. „Ich war oft nah dran, aber bislang hat es einfach nicht gereicht“, sagte der Schweizer. „Das ist kein WM-Titel, aber ich bin froh, diesen Punkt auf meiner Bucketlist abgehakt zu haben. Auf der Nordschleife muss immer alles passen. Das war bei uns heute der Fall.“ Mit viel Verkehr hatte Teamkollege Mies in seinem Stint zu kämpfen: „Es war ein schwieriger Rhythmus heute, weil es einige Zwischenfälle und Code-60-Phasen gegeben hat. Von der Performance her können wir aber zufrieden sein. BMW hatte am Ende heute etwas mehr Glück.“
Ein erstes Ausrufezeichen setzte das Frikadelli Racing Team. David Pittard und Felipe Fernández Laser fuhren mit dem Ferrari 296 GT3 mit Platz sechs das beste Saisonergebnis ein. Dabei konnte das Duo zudem die erste Führungsrunde für sich verbuchen. Ebenfalls mit italienischem Temperament fuhren Christian Kohlhaas, Stefan Aust und Luca Ludwig im Ferrari auf Platz eins der Pro-Am-Wertung der GT3-Klasse SP9. Im Gesamtklassement stand am Ende Platz 13 zu Buche.
Neue Sieger in der GT4- und TCR-Klasse
Der Sieg in der umkämpften GT4-Klasse SP10 ging zum ersten Mal in diesem Jahr an KCMG mit dem Toyota Supra GT4. Mit den Fahrern Joshua Burdon, Edoardo Liberati und Martin Rump setzte sich der Rennstall aus Hong Kong mit einem souveränen Vorsprung von 1:10,530 Minuten gegen das BMW-Team FK Performance Motorsport durch. Nick Wüstenhagen, Nick Hancke und Thorsten Wolter hatten die ersten beiden Saisonrennen für sich entschieden.
Auch in der TCR-Klasse gab es mit sieben gestarteten Fahrzeugen bei NLS3 volle Punktzahl. 15 Zähler sicherten sich die Norweger Håkon Schjærin, Atle Gulbrandsen, Kenneth Østvold im Audi RS3 LMS von Møller Bil Motorsport. Zweite wurden die beiden Schweizer Armando und Dario Stanco im Cupra TCR vor den weiteren Audi-Fahrern Jens Wulf und Volker Garrn.
Zum zweiten Mal in Folge sicherten sich Moritz Kranz und Christopher Brück den Sieg in der Klasse CUP2 der Porsche Endurance Trophy Nürburgring. Das Duo von KKrämer Racing setzte sich mit einem knappen Vorsprung von gerade einmal 6,996 Sekunden gegen Paul Harkema, Tim Scheerbarth und David Jahn von AVIA W&S Motorsport durch. Zum ersten Mal in 2023 gewannen Christopher Rink, Philipp Stahlschmidt und Francesco Merlini für Smyrlis Racing die CUP3. Die Auftaktsieger Heiko Eichenberg, Patrick Grütter und Fabio Grosse von SRS Team Sorg Rennsport hatte auf Platz zwei das Nachsehen. Ihr Rückstand betrug nach vier Stunden 21,166 Sekunden.
Doppelte Tabellenführung für das Adrenalin Motorsport Team Motec
Das Meisterteam der vergangenen fünf Jahre ist auch 2023 bislang nicht zu stoppen. Gleich zwei Teams des Rennstalls rund um Matthias Unger führen nach drei von neun Rennen die Tabelle an. Punktgleich rangieren Sven Markert, Nils Steinberg und Yannick Fübrich – die Sieger der Klasse BMW M240i Racing by Goodyear – sowie Daniel Zils, Oskar Sandberg und Philipp Leisen – Gewinner der VT2-R+4WD – auf Platz eins. Beide Mannschaften erzielten drei Klassensiege in Folge.
Die 54. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy beschloss das erste Saisondrittel der Nürburgring Langstrecken-Serie. In rund zwei Monaten, am 17. Juni geht es in dem Nordschleifen-Championat mit dem 46. DMV Grenzlandrennen weiter. In der Zwischenzeit wird eine Reihe von NLS-Teams beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teilnehmen. In den vergangenen sieben Jahren haben Teams, die ihre Wurzeln in der NLS haben, den Langstreckenklassiker in der Eifel für sich entschieden.
Foto: Jan Brucke/VLN