Das zweite Rennwochenende der GT-Nachwuchsrennserie DTM Trophy hatte sich Sophie Hofmann ganz anders vorgestellt – vor allem arbeitsreicher. Im italienischen Imola betrat die 23-Jährige aus dem sächsischen Waldenburg komplettes Neuland und fuhr im ersten Rennen von Startplatz 17 bis auf Platz 13 nach vorn. Das zweite konnte sie leider gar nicht erst in Angriff nehmen.
Platz 17 im Qualifying für das Samstagrennen bei der zweiten Saisonstation der DTM Trophy, die im italienischen Imola wieder im Rahmen der DTM am Start war, entsprach zwar nicht ganz ihrer Vorstellung und spiegelte auch nicht Sophie Hofmanns wahres Leistungsvermögen wieder. Doch angesichts ihrer allerersten Bekanntschaft mit der glorreichen Formel-1-Rennstrecke war es kein Beinbruch. Dazu erklärt sie zunächst: „Wir sind am Donnerstag an der Strecke angekommen und haben gleich, wie üblich, den Track Walk gemacht. Es war das ganze Wochenende sehr heiß, immer über 30 Grad. Diese Temperaturen sind für uns schwierig zu handeln gewesen. So hatten wir zum Beispiel mit unserem Auto Überhitzungsprobleme. Das hängt wohl auch mit unserem Saugmotor zusammen. Da haben andere Marken wohl weniger Probleme.“
Dementsprechend liefen schon die Freitagstrainings nicht wie erhofft. Vor allem war der Zeitverlust auf ihre Kollegen im Team Heide Motorsport aus Witten und auch die Fahrer, mit denen sie zuletzt auf dem Lausitzring noch gekämpft hatte, unerklärlich. Nach einer eingehenden Analyse am Freitagabend kam man dem Problem schließlich auf die Schliche. Dazu sagt Sophie Hofmann: „Am Freitag kam ich mit dem Set up des Autos nicht klar, sodass ich mich damit ziemlich schwer tat. Über Nacht haben wir dann aber eine gute Lösung gefunden.“
Die Verbesserung war dann sofort auf der Uhr ablesbar, hatte sich doch Sophie Hofmann schlagartig um vier Sekunden verbessert. Mit der Feinabstimmungsarbeit praktisch bei Null beginnend, reichte es im Qualifying fürs Samstagrennen nur zum 17. Startplatz.
Nachdem sie gut durchs Startgetümmel und auch den Startunfall gekommen war, lag sie schon auf Platz zwölf, doch nach der ersten von drei Safety-Car-Phasen wurde sie von einem Mitbewerber unsanft auf die Hörner genommen. Dadurch verlor sie die hintere Stoßstange und eine ihrer Felgen war komplett zerstört. Sie konnte zwar weiter fahren, aber der waidwunde rund 500 PS starke Audi R8 LMS war fortan nicht mehr in einem top Zustand. Zurückgefallen auf Rang 13 fuhr sie das Rennen wenigstens zu Ende, doch drohte anschließend bereits neues Unheil. „Nach dem Rennen haben wir Motoren-Probleme festgestellt, weil sich das Auto schon während des Rennens komisch angehört hatte“, berichtet Sophie Hofmann zu ihrem nächsten Trouble. Und weiter: „Wir haben dann die Motor-Probleme ausfindig machen können, mussten aber feststellen, dass wir diese vor Ort nicht beheben konnten.“ Schweren Herzens entschied man sich, das Qualifying und auch das Rennen am Sonntag nicht zu fahren und das Imola-Wochenende vorzeitig zu beenden. „Das war natürlich sehr schade, weil ich glaube, dass es am Sonntag für mich noch besser gelaufen wäre. Aber so etwas passiert halt auch“, so noch einmal Sophie Hofmann.
Als nächstes geht es zum Norisring nach Nürnberg, wo Sophie Hofmann beim finalen Saisonrennen 2021 mit Platz sechs ihr bestes Resultat einfahren konnte. „Da freue ich mich schon richtig drauf. Dann wird das mit dem Motor behoben sein und ich kann wieder richtig durchstarten“, gibt sie sich bereits wieder kämpferisch.
Text&Foto: Thorsten Horn