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Sonntag, Dezember 22, 2024

Walkenhorst gewinnt spannenden Schlagabtausch bei NLS2

Das zweite Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie war ein wahrer Motorsport-Krimi. Dabei spielte das berüchtigte Eifelwetter beim NIMEX 47. DMV 4-Stunden-Rennen eine große Rolle. Mit den schwierigen Bedingungen in der Grünen Hölle kamen Jakub ‚Kuba‘ Giermaziak und ‚Jesse Krohn‘ im BMW M4 GT3 von Walkenhorst Motorsport am besten zurecht. Nach 4:02:08,251 Stunden wurde das Duo als Sieger abgewinkt. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Matteo Cairoli und Julien Andlauer im Porsche 911 GT3 R von Rutronik Racing betrug im Ziel 21,764 Sekunden. Auf Platz drei kamen Daniel Harper, Max Hesse und Neil Verhagen im BMW M4 GT3 des BMW Junior Teams ins Ziel.

Im Zeittraining am Samstagmorgen waren die Zweitplatzierten noch die Schnellsten: Rutronik Racing feierte erste Pole-Position in der NLS. Der Italiener Cairoli umrundete die 24,358 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife bei abtrocknender Strecke in 9:06,584 Minuten. Die ersten 18 Positionen lagen am Ende der Zeitenjagd in einem Intervall von weniger als zehn Sekunden. Platz zwei im Zeittraining ging an ROWE RACING. Startfahrer Eng verunfallte im Rennen allerdings bereits in Runde eins am Flugplatz, so dass das Fahrzeug mit der Startnummer #99 den Sieg vom Auftaktrennen nicht wiederholen konnte.

Die Anfangsphase geriet zum Reifenpoker. Bei nasser Piste war beim Start die Reifenwahl entscheidend. Mut zahlte sich aus, schließlich waren am Ende die Teams, die auf Slicks setzten, erfolgreich. Aus Runde eins kehrte der Mercedes-AMG GT3 des Mercedes-AMG Team GetSpeed mit den Piloten Adam Christodoulou, Maximilian Götz und Fabian Schiller in Führung liegend zurück. Giermaziak übernahm in Runde zwei die Führung. Durch eine abweichende Strategie übernahm zeitweise auch der Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA mit Kévin Estre und Thomas Preining die Spitze. Schlussendlich war Walkenhorst jedoch zu dominant. Insgesamt führten Giermaziak / Krohn 17 von 27 Runden das Feld an.

„Diese Mischbedingungen liegen mir einfach“, sagte Giermaziak. „Das liegt vielleicht auch daran, dass ich mich seit zwei Jahren ausschließlich auf die Nürburgring Langstrecken-Serie konzentriere. Daneben haben wir stehts die richtige Reifenwahl getroffen und hatten am Ende eine perfekte Strategie.“ Der Pole vermutet jedoch, dass einige Konkurrenten nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft haben: „Das ist doch vor dem 24h-Rennen immer so. Einige Teams wollen ihre Leistungsfähigkeit nicht aufdecken. Wir hingegen sind einfach Vollgas gefahren.“

Mit Platz zwei war die Rutronik-Mannschaft am Ende sehr zufrieden. „Wir sind sehr glücklich“, sagte Cairoli. „Wir haben bereits bei dem Test am Freitag sehr konsequent gearbeitet und unser Setup Schritt für Schritt verbessert. So habe ich mich vor allem im Qualifying am Morgen sehr wohl in unserem Porsche gefühlt. Mit einem nahezu perfekten Fahrzeug und etwas Glück bei den Code-60-Phasen konnten wir aufs Podium fahren.“

Ein wahrer Kraftakt gelang dem BMW Junior Team. „Unser Qualifying war mit Platz sieben nicht optimal, beim Start habe ich dann noch einige Plätze verloren, so dass wir bis auf P16 zurückgefallen sind“, sagte Verhagen. „Danach sind wir starke Stints gefahren und haben uns nach vorne gearbeitet. Am Ende haben wir aber – zugegeben – auch von einer Strafe des drittplatzierten Falken-Porsche profitiert. Aus eigener Kraft wäre es sonst mit dem Podium sehr eng geworden.“

Dass am Ende für besagten Falken-Porsche nur der undankbare vierte Platz zu Buche stand, dafür war eine Strafe verantwortlich, die die Rennleitung aussprach, nachdem Alessio Picariello beim Überrunden ein Fahrzeug touchiert hatte. Auf fünf wurde der Manthey-EMA-Porsche gewertet. ROWE RACING holte mit dem verbliebenen BMW M4 GT3 Rang sechs. Bester Audi R8 LMS GT3 EVO II war die Startnummer #15 des Audi Sport Team Scherer PHX. Die Top-10-Positionen komplettierten das Audi Sport Team Land, der zweite Falken-Porsche sowie der GetSpeed Mercedes-AMG von Christodoulou/Götz/Schiller.

Der Sieg in der Am-Wertung der SP9 ging an Maxime Dumarey und Christoph Breuer im Aston Martin Vantage GT3 von PROsport-Racing. Beste Pro-Am-Fahrer waren Charles Espenlaub und Shane Lewis im Mercedes-AMG GT3 von CP Racing.

Den Sieg in der hart umkämpften Klasse CUP2 der Porsche Endurance Trophy Nürburgring holten Christopher Brück und Moritz Kranz für KKrämer Racing. Platz zwei sicherte sich das BLACK FALCON Team IDENTICA. Einen packenden Zweikampf gab es auch in der CUP3. AVIA W&S Motorsport setzte sich mit Marius Rauer, Moritz Oberheim und Finn Zulauf gegen das SRS Team Sorg Rennsport durch. Heiko Eichenberg, Patrick Grütter und Fabio Grosse fehlten im Ziel lediglich 1,617 Sekunden auf Platz eins.

Das schnellste Fahrzeug in der Klasse der Alternativen Treibstoffe war der Porsche 911 GT3 Cup von FourMotors Bioconcept-Car – pilotiert von Rapper Smudo, Henrik Bollerslev, Thomas Kiefer und ‚TOM‘. Die Vorjahresmeister sind weiter auf Erfolgskurs. Daniel Zils, Oskar Sandberg und Philipp Leisen lieferten sich im BMW 330i des Adrenalin Motorsport Team Motec ein packendes Duell mit Ranko Mjatovic, Michael Schrey und Sindre Setsaas im Pendant von FK Performance Motorsport, die sich erneut mit Platz zwei begnügen mussten.

In zwei Wochen geht es in der Nürburgring Langstrecken-Serie wieder rund. Die 54. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy beschließt am 15. April 2023 das erste Saisondrittel. Tickets sind für 20 Euro (Kinder bis 14 Jahre kostenfrei) unter vln.de/tickets und an den Tageskassen erhältlich. Damit geht es auf die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs, in die exklusiven Zuschauerbereiche Brünnchen und Pflanzgarten sowie ins Fahrerlager, die Boxengasse, die Startaufstellung und ins Motorsport-Erlebnismuseum ring°werk.

Foto: Jan Brucke/VLN

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.