Finale furioso bei der Nürburgring Langstrecken-Serie NLS. Für Hochspannung ist gesorgt beim PAGID Racing 45. DMV Münsterlandpokal. Am Samstag erwartet die Zuschauer des Nordschleifen-Championats ein letzter Lauf mit Hitchcock-Charakter. Fesselnder könnten die Voraussetzungen im Kampf um die Meisterschaft nicht sein. Drei Teams sind noch im Lostopf um die begehrte Auszeichnung. Tickets für das neunte Saisonrennen sind unter vln.de/tickets zu haben. Neben dem Zugang zu den geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs ist auch ein Besuch des Fahrerlagers inklusive Pit- und Gridwalk weiterhin für alle Ticketinhaber möglich. Exklusive Parkmöglichkeiten an der Nordschleife in den Bereichen Hatzenbach und Brünnchen / Pflanzgarten gibt es für Ticketinhaber obendrein.
Die besten Karten besitzen Christopher Rink, Philipp Stahlschmidt und Daniel Zils, die in der Klasse VT2 an den Start gehen. Sie liegen zwar derzeit mit 57,59 Punkten Gesamt nur auf Platz drei im BMW 330i von Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive, sie haben aber bereits ihr Streichresultat mit eingerechnet. „Durch den Sieg bei NLS8 blieben unsere Titelchancen erhalten und es wird einen Showdown beim letzten Rennen geben. Freut euch auf ein heißes Finale“, sagte der zweifache NLS-Champion Rink.
Gewinnt das Trio die mit 19 Startern am besten besetzten Klasse, haben sie ihren Matchball verwandelt und sie sind neben dem bereits sicheren Triumph in der Nimex Team-Trophäe in der Klasse VT2 auch Gesamtmeister der NLS. Ohne Wenn und Aber. Wenn es so einfach wäre, müssten man aber ja keine Rennen mehr fahren. Am Reißbrett hat noch keiner Pokale gewonnen. Insofern wittern auch die Männer von W&S Motorsport noch ihre Chance. Daniel Blickle, Tim Scheerbarth und Max Kronberg aus der Cup 3 sind mit 66,04 Punkten derzeit Zweite. In der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing haben 14 Autos genannt.
Werden die Titelverteidiger zum lachenden Dritten?
Die lachenden Dritten könnten die Titelverteidiger sein. Danny Brink und Philipp Leisen (66,59 Punkte) vom Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive, die mit Christopher Rink im V4-BMW fahren, haben nach Rennen acht die Tabellenführung inne. Die Drei weisen eine makellose Bilanz auf: In dieser Saison fuhren sie in sieben Rennen sieben Siege ein. Bereits im Vorjahr konnten sie alle fünf ausgetragenen NLS-Läufe für sich entscheiden. Den Titel dürften sie dennoch aufgrund weniger Nennungen in der V4 nur verteidigen können, falls bei den beiden anderen Aspiranten einiges schief geht. Aber, man weiß ja nie. Und die Nordschleife schreibt seit jeher ihre eigenen Geschichten.
Trotz der spannungsgeladenen Konstellation in der Gesamtmeisterschaft bietet auch der Rest des Feldes einige interessante Geschichten. Der kultige Opel Manta ist beispielsweise zurück mit Peter Haas, Olaf Beckmann und Volker Strycek am Volant. Spektakulär ist auch das Comeback des Lamborghini GT3 Evo von Konrad Motorsport mit Axcil Jefferies als Piloten. Ebenfalls zu beachten in der SP9 ist Umsteiger Jakub Giermaziak. Vom AMG-Mercedes zum Lamborghini landet der 31 Jahre alte Pole nun im Audi R8 LMS von Phoenix Racing zusammen mit Kim Luis Schramm. Bei NLS 5 war er der Polesetter mit dem italienischen GT-Rennwagen. Mal sehen, was er dieses Mal erreichen kann. Als geerdeter Promi gibt sich Markus Flasch. Der Geschäftsführer der BMW M GmbH und gleichzeitige Motorsportchef der Münchner setzt sich mit Jacob Erlbacher und Uwe Ebertz in einen VT2-BMW des Team Adrenalin. Der Österreicher arbeitet an seiner Permit.
Ausgang im Kampf um die NLS-Speed-Trophäe ist völlig offen
Eine Fülle an Entscheidungen steht bevor. Denn auch in der Junior-Trophäe oder der NLS Speed-Trophäe entscheidet sich erst beim letzten Rennen der Kampf um die Spitze. Marcel Johannes Marchewicz gewann in dieser Saison in der SP10 in wechselnder Besatzung sechs der sieben Rennen, wodurch dem Team Schnitzelalm Racing auch der Sieg in der Nimex Team-Trophäe in der Klasse SP10 nicht mehr genommen werden kann. Der 24-Jährige ist mit 60,79 Punkten Erster bei den Junioren. Dieses Mal begleiten ihn im Schnitzelalm Racing Mercedes-AMG GT4 Marek Böckmann, Reinhold Renger und Tim Neuser. Ärgste Verfolger sind Moritz Oberheim und Nico Otto (55,32 Punkte) aus der Cup 5 im BMW M2 CS Racing von FK Performance Motorsport, die zusammen mit Marc Ehret fahren. Chancen darf sich auch noch das Duo „Danish Dynamite“ Lucas Daugaard und Kaj Schubert (53,42 Punkte) aus der V5 ausrechnen. Das Team Young KRS Danes wird komplettiert im Porsche Cayman durch Andre Krumbach.
Gar keine verlässliche Vorhersage möglich ist bei dem Zweikampf um den Sieg bei der NLS-Speed-Trophäe zwischen Frank Stippler und Vincent Kolb im Audi R8 LMS GT3 von Phoenix Racing (144 Punkte) auf der einen Seite und dem BMW Junior Team um Neil Verhagen, Max Hesse und Daniel Harper im BMW M6 GT3 (140 Punkte) auf der anderen Seite. Der Sieger bei NLS9 erhält 35 Punkte, der Zweite 28 Zähler. Hinzu kommen gegebenenfalls auch noch Punkte von eins bis drei für das Qualifying. Gar punktgleich sind die beiden genannten Teams in der Nimex Team-Wertung der Klasse SP9 Pro. Beim PAGID Racing 45. DMV Münsterlandpokal fällt auch hier die Entscheidung.
Das Rennen startet am Samstag, 9. Oktober um 12 Uhr über die Distanz von vier Stunden. Zuvor werden im Zeittraining von 08:30 bis 10 Uhr die Positionen im Grid ausgefahren. Als besonderes Schmankerl für die Fans sind 500 teils historische Fahrzeuge des Porsche Club Nürburgring im Fahrerlager vertreten. Kids können sich zudem auf den übergroßen Transformer im Fahrerlager und Startaufstellung freuen, der sicherlich für jedermann ein attraktives Fotomotiv ist. Wer es sich am Wochenende vor dem Fernseher oder dem Laptop gemütlich machen will, der erhält wie üblich den aufwändig produzierten Livestream auf VLN.de, YouTube und Facebook, der ab 08:30 Uhr das Renngeschehen aus der Grünen Hölle auf den heimischen Bildschirm bringt. 2021 wird das Ganze bei allen Rennen mit spektakulären Livebildern aus dem ROWE-Heli garniert.
Foto: Gruppe C Photography