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Donnerstag, November 21, 2024

12h Nürburgring: eine neue Herausforderung

Die Premiere der 12h Nürburgring vom 9. bis 11. September wird ein neuer Höhepunkt im Kalender der Nürburgring Langstrecken-Serie. Jede Menge Unterhaltung für die Zuschauer auf und neben der Rennstrecke trifft auf eine ganz neue Herausforderung für Teams und Fahrer. Während die Fans an der Nordschleife campieren, stehen die Teamchefs vor der anspruchsvollen Aufgabe, im zweigeteilten Rennen mit jeweils sechs Stunden am Samstag und Sonntag punktgenau die richtige Strategie zu finden.

„Die 12h Nürburgring werden vor allem taktisch eine Herausforderung“, sagt Daniel Sorg, Teamchef von Sorg Rennsport. Die Mannschaft aus Wuppertal ist in der NLS mit bis zu acht Fahrzeugen der Marken BMW und Porsche in unterschiedlichen Klassen vertreten. „Das Wichtigste wird sein, sich für den Restart bestmöglich zu positionieren.“ Daneben kommt es laut Sorg vor allem auf eine exzellente Vorbereitung im Vorfeld des Rennens an: „Rennautos sind in den vergangenen Jahren immer standfester geworden. Es gibt kaum noch technische Defekte. Trotzdem hat jedes Fahrzeug seine Achillesferse. Ein 12h-Rennen ist dabei mehr als nur ein Double-Header oder ein 6h-Rennen. Wir werden sehr penibel die Laufzeiten einzelner Baugruppen im Blick haben und am Ende unsere Boliden fast so vorbereiten, wie vor dem 24h-Rennen auf dem Nürburgring.“ Das Konzept der 12h Nürburgring begrüßt Sorg uneingeschränkt: „Das wird ein riesengroßes Fest – ein echtes Highlight in der NLS. Und dank der Parc-Fermé-Regelung in der Nacht können wir mit dem gesamten Team und unseren Gästen am Samstagabend noch in Ruhe ein Kaltgetränk zu uns nehmen und am Sonntagmorgen ausgeschlafen weiter Rennen fahren.“

Den Eventcharakter begrüßt auch Vincent Kolb, der die Saison 2022 in der NLS zusammen mit Frank Stippler im Audi R8 LMS von Phoenix-Racing bestreitet. „Es war schon bei den ersten NLS-Rennen richtig schön, wieder Zuschauer an der Rennstrecke zu haben“, sagt der 27-Jährige. „Da macht das Fahren gleich doppelt Spaß. Und ich glaube, dass bei den 12h Nürburgring mit Camping an der Nordschleife die Stimmung dann noch einmal besser ist.“ Aus Sicht des Audi-Piloten kommt es vor allem auf die Restartphase an: „Das Wichtigste ist dabei, dass es den Fahrern gelingt, Reifen und Bremsen ordentlich auf Temperatur zu bekommen, ehe es dann wieder richtig losgeht.“ Die Fahrzeuge werden am Sonntagmorgen in den Zeitabständen, in denen sie am Samstagabend abgewinkt wurden, ins Rennen geschickt. Bis alle Fahrzeuge aus der Boxengasse gestartet sind, gilt auf dem gesamten Kurs Code 60 – erst dann wird die Fahrt freigegeben. „Die Rennleitung hat sich in diesem Punkt wirklich viele Gedanken gemacht, damit es nicht zu einem Rückstau kommt“, sagt Kolb. „Wenn ein Fahrzeug beispielsweise langsamer als 60 km/h fährt, darf man daran vorbeifahren.“

Für Marcel Hoppe, der mit Mühlner Motorsport in der Cup2 startet, ist es ein großer Moment, bei der Premiere dabei zu sein. „Anfang September wird Geschichte geschrieben und wir sind am Start“, sagt er. „Ich glaube, dass die 12h Nürburgring ein Erfolgskonzept sind.“ Die größte Herausforderung ist, Spannung und Konzentration zu halten. „Man muss bei jedem Rennen auf der Nordschleife mit Köpfchen fahren, bei einem 12h-Rennen aber noch ein ticken mehr. Schließlich gilt es, nach Teil 1 am Samstag auch Teil 2 am Sonntag fehlerfrei zu absolvieren. Im Vergleich zu dem Double Header, bei dem über Nacht die Fahrzeuge neu vorbereitet werden konnten, muss man hier mit dem Material haushalten. Wenn einem das gelingt, ist eine vordere Platzierung drin.“

Fans haben bei den 12h Nürburgring die Möglichkeit, von Donnerstag bis Sonntag am Brünnchen ihr Lager aufzuschlagen. Der Campingbereich ist mit Toiletten, Duschen, Wasserversorgung und Beleuchtung bestens ausgestattet. Personentickets für das Camping sind online ebenso erhältlich wie Karten für die große „Back to the 90’s“-Party, die am Samstagabend mit Masterboy & Beatrix Delgado, Candela Squad, Caught in the Act, Loona und Mütze Katze die ring°arena zum Beben bringen wird. Und auch tagsüber ist eine Menge neben der Rennstrecke geboten. Ausstellungen von BMW M und dem Porsche Club Nürburgring, die Haribo Road Show sowie das RPR1.Livemobil machen den Besuch des ring°boulevard und des ring°carré zum Pflichtprogramm. Beim ausgedehnten Pitwalk mit Autogrammstunde aller Teilnehmer und der Startaufstellung erleben die Fans dann die Protagonisten hautnah. Tickets sind online unter www.vln.de/tickets erhältlich.

Foto: Jan Brucke/VLN

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.