In der Deutschen GT-Meisterschaft beginnt am kommenden Wochenende (10.–12. September) der heiße Herbst: Auf dem DEKRA Lausitzring werden nicht nur die Halbzeitmeister gekürt, für Teams und Fahrer gilt es auch, sich im engen Titelkampf in Stellung zu bringen. Die Ausgangslage auf der kürzesten Strecke im Kalender ist denkbar spannend: Die Top Sechs in der Meisterschaft mit Supersportwagen von sechs Marken liegen gerade einmal 15 Zähler voneinander getrennt. Fans können das ADAC GT Masters wieder hautnah erleben und haben erstmals seit 2019 wieder Zugang zum Fahrerlager, zum Pitwalk und zur Autogrammstunde. Die beiden Rennen werden am Samstag ab 16 Uhr und am Sonntag ab 12 Uhr live bei NITRO im Free-TV übertragen. Im Livestream sind sie kostenlos und ohne Registrierung bei TVNOW.de und auf adac.de/motorsport zu sehen.
Die Favoriten
Zu den Favoriten im knapp 30 Supersportwagen starken Feld zählen Titelverteidiger Michael Ammermüller und Porsche-Werksfahrer Mathieu Jaminet, die im SSR-Porsche 911 GT3 R als einzige in dieser Saison bereits zwei Rennen gewonnen haben und an der Tabellenspitze liegen. Engste Verfolger sind die Mercedes-AMG-Piloten Maximilian Buhk (28/Hamburg) und Raffaele Marciello (26/I, beide Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR) im Mercedes-AMG und das Audi-Duo Ricardo Feller (21/CH) und Christopher Mies (32/Düsseldorf, beide Montaplast by Land-Motorsport). Beide Teams reisen mit großen Hoffnungen in die Lausitz, teilten doch die Sportwagen mit dem Stern und den vier Ringen die Siege bei den vier Rennen im vergangenen Jahr auf dem Lausitzring unter sich auf. Seit zwei Jahren ist Lamborghini ohne Sieg im ADAC GT Masters, das wollen die Tabellenvierten Mirko Bortolotti (31/I) und Albert Costa Balboa (31/E, beide GRT Grasser Racing Team) nun ändern. Nur 14 Punkte hinter der Spitze liegen Jeffrey Schmidt (27/CH) und Marvin Kirchhöfer (27/Luzern, beide Callaway Competition) mit der einzigen Corvette C7 GT3-R im Feld, das Markensextett an der Tabellenspitze komplettieren Nick Yelloly (30/GB) und Jesse Krohn (31/FIN, beide Schubert Motorsport) die im BMW M6 bei allen bisherigen Rennwochenenden den Sprung auf das Podium schafften.
Die Lokalmatadore
Für mehrere Fahrer und Teams ist der Lausitzring die Hausstrecke. Die kürzeste Anreise haben Lamborghini-Junior Maximilian Paul (21) und sein Rennstall T3 Motorsport, die nur knapp 65 Kilometer von Dresden fahren müssen. Ebenfalls einen Huracán GT3 Evo pilotiert Mike David Ortmann (21, GRT Grasser Racing Team), dessen Heimatort Ahrensfelde in Brandenburg vor den Toren Berlins liegt. Der gebürtige Leipziger Marvin Kirchhöfer und der Wahlleipziger David Jahn (30, Team Joos Sportwagentechnik) kommen ebenfalls aus dem Einzugsgebiet der Rennstrecke.
Die Fans
Am Lausitzring-Wochenende dürfen erstmals seit dem Saisonfinale 2019 Fans nicht nur auf die Tribünen, sondern auch in das Fahrerlager. Neben der „Meet the Drivers“-Autogrammstunde gibt es am Samstag und Sonntag auch wieder den beliebten Pitwalk sowie am Samstagabend eine Open Pitlane, bei der die Fans in der Boxengasse den Teams über die Schultern blicken können und „PS on Air – Der Ravenol ADAC GT Masters-Talk“ live verfolgen können. Ganz neu ist die eBay Box: Die Besucher können das Renngeschehen auch aus der eBay Box in der Boxengasse verfolgen. Von dort wird am Sonntag ab 11.30 Uhr eine neue Folge von „ADAC GT Masters Backstage“ gesendet. Premiere feiert auf dem Lausitzring auch der 8,5 Meter hohe eBay-Tower, von dem die Fans aus dem Infield die Rennaction verfolgen können. Tickets gibt es online im Vorverkauf unter adac.de/motorsport. Das Tagesticket kostet für ADAC Mitglieder ab 22,50, das Wochenendticket ab 36 Euro. (Nicht-Mitglieder 25 Euro und 40 Euro). Für Familien gibt es ein besonderes Angebot: Für Kinder bis einschließlich zwölf Jahre ist der Eintritt in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen frei.
Das Rahmenprogramm
Das Rennwochenende in der Lausitz lässt die Herzen der Motorsportfans höherschlagen. Neben der hart umkämpften ADAC TCR Germany treten dort auch die abwechslungsreichen GT-Sportwagen des GTC Race an. Bei den Tourenwagen Classics können sich die Fans auf legendäre Fahrzeuge wie Ford Sierra RS 500 Cosworth, BMW M3 E30, Mercedes 190E 2,5-16 , Audi A4 quattro STW oder Opel Vectra STW freuen. Als Piloten mit dabei sind Sebastian Asch, Stefan Mücke und Harald Grohs.
Stimmen vor dem Rennwochenende
Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R): „Wir gehen vorsichtig optimistisch an den Lausitzring. Wir erwarten, dass die Konkurrenz hier sehr stark sein wird. Unser vorrangiges Ziel bleibt weiterhin, in beiden Rennen möglichst viele Punkte zu sichern, um unsere Tabellenposition zu verteidigen. Wir freuen uns sehr, wieder vor Fans zu fahren. Die Zuschauer dürfen sich sicher auf ein sehr spannendes Rennen mit engem Rennausgang freuen. Der Lausitzring ist immer wieder für eine Überraschung gut.“
Marvin Kirchhöfer (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R): „Für uns wird das Wochenende nicht einfach, da der Lausitzring wenige Geraden hat, auf denen wir die Power unserer Corvette ausspielen können. Aber wir gehen das Wochenende wie jedes andere an und wollen uns möglichst gut im Qualifying platzieren, um dann in den Rennen das bestmögliche Ergebnis einzufahren. Die Strecke hat sehr viele Bodenwellen, daher kommt es auf ein gutes Set-up an. Wichtig ist, dass man im letzten Sektor viel Schwung auf die Start-Ziel-Gerade holt, da diese die beste Überholmöglichkeit ist. Es ist toll, dass wieder Fans vor Ort sind. Dadurch sind wir natürlich noch motivierter.”
Ricardo Feller (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS GT3): „Auf den Lausitzring freue ich mich nach der seit Zandvoort relativ langen Pause sehr. Unser Audi R8 LMS sollte gut zu dieser Piste passen. Entscheidend für den Erfolg in den weitgehend langsamen Kurven ist das optimale Reifenmanagement. Unser Ziel sind zwei Top-Fünf-Platzierungen.”
Foto: Gruppe C Photography