Das wilde Wetter in Saudi-Arabien fordert selbst die erfahrensten Teilnehmer heraus. Es dauerte nicht lange, bis die Rallye Dakar 2022 ihren Konkurrenten einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. Gleich auf der ersten langen Etappe der Rallye gab es einige ernsthafte Zeitverluste, da die Wüstendünen keine Gnade zeigten. Selbst diejenigen, die sich über eine saubere Eröffnungsetappe freuen, müssen sich vor den kommenden Gefahren in Acht nehmen. Hier ist, was Sie wissen müssen:
- Für den dreimaligen Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah (QAT) war es bisher eine angenehme Rückkehr in die Wüsten Saudi-Arabiens. Al-Attiyah und Beifahrer Mathieu Baumel (FRA) führten ihren Toyota Hilux T1+ auf der 334 km langen Schleife um das Biwak von Ha’il zum Etappensieg. Das Ergebnis knüpft an ihren Erfolg beim gestrigen Prolog an.
- Ich bin zufrieden mit der Arbeit, die Mathieu und ich heute geleistet haben. Ich habe von Anfang bis Ende richtig Gas gegeben. Mathieus Navigation war großartig. Den ersten Tag mit einem guten Vorsprung zu beenden, ist ein toller Start, aber es liegt noch so viel vor uns.“ – Nasser Al-Attiyah
- Dicht an Al-Attiyah dran blieb während der gesamten Etappe WRC-Legende Sébastien Loeb (FRA) in seinem BRX Prodrive Hunter. In Begleitung seines Beifahrers Fabian Lurquin (BEL) beschränkte Loeb seinen Rückstand auf Al-Attiyah auf der ersten Etappe auf unter 13 Minuten.
- Es war eine lange und schwierige Etappe. Die Navigation war heute wirklich knifflig. Das Gelände war stellenweise unwegsam, und wir hatten zwei Reifenschäden zu verkraften. Es war eine schwierige Etappe, um in Schwung zu kommen.“ – Sébastien Loeb
- Es war ein harter Einstieg in die Dakar für das ehrgeizige Projekt von Audi Sport. Der bestplatzierte Fahrer des Teams ist Mattias Ekström (SWE), der über eineinhalb Stunden hinter Al-Attiyah ins Ziel kam. Weiter hinten auf der Strecke lagen die Audi RS Q e-trons von Carlos Sainz (ESP) und Stéphane Peterhansel (FRA).
- Für Daniel Sanders (AUS) war es ein Vollgas-Start in die Dakar, denn er fuhr bereits den zweiten Tag in Folge die Bestzeit. Nach seinem gestrigen Sieg beim Prolog führte der GasGas-Fahrer auch die heutige Etappe von Anfang bis Ende an. Könnte der bestplatzierte Rookie des letzten Jahres dieses Mal einen noch größeren Gewinn anstreben?
- Nach dem Sieg beim Prolog bin ich heute von Platz 15 gestartet. Beim Tanken konnte ich einige Fahrer einholen, so dass ich wusste, dass es mir nicht allzu schlecht ging. Dann kam ich an eine Stelle, an der ein paar andere einen Fehler gemacht hatten. Es gelang mir, den Weg zu finden und den nächsten Wegpunkt zu erreichen.“ – Daniel Sanders
- Der Dakar-Sieger von 2018, Matthias Walkner (AUT), hat etwas mehr als 10 Minuten Rückstand auf Sanders und liegt nach dem ersten Wochenende der Rallye auf dem dritten Platz der Motorradwertung. Walkner ist nach der 1. Etappe der bestplatzierte Red Bull KTM Factory Racing-Fahrer.
„Es war ein kniffliger Tag für die Navigation, der Regen erschwerte die Sache natürlich. Es war eine harte erste Etappe. Ich war in einer starken Gruppe und wir sind gemeinsam so schnell wie möglich ins Ziel gekommen.“ – Matthias Walkner
Die Navigationsprobleme machten vielen Teilnehmern des Motorradrennens einen Strich durch die Rechnung. Neben ehemaligen Siegern wie Toby Price (AUS) und Sam Sunderland (GBR) gerieten auch neue Gesichter wie Camille Chapelière (FRA) in Schwierigkeiten. Ebenfalls Mike Wiedemann verlor viel Zeit und platzierte sich im Mittelfeld.
