Wie am Saisonbeginn endete die FIM EnduroGP World Championship 2021 mit einem Veranstaltungsdoppel. Dabei sicherte sich Luca Fischeder vom Team Sherco Academy den hervorragenden sechsten Rang in der Klasse Junior 2, nur einem Punkt hinter dem Fünftplatzierten.
Beim vorletzten WM-Event in Santiago do Cacem in Portugal verfehlte der 22-Jährige aus dem sächsischen Geringswalde am ersten Fahrtag als Junior-2-Vierter das Tagespodium denkbar knapp. Tags darauf landete er als Fünfter wiederum im Vorderfeld. In der die Klassen Junior 1 und Junior 2 vereinenden (Gesamt-)Junioren-Wertung belegte er an beiden Tagen den neunten Platz.
Beim Finale im französischen Langeac wurde Luca Fischeder in seiner Klasse am ersten Tag Achter und am zweiten Sechster, gleichbedeutend mit den Plätze 14 und neun aller Junioren.
Damit beendete er seine erste volle WM-Saison auf dem sechsten Rang der Klasse Junior 2 bzw. auf dem zwölften Platz der Junioren-Scratch-Wertung und zog anschließend folgendes Fazit: „Insgesamt gesehen bin ich super zufrieden mit meiner Leistung über die Saison. Ich konnte mich kontinuierlich steigern, und mich immer weiter an das Podium heran arbeiten. Das Level ist sehr hoch. In der WM wird einem definitiv nichts geschenkt und man muss um jede einzelne Sekunde hart kämpfen.“
Etwas weiter ins Detail zum vorletzten WM-Lauf ging er dann mit folgenden Worten: „Mit den Plätzen vier und fünf in der Klasse sowie Top 10 bei den Junioren insgesamt war Portugal wieder ein echt gutes Wochenende. Den ersten Tag habe ich die ganze Zeit ums Podium gekämpft und dann leider knapp auf Platz vier beendet. Am zweiten Tag startete ich auch direkt super und konnte im Extrem-Test die drittbeste Junior-Zeit fahren. Ich habe den ganzen Tag über wieder alles gegeben und ums Podium gekämpft, hatte aber leider in der letzten Runde ein kleines technisches Problem, welches mich mit ca. vier Sekunden Rückstand auf Patz fünf versetzt hat. Das Level war in der Juniorenklasse wieder sehr hoch und die Zeiten lagen auf den wohl schnellsten Enduro- und Cross-Tests die ich je gefahren bin sehr eng zusammen. Beide Tests waren Tiefsand mit unzähligen tiefen Sandwellen und Wurzeln.“
Auch das WM-Finale beschrieb Luca Fischeder aus seiner Sicht etwas ausführlicher und sagte dazu: „Frankreich war dann eine ziemliche Umstellung zu Portugal von tiefem Sand hin zu drei am Berg gelegenen Tests mit unzähligen offcamper Kurven, rutschigem Gras sowie Bergauf- und abfahrten. Am ersten Tag hatte ich noch ein paar Schwierigkeiten, mich auf den typisch französischen Tests richtig einzufinden und auf den meist schräg am Hang gelegenen Tests Druck machen zu können. Ich versuchte zu pushen, wodurch ich auch zwei Stürze hatte. Am Ende des Tages landete ich auf Platz acht in meiner Klasse, womit ich mich nicht richtig abfinden konnte. Für den zweiten Tag veränderten wir ein paar Sachen am Motorrad, wodurch ich direkt besser zurechtkam und das Gefühl auf den Tests besser wurde. Am Ende eines langen harten Tages stand dann ein sechster Platz in der Klasse Junior 2 und Platz neun in der Junioren-Overall-Wertung zu Buche, womit ich recht zufrieden war. Ich habe wieder über die beiden Wochenenden viel gelernt.“
Zu guter Letzt dachte Luca Fischeder schon ans nächste Jahr und wusste zugleich, bei wem er sich für dieses zu bedanken hatte. „Ich bin super motiviert, nächstes Jahr meine gesammelte Erfahrung umzusetzen und noch stärker in der WM zu werden. Einen riesen Dank möchte ich an das Team Azzalin für die super Betreuung und Unterstützung bei allen WM-Läufen richten. So auch an das Team Sherco Academy Deutschland, an alle Sponsoren und Unterstützer, die es mir ermöglicht haben, so eine ganze WM-Saison zu bestreiten. Ohne diese Leute wäre es nicht möglich gewesen und ich bin sehr dankbar dafür“, erklärte Luca Fischeder abschließend.
Nun steht am Samstag, dem 6. November, noch das Finale der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) in Rüdersdorf am östlichen Stadtrand von Berlin auf dem Programm, wo es für das Team Sherco Academy Deutschland bzw. Hamish Macdonald und Luca Fischeder darum geht, die Meistertitel im Championat (Macdonald oder Fischeder) sowie in der Klasse E3 (Fischeder) einzufahren.
Text&Foto: Thorsten Horn