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Sonntag, Dezember 22, 2024

Mies/Zimmermann holen nach packendem Rennen 50. Sieg für Audi am Lausitzring

Spannung, Drama, Emotionen – der zehnte Saisonlauf im ADAC GT Masters auf dem DEKRA Lausitzring bot alles, was den Motorsport so attraktiv macht. Nach 43 Runden gewann Tim Zimmermann (25/Langenargen) im Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 1 ein denkwürdiges Rennen und sorgte für den 50. Sieg von Audi im ADAC GT Masters. Sein sichtlich bewegter Fahrerkollege Christopher Mies (33/Düsseldorf): „Dieser erste Saisonerfolg für Tim und mich war überfällig. Unser Auto lief in den letzten Wochen fantastisch, aber wir konnten das nicht umsetzten. Endlich haben wir uns belohnt“, freute sich der aktuelle Deutsche GT-Meister. Trauer dagegen beim Team Schubert Motorsport. Pole-Setter Nicky Catsburg (34/NL) absolvierte mit dem BMW M4 GT3 #20 in Führung liegend den Pflicht-Boxenstopp zu spät und wurde mit einer Strafe belegt. Damit waren die Träume vom Sieg dahin. „Der Boxenfunk ist plötzlich ausgefallen. Bis dahin funktionierte alles, auf einmal ging nichts mehr“, kommentierte ein fassungsloser Teamchef Torsten Schubert. Die Zuschauer wurden nicht nur am Sonntag, sondern am gesamten Rennwochenende beim DEKRA Family & Friends Festival bestens unterhalten. Mit 21.500 Zuschauer gab es einen neuen Besucherrekord bei einem ADAC GT Masters-Event auf dem Lausitzring.

Keyfacts, Lausitzring, Klettwitz, Saisonrennen 10 von 14

  • Streckenlänge: 3.478 Meter
  • Wetter: 22 Grad, stark bewölkt
  • Pole-Position: Nicky Catsburg (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #20), 1:31,569 Min.
  • Sieger: Mies/Zimmermann (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS GT3 Evo II #1)
  • Schnellste Rennrunde: Dennis Marschall (Rutronik Racing, Audi R8 LMS GT3 Evo II #27), 1:23,217 Min.

Bereits nach dem Start des Sonntagslaufs auf dem Lausitzring entwickelten sich hitzige Positionskämpfe an der Spitze. Pole-Setter Nicky Catsburg wurde immer wieder von Sven Müller (30/Bingen) im Porsche 911 GT3 R von Allied-Racing mit der Startnummer #22 attackiert. Auch Christopher Mies und Jack Aitken (26/GB) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 von Emil Frey Racing lieferten sich heftige Duelle um die Plätze drei und vier. Danach beruhigte sich das Rennen und das Drama für Schubert Motorsport nahm seinen Lauf. Nachdem alle Fahrer den Pflicht-Boxenstopp zwischen der 25. und 35. Minute absolviert hatten, war Startfahrer Nicky Catsburg immer noch auf der Strecke und kassierte dafür eine 49-Sekunden-Strafe. Das war die Chance für Tim Zimmermann im Audi R8 LMS GT3 Evo II #1. Der 25-Jährige übernahm die Führung, die er bis ins Ziel verteidigte und seinen ersten Sieg im ADAC GT Masters feierte. Die Kombination Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) belohnte sich im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 von Emil Frey Racing für eine konstant starke Leistung mit Rang zwei und rückte in der Gesamtwertung auf Platz drei vor. Kurz vor Schluss wurde es turbulent. Fabian Schiller vom Drago Racing Team ZVO verursachte mit seinem Mercedes-AMG GT3 Evo #4 eine Kollision zwischen Patric Niederhauser (30/CH) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #15 und Joel Sturm (20/Brühl) im Porsche 911 GT3 R #22, die dadurch mehrere Plätze einbüßten. Tabellenführer Raffaele Marciello nutzte die günstige Gelegenheit, machte insgesamt zehn Positionen gut und erreichte mit dem Mercedes-AMG GT3 Evo #48 vom Mann-Filter Team Landgraf den dritten Podiumsplatz. Hinter ihm wurden seine schärfsten Rivalen, das Fahrer-Duo Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR), im Porsche 911 GT3 R #91 vom Team Joos Sportwagentechnik Vierte.

Rang fünf ging zunächst an Fabian Schiller (25/Troisdorf) und Jules Gounon (27/F) im Mercedes-AMG GT3 Evo #4 vom Drago Racing Team ZVO. Doch wegen der verursachten Kollision kurz vor Rennende wurde das Duo mit einer Zehn-Sekunde-Strafe belegt und auf Platz zehn heruntergestuft. Damit rückte Lokalmatador Maximilian Paul (22/Dresden) mit seinem Fahrerkollegen Marco Mapelli (35/I) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #71 von Paul Motorsport auf den fünften Platz vor. Zudem gewann der Dresdener wie bereits am Samstag die Pirelli Junior-Wertung. Die schnellste Rennrunde gelang Dennis Marschall (26/Eggenstein) mit 1:23,217 Minuten, der mit Kim-Luis Schramm (25/Meuspath) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #27 von Rutronik Racing Sechster wurde. Markenkollege Patric Niederhauser (30/CH) folgte im Audi R8 LMS GT3 Evo II #15 auf Rang sieben. Serien-Rückkehrer Marvin Dienst (25/Lampertheim) verbesserte sich zusammen mit Jan Marschalkowski (19/Inning) im Mercedes-AMG GT3 Evo #8 vom Mercedes-AMG Team ZVO um elf Positionen auf Rang acht. Die Youngster Niklas Krütten (19/Trier) und Ben Green (24/GB) sammelten im BMW M4 GT3 #10 von Schubert Motorsport als Neunte noch sieben Punkte.

Tim Zimmermann: „Ich bin total happy über diesen Sieg. Wir waren unheimlich fleißig und hatten das Potenzial schon lange. Im Rennen habe ich gar nicht gewusst, dass ich in Führung liege, denn der BMW war vor dem Boxenstopp ja noch vor uns. Erst nach drei Runden wurde mir über Funk mitgeteilt, dass ich Erster bin. In den letzten drei Runden hat die Hinterachse ein wenig abgebaut, aber ich konnte das Rennen nach Hause bringen.“

Christopher Mies: „Wir haben das ganze Jahr hart gearbeitet und heute ist endlich der Knoten geplatzt. Ich habe den Reifen ein bisschen geschont, obwohl ich etwas schneller hätte fahren können. Aber es ist unheimlich schwer, zu überholen, da alle in etwa den gleichen Speed haben und ich wollte für Tim die Reifen ein wenig schonen. Es ist ein toller Sieg für unser Team.“

Alle 14 Rennen im ADAC GT Masters werden um 13 Uhr gestartet. Der TV-Sender NITRO präsentiert die Läufe ab 12:30 Uhr live. Auf RTL+, der führenden Streaming Plattform Deutschlands, kann die Rennaction live verfolgt oder anschließend in der Mediathek abgerufen werden. Die Qualifyings sind bei sport.de und adac.de/motorsport zu sehen.

Foto: Gruppe C Photography

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.