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Sonntag, Dezember 22, 2024

Keine Punkte, aber Potenzial aufgezeigt-Sophie Hofmann hatte am Red Bull Ring die Pace der Trophy-Spitze

Mit großen Erwartungen reiste Sophy Hofmann zur vorletzten Saisonstation der DTM Trophy an den malerisch bei Spielberg in Österreichs Steiermark gelegenen Red Bull Ring. Mit den Plätzen 13 und 14 verpasste sie zwar in beiden Rennen der GT-Nachwuchsserie die Punkteränge, doch unterm Strich war sie nicht komplett unzufrieden.

Das lag vor allem daran, dass die 24-Jährige aus dem sächsischen Waldenburg mit der Performance ihres Audi R8 LMS GT4 vom Team Heide Motorsport aus Witten super zufrieden war und die Gründe für die letztlich etwas unbefriedigenden Rennresultate auf der Hand lagen.

Mit den Worten: „Bei den beiden Freien Trainings am Freitag war es trocken. Da sind wir gut in das Wochenende gestartet. Das Auto lag von vornherein sehr gut auf der Strecke und das Setup hat auf Anhieb recht gut gepasst. Wir mussten nur noch ein paar Feinheiten an mich persönlich anpassen. Somit war ich ziemlich positiv für die weiteren Tage gestimmt“, beginnt sie ihr Resümee des sechsten Trophy-Rennwochenendes 2022.

Im Qualifying für das erste Rennen am Samstag hielt sich Sophie Hofmann lange Zeit zusammen mit ihrem Teamkollegen, dem Brasilianer Thiago Vivacqua, an der Spitze des Rankings auf. „Da sind wir richtig um die Wette gefahren und haben die Zeitenliste bis fünf Minuten vor Ende angeführt. Bei mir war dann allerdings nicht viel mehr drin, sodass ich bis zum Ende noch ein paar Positionen zurück gefallen bin. Aber von den Zeiten her war es ziemlich eng. Auf meinen Teamkollegen auf der Pole haben mir nur rund acht Zehntel gefehlt. Ich denke, dass dabei alle gesehen haben, was im Auto und in mir steckt. Mit der Platzierung war ich zwar nicht ganz zufrieden, aber mit dem geringen Rückstand war ich super happy und ultra motiviert fürs Rennen“, erklärte sie zu ihrem guten elften Startplatz.

Leider hatte sie dann im Samstagsrennen ein Startproblem, was sie sogleich ein paar Plätze gekostet hatte. „An meinem Auto gibt es immer noch ein kleines Leistungsproblem. Was es ist, haben wir noch nicht genau herausgefunden, aber irgendetwas nimmt immer beim Beschleunigen ein bisschen Leistung, was natürlich vor allem beim Start nachteilig ist. Das Team und Audi arbeiten weiter daran und wir sind sehr optimistisch, dass wir das bis nächsten Rennen lösen können“, meint Sophie Hofmann.

Doch es kam noch schlimmer. „Etwa bei Rennmitte hatte ich leider eine Kollision mit einem Konkurrenten. Nach meiner Ansicht war das ein typischer Rennunfall mit gleich großer Schuld von uns beiden. Das war natürlich sehr unglücklich, weil ich dadurch wieder eine große Lücke zum Vordermann hatte, die ich nicht mehr zufahren konnte. Mein Re-Start nach der Safety-Car-Phase war wieder gut, aber da waren die Reifen schon ziemlich am Ende. Da lag dann von den Positionen nicht mehr viel für mich drin“, sagte die letztlich 13. nach dem Rennen.

Beim zweiten Qualifying für die Startaufstellung für das Rennen am Sonntag war die Strecke nass. „Da hätte ich einfach noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht, um das Setup darauf neu einzustellen. Deshalb war das Qualifying leider nicht ganz so gut für mich gelaufen“, lautete Sophie Hofmanns Kurz-Fazit. Auf Grund der einen oder anderen Strafe wegen „Track Limits“ wurde aus ihrem 16. Startplatz allerdings der 15., von dem aus sie wieder einen recht guten Start hatte und nach wenigen Kurven auf Platz elf nach vorn gekommen war. Auch durch die fast schon obligatorische Crash-Situation in der Anfangsphase des Rennens kam sie gut durch. „Leider hatte ich dann auf einem noch nassen Fleck einen Dreher und war dadurch am Ende des Feldes. Die entstanden Lücke konnte ich wieder zufahren, doch zu mehr als zu Platz 14 reichte es leider nicht mehr.“

Wenngleich das wieder nicht das Ergebnis war, was sie sich vorgestellt hatte, nahm sie viel Positives mit nach Hause. Dazu sagte sie: „Der Speed war eigentlich das ganze Wochenende da. So bin ich die Zeiten der Top 5 immer wieder mitgefahren und hatte sogar in beiden Rennen je eine Sektoren-Bestzeit. Auch daran hat man gesehen, dass die Pace gestimmt hat. Das Team hat wirklich einen super Job gemacht. Natürlich hat mich am Sonntag der kleine eigene Fehler wahrscheinlich ein Top-10-Ergebnis gekostet. Aber so etwas passiert halt und kann jedem passieren. Schade, dass kein Ergebnis rausgekommen ist, welches das Potenzial unterstrichen hätte, aber die Pace hat mich noch einmal richtig motiviert. Beim Finale möchte ich noch einmal richtig angreifen.“

Dieses steht für Sophie Hofmann in der DTM Trophy, wie immer im Rahmen der DTM, vom 7. bis 9. Oktober in Hockenheim auf dem Programm.

Text&Foto: Thorsten Horn

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.