Es war ein spannender Abend in der gut gefüllten Papp Laszlo Sportarena mitten in der Ungarischen Hauptstadt Budapest. Dabei erinnerte die Stimmung unter den Zuschauern fast schon an Zeiten vor der Corona Krise. Wie in den Vorjahren engagierte sich der Ungarische Volksheld Kornel Nemeth als Trackdesigner. Er baute eine anspruchsvolle aber sehr eckige Strecke, inbegriffen war erstmals eine Waschbrettsektion.
Prestige
Leider ist die Prestige Klasse in diesem Jahr nicht so gut besetzt. Mit 9 Fahrern ist es wahrscheinlich der Tiefpunkt in der Geschichte der WM. Durch seine Knieverletzung fehlte in Ungarn nun auch noch Manuel Lettenbichler, er war in Polen der ärgste Verfolger von Billy Bolt. Tim Apolle blieb somit der einzige Deutsche Pilot in der Königsklasse, im Reverse Grid Rennen schaffte er sogar einen sehr guten fünften Platz, in der Endabrechnung steht Platz 7 im Klassement.
An der Spitze ging es trotz des fehlens von Lettenbichler enger zu wie in Polen. Billy Bolt machte einige kleine Fehler die ihn immer wieder Zeit kosteten. Lauf 1 ging deshalb auch überraschend an Taddy Blazusiak. Der Pole lieferte sich den ganzen Abend außerdem enge Duelle mit Jonny Walker. Mit den vollen Punkten in der Superpole und 2 weiteren Siegen holte sich aber dennoch Bolt den Eventsieg vor Blazusiak und Walker.
Junioren
Alle 4 Deutschen konnten sich für die Abendveranstaltung bei den Junioren qualifizieren. Dabei gab es mit Tristan Hanak einen neuen Teilnehmer den man eigentlich aus der DEM und Motocrossscene kennt. Mit einer sehr guten Vorstellung im Last Chance Race schaffte er den Einzug ins Finale. Dort lieferte er ebenfalls solide Leistungen ab, die ihn auf Rang 11 brachten.
Auf Platz 9 landete Max Faude, dabei konnte er sich deutlich steigern zum Rennen in Polen. Milan Schmüser als fünfter und Leon Hentschel als vierter verpassten diesmal knapp die Podiumsplatzierung.
Ganz vorn ging der Sieg erneut mit 3 Laufsiegen an den Polen Dominik Olszowy. Suff Sella wurde zweiter und Fabien Poirot dritter.
EUROPE
Die Europaklasse war erneut die Wertung mit den meisten Teilnehmern. Insgesamt nahmen 30 Fahrer in 3 Gruppen das Training am Morgen auf. Darunter waren 6 Deutsche Piloten. Zu Paul-Erik Huster, Marco Pfeifer und Tobias Werther die bereits in Polen am Start waren, gesellten sich noch Marcel Teucher, Eric Seifert und Holger Dettmann.
Während es für Seifert das erste Superenduro überhaupt war, kam Teucher zurück ins Feld. Ohne viel Training steckte der frühere Vizemeister des Superenduro Europacups seine Ziele deutlich tiefer. Er musste auch spüren das die Leistungsstärke deutlich gestiegen ist. Mit mehreren früheren Prestige und Juniorenfahrern sind die Top10 Plätze mittlerweile auf WM Niveau anzusiedeln. Sonny Goggia lieferte dabei wieder eine grandiose Leistung ab. Bis auf den zweitplatzierten überrundete er im zweiten Lauf das ganze Feld. Ob dies förderlich für seine eigene Leistung und gut für den Europcaup ist, sei dahin gestellt. Zumal die Prestigeklasse wo er bereits am Start war an Fahrerschwund leidet. Es bleibt daher zu hoffen das der Europacup nicht das selbe Schicksal erleidet, wenn die Spitze mittlerweile auf WM Niveau uneinholbar ist.
Die Deutschen Fahrer kamen alle auf der Strecke nicht so recht zurecht. Über das Last Chance Race schafften es zumindest Huster und Pfeifer noch in die Rennläufe wo sie auf Platz 11 (Pfeifer) und 13 (Huster) landeten. Der erst 19 jährige Seifert steigerte sich über jeden Trainingslauf und verpasste mit Platz 3 knapp den Einzug in die Finalläufe. Ähnlich erging es Teucher und Werther.
Fotos: DG Design / Denis Günther