- Es war heute ein bisschen schwierig. Es gab eine Note, die einfach nicht richtig zu passen schien. Am Ende habe ich mich dort über 45 Minuten lang verlaufen. Das ist nicht die beste Art und Weise, die Rallye zu beginnen, aber es ist ja noch früh.“ – Toby Price
- Wie Al-Attiyah und Sanders konnte auch Seth Quintero (USA) seinen Prologsieg mit einem Sieg auf der ersten Etappe untermauern. Der Teenager führte die T3-Kategorie während der 334 km langen Sonderprüfung an und behielt den ersten Platz in der Gesamtwertung.
- Die 1. Etappe lief wirklich gut. Ich bin mit der Einstellung in dieses Rennen gegangen, langsam zu fahren und schnell zu fahren. Das ist genau das, was wir getan haben.“ – Seth Quintero
- Quinteros Kollegen aus dem Red Bull Off-Road Junior Team – Cristina Gutiérrez (ESP), Andreas Mikkelsen (NOR) und Guillaume De Mevius (BEL) – erreichten ebenfalls das Ziel der ersten Etappe. Den größten Druck auf Quinteros Spitzenplatz übt Chaleco Lopez (CHI) aus, der weniger als zwei Minuten hinter ihm liegt.
- Es war ein kompletter Tag bei der Dakar. Gleich zu Beginn mussten wir ein elektrisches Problem am Auto beheben. Dann wurde es mit der Navigation sehr knifflig. Wir haben einen guten Weg gefunden und müssen mit unserer Arbeit heute zufrieden sein.“ – Chaleco Lopez
- Im Truckrace ging es zur Sache: Das Team Kamaz Master dominierte die erste Etappe. Den Etappensieg holte sich der amtierende Dakar-Champion Dmitry Sotnikov (RUS) vor seinem Teamkollegen Eduard Nikolaev (RUS), der mit nur 30 Sekunden Rückstand den dritten Platz belegte. Zwei weitere Kamaz-Piloten – Andrey Karginov (RUS) und Anton Shibalov (RUS) – erreichten Etappenziele, die sie unter den Top 5 der Gesamtwertung platzieren.
- Die morgige Etappe führt die Dakar über 339 km im Kampf gegen die Uhr nach Al-Artawiyah. Die Strecke besteht unter anderem aus einer Kette von Sanddünen, die allen Teilnehmern besondere Aufmerksamkeit abverlangen wird.
2022 Dakar Rally Standings after Stage 1
CAR RACE TOP 5
1. N. AL-ATTIYAH (QAT) TOYOTA 03:30:53
2. S. LOEB (FRA) BRX +12:44
3. M. PROKOP (CZE) FORD +22:39
4. L. ALVAREZ (ARG) TOYOTA +27:42
5. V. VASILYEV (RUS) MINI +28:58
BIKE RACE TOP 5
1. D. SANDERS (AUS) GAS GAS 04:38:40
2. P. QUINTANILLA (CHL) HONDA +03:07
3. M. WALKNER (AUT) KTM +11:06
4. A. VAN BEVEREN (FRA) YAMAHA +12:46
5. M. KLEIN KTM +14:34
TRUCK RACE TOP 5
1. D. SOTNIKOV (RUS) KAMAZ 04:06:22
2. E. NIKOLAEV (RUS) KAMAZ +00:31
3. A. LOPRAIS (CZE) PRAGA +09:58
4. A. SHIBALOV (RUS) KAMAZ +18:56
5. A. KARGINOV (RUS) KAMAZ +19:12
LIGHTWEIGHT PROTOTYPE (T3) TOP 5
1. S. QUINTERO (USA) OT3 04:21:35
2. F. LOPEZ CONTARDO (CHL) CAN-AM +01:58
3. S. ERIKSSON (SWE) CAN-AM +06:52
4. P. LEBEDEV (RUS) CAN-AM +13:41
5. C. GUTIERREZ (ESP) OT3 +29:54
Foto: Marcelo Maragni / Red Bull Content Pool