Traumstart für Luca Engstler: Der Hyundai-Fahrer hat das erste Rennen der ADAC TCR
Germany in Oschersleben gewonnen und die Konkurrenz dabei souverän distanziert. Der 21-Jährige
setzte sich im Hyundai i30 N TCR bei guten äußeren Bedingungen mit knapp drei Sekunden Vorsprung vor den Honda Civic TCR-Fahrern Dominik (24, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) und Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) durch.
„Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Auftakt. Es sah vielleicht einfach aus, aber das war es nicht.
Ich musste bis zum Schluss hochkonzentriert sein“, sagte Engstler: „Wichtig waren die 25 Punkte zum Einstieg, morgen geht es weiter.“
Engstler gleich beim Start an der Spitze – Pole-Setter Andersen fällt zurück
Engstler zog gleich beim Start von Platz zwei an Pole-Setter Martin Andersen vorbei und legte damit
den Grundstein für seinen Sieg. Auch Dominik und Marcel Fugel überholten den Dänen, der das
Rennen auf Platz sechs beendete. Fünfter und bester Starter der Honda Junior Challenge war Nico
Gruber (19, Österreich, Hyundai Team Engstler). Platz vier ging an Neueinsteiger Eric Scalvini (26,
Italien, Wimmer Werk Motorsport) im Cupra León Competición. Der Italiener zeigte ein starkes Rennen mit mehreren Überholmanövern – Scalvini war von Startplatz zehn ins Rennen gegangen.
Nach seinem starken Start fuhr Engstler ein Polster auf seine Verfolger heraus, dahinter reihten sich
die Fugel-Brüder und die beiden Engstler-Hyundai von Andersen und Gruber ein. Die Spitzengruppe
setzte sich etwas ab, Engstler diktierte das Geschehen von der Spitze und konnte sich darauf
konzentrieren, Tempo und Reifen zu managen.
Fugel-Brüder duellieren sich in der Schlussphase
Dominik Fugel, im Vorjahr Meisterschaftsdritter, mühte sich nach, die Lücke zu Engstler zu schließen,
kam aber nicht entscheidend heran. Stattdessen geriet der ältere der beiden Fugel-Brüder in der
Schlussphase des Rennens zunehmend unter Druck. Marcel Fugel, 2020 Sieger der Honda Junior
Challenge, kam immer näher und setzte in der letzten Runde mehrere Attacken. Letztlich brachte
Dominik Fugel seinen zweiten Platz mit knapp anderthalb Zehntelsekunden Vorsprung ins Ziel.
Unterdessen gelang Eric Scalvini eine starke Aufholjagd. Der Neueinsteiger von Wimmer Werk
Motorsport, der 2017 Vizemeister in der italienischen TCR-Meisterschaft war, arbeitete sich durchs
Feld. Beim Überholversuch gegen Jonas Karkyls (31, Litauen, NordPass) touchierte er jedoch den Hyundai des Litauers, woraufhin die Rennleitung anordnete, dass Scalvini seinen Kontrahenten wieder
vorbeilassen müsse. Davon ließ sich der Italiener aber nicht aufhalten, am Ende überholt er auch noch Gruber und war damit erster Verfolger des Spitzentrios.
Junior Philipp Regensperger (22, Neumarkt St. Veit, Lubner Motorsport) beendete das Rennen im Opel Astra TCR auf einem starken siebten Platz, Achter wurde Jonas Karklys vor Patrick Sing (29, Crailsheim, RaceSing) in einem weiteren Hyundai i30 N TCR.
Starkes Rennen von Albert Legutko
Derweil zeigte auch Junior Albert Legutko (21, Polen, Albert Legutko Racing) ein starkes Rennen und
gab nach vielen technischen Problemen an seinem Honda Civic die passende Antwort auf der Strecke.
Der Junior, der im Qualifying aufgrund eines Defekts keine Zeit setzen konnte und vom letzten Rang
startete, beendete das Rennen auf Platz zehn.
Erster Rennsieger in der neuen Trophy-Wertung für ambitionierte Gentlemen-Fahrer wurde Roland
Hertner (61, Heilbronn, Hyundai Team Engstler). Der Routinier kam als 14. ins Ziel.
Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany Dominik Fugel (Honda ADAC Sachsen, Zweiter): „Ich hatte einen relativ guten Start und habe versucht zu pushen. Aber Luca war deutlich schneller und ich habe dann versucht, den Abstand zu halten, um am Ende attackieren zu können. Das hat sich leider nicht ausgezahlt, im Gegenteil. Wir haben etwas probiert mit dem Luftdruck und es hat sich eher gezeigt, dass der von meinem Bruder der bessere war.
Er konnte am Ende viel, viel mehr pushen als es bei mir der Fall war. Und somit musste ich am Ende
noch aufpassen, nicht noch Platz zwei zu verlieren. Daher bin ich mit dem Resultat am Ende happy. Im Duell mit dem Bruder passt man natürlich mehr auf als bei jedem anderen Fahrer. Dennoch ist es unter Brüdern so: Jeder möchte der schnellste sein, nochmal mehr als bei anderen Fahrern. Aber wir wissen, dass Honda im Vordergrund steht und wir für das Team ein gutes Ergebnis einfahren müssen.“
Marcel Fugel (Honda ADAC Sachsen, Dritter): „Natürlich hätte ich mir Dominik am Ende geholt, aber
ich wollte auch nicht zu viel riskieren und lieber das starke Resultat sichern. Im Qualifying hat sich
schon angedeutet, dass wir nicht weit weg waren. Das hat uns zuversichtlich fürs Rennen gemacht und sich auch bestätigt. 30 Minuten sind lang, da kann viel passieren.“
Nico Gruber (Hyundai Team Engstler, Sieger Honda Junior Challenge): „Ich freue mich natürlich
extrem, es war ein guter Start in die Saison. Ich hatte einen soliden Start und habe es dann gemanagt.
Ich habe nicht so viel gepusht, mein Hauptziel ist dieses Jahr die Honda Junior Challenge, daher habe
ich auch ein bisschen auf die Reifen aufgepasst. Aus Sicht des Teams und von mir ist das ein super
Erfolg.“
Foto: Gruppe C Photography