Das ADAC GT Masters biegt am Wochenende am Sachsenring (23. bis 25. September) auf die Zielgerade ein. Der vorletzte Tourstopp in der Deutschen GT-Meisterschaft, die in diesem Jahr mit einem erneuerbaren Kraftstoff ins Rennen geht, verlangt von Teams und Fahrern ein eisernes Nervenkostüm. Die Spitze liegt dicht beieinander, jeder Punkt zählt, jeder Fehler kann das vorzeitige Ende aller Titel-Träume bedeuten. Ideale Voraussetzungen für ein spannendes Rennwochenende auf dem anspruchsvollen Kurs in Sachsen, den Deutschlands schnellste GT3-Serie sogar schneller umrundet, als die Motorrad-Asse der MotoGP. Dazu gibt es am Sachsenring eine Premiere: Der FIA ETCR eTouring World Cup startet erstmals in Deutschland und ermittelt am Sachsenring beim WM-Finale den ersten elektrischen Tourenwagen-Weltmeister der Motorsportgeschichte. Die ganze Action vom ADAC GT Masters gibt es am Wochenende live bei NITRO. Der exklusive TV-Partner der Deutschen GT-Meisterschaft überträgt die Läufe elf und zwölf am Samstag und Sonntag jeweils ab 12:30 Uhr live.
Keyfacts, Sachsenring, Hohenstein-Ernstthal, Läufe 11 und 12 von 14 Saisonrennen
- Streckenlänge: 3.645 Meter
- Layout: 14 Kurven (vier Rechts-, zehn Linkskurven), gegen den Uhrzeigersinn befahren
- Sieger 2021, Rennen 1: Mathieu Jaminet/Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R)
- Sieger 2021, Rennen 2: Igor Jakob Walilko/Jules Gounon (Team Zakspeed Mobil Krankenkasse Racing, Mercedes-AMG GT3 Evo)
Die Top-Drei belauern sich
Die besten Chancen im Titelkampf hat Spitzenreiter Raffaele Marciello (27/CH), der zusammen mit Werksfahrerkollege Daniel Juncadella (31/E) im Mercedes-AMG GT3 Evo #48 ins Rennen geht. Der Mercedes-AMG ist auf der Berg-und-Talbahn in Sachsen traditionell stark. Für Marciello geht es in Sachsen darum, seine Tabellenführung vor dem Finale auszubauen, nachdem er zuletzt am Lausitzring Vorsprung eingebüßt hat. Zehn Punkte hinter Tabellenführer Marciello lauern Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) vom Team Joos Sportwagentechnik. Das Fahrer-Duo hat im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 91 in der Lausitz den ersten Saisonsieg geholt und will weiter Druck auf die Spitze machen. „Unsere Taktik wird die gleiche wie immer sein, eine andere funktioniert im ADAC GT Masters auch nicht: Volle Attacke im Qualifying, um eine gute Startposition herauszufahren. Allerdings hat sich am Sachsenring in der Vergangenheit gezeigt, dass auch in der zweiten Rennhälfte wegen des Reifenabbaus große Verschiebungen möglich sind, obwohl das Überholen schwierig ist. Man muss für Qualifying und Rennen bestens vorbereitet sein“, erklärt Christian Engelhart. Er setzt dabei voll auf seinen starken Fahrerkollegen. „Ayhancan hat sich als Neueinsteiger schnell im ADAC GT Masters eingefunden und macht einen sensationellen Job. Er hat einige Top-Qualifyings abgeliefert und erlaubt sich im Rennen keine Fehler. Es ist eine Freude, mit ihm zu fahren. Wir wollen am Sachsenring mehr Punkte als die Konkurrenz holen, um beim Finale in Hockenheim eine starke Ausgangsposition zu haben“, so der Meister von 2020.
Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) gehören seit ihren starken Leistungen am Lausitzring ebenfalls zum Kreis der Meisterschafts-Anwärter. Mit zwei zweiten Plätzen in den Rennen neun und zehn hat sich die Fahrer-Kombination im Lamborghini Huracán GT3 Evo mit der Startnummer 63 von Emil Frey Racing auf Rang drei der Tabelle vorgeschoben und gehört somit auch auf dem Sachsenring zu den Favoriten.
Team Paul Motorsport hat Lust auf mehr
Nach dem Stopp in der Lausitz hat das Team Paul Motorsport aus Dresden am Sachsenring das zweite Heimspiel im ADAC GT Masters, wenn auch der Weg etwas länger ist. „Es ist mega, wenn die Strecke zum zweiten Mal hintereinander um die Ecke liegt. Die Logistik ist einfacher, man kann die Vorbereitungen entspannter angehen, muss nicht ein paar Tage früher losfahren, sondern setzt sich ins Auto und ist da“, beschreibt Maximilian Paul (22/Dresden) die Annehmlichkeiten bei einem Heimspiel. Sportlich will sein Team an die Erfolge vom Lausitzring anknüpfen, wo Maximilian Paul und sein Kollege Marco Mapelli (35/I) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #71 Dritter und Fünfter wurden und der junge Dresdener jeweils die Pirelli Junior-Wertung gewann. „Ich mag den Sachsenring. Er ist ein Motorradkurs mit vielen schnellen Passagen und oben auf der Kuppe kann man viel Zeit gewinnen, aber auch verlieren. Im vergangenen Jahr bin ich dort zum ersten Mal mit Marco gefahren und habe viel von ihm gelernt. Nach unserem ersten Podium der Saison auf dem Lausitzring hat das Team Lust auf mehr. Wir wollen ein Rennen gewinnen oder vorn mitfahren“, stellt der Lokalmatador klar.
Starkes Rahmenprogramm – Deutschland-Premiere und Finale für Elektro-Tourenwagen
Im Rahmen des ADAC GT Masters wird auf dem Sachsenring zum ersten Mal in Deutschland der FIA ETCR eTouring Car World Cup ausgetragen. Die Deutschland-Premiere ist gleichzeitig das Finale der innovativen Rennserie, bei der unter anderem FIA Rallycross-Weltmeister Mattias Ekström oder die beiden ehemaligen ADAC GT Masters-Piloten Bruno Spengler und Maxime Martin in den bis zu 680 PS starken Fahrzeugen antreten. Neben den E-Boliden gehen drei weitere spektakuläre Rennserien am Sachsenring im Rahmenprogramm der Deutschen GT-Meisterschaft an den Start. In der ADAC GT4 Germany und der ADAC TCR Germany wollen sich die Piloten eine gute Ausgangsbasis für das Finale in Hockenheim schaffen. Gleiches gilt für die Fahrer des Porsche Carrera Cup Deutschland, die am Sachsenring die Läufe 13 und 14 von insgesamt 16 Saisonrennen austragen.
Alle 14 Rennen im ADAC GT Masters werden um 13 Uhr gestartet. Der TV-Sender NITRO präsentiert die Läufe ab 12:30 Uhr live. Auf RTL+, der führenden Streaming Plattform Deutschlands, kann die Rennaction live verfolgt oder anschließend in der Mediathek abgerufen werden. Die Qualifyings sind bei sport.de und adac.de/motorsport zu sehen.
Foto: Gruppe C Photography