Herberth Motorsport ist nach einer fehlerfreien Leistung in der Toskana das erste Team, dass die Hankook 12H MUGELLO zum dritten Mal für sich entscheiden konnte.
Der Herberth Motorsport-Porsche 911 GT3 R (#91, Ralf Bohn / Daniel Allemann / Robert Renauer / Alfred Renauer) startete den zweiten Teil des 12-Stunden-Rennens von der Pole-Position. Zwar fiel der Porsche nach den ersten Boxenstopps am Samstagmorgen auf Platz vier zurück, aber das bayerische Team profitierte von einer perfekt umgesetzten Strategie und fuhr schließlich mit drei Runden Vorsprung ins Ziel. Robert Renauer fuhr das Auto nach 335 Runden auf dem 5,245 Kilometer langen Autodromo Internazionale del Mugello als Sieger über die Ziellinie.
Nach den beiden Gesamtsiegen in den Jahren 2015 und 2020 ist Herberth Motorsport mit dem Erfolg an diesem Wochenende das erste GT-Team, das die Hankook 12H MUGELLO mehr als zweimal für sich entscheiden konnte.
„Unser Vorsprung auf den Verfolgern war groß genug, so dass wir den Porsche ohne Probleme ins Ziel bringen konnten. Es hat Spaß gemacht, in der Boxengasse einen ‚Burnout’ zu absolvieren“, sagte Renauer zu Ben Constanduros von radiolemans.com. „Es war ein großartiges Rennen für uns: erstklassige Boxenstopps, keine Fehler, hervorragendes Teamwork. Wir waren sicher, dass wir noch genügend Sprit für weitere zehn Minuten an Bord gehabt hätten. Ich möchte mich bei allen meinen Jungs bedanken. Ein tolles Ergebnis!“
In einem hochspannenden Finale sicherte sich der MiddleCap racing with Scuderia Praha-Ferrari 488 GT3 (#11, Josef Kral / Miroslav Výboh / Matúš Výboh) in der letzten halben Stunde den zweiten Platz, nachdem Matúš Výboh mit einem wagemütigen Manöver Ivan Jacoma im DINAMIC MOTORSPORT-Porsche 991 GT3 R (#7, Roberto Pampanini / Mauro Calamia / Ivan Jacoma) auf der Außenseite in der ersten Kurve überholte. Letztendlich sicherte sich die Scuderia Praha, ein zweimaliges Siegerteam der Hankook 12H MUGELLO, mit einem Vorsprung von nur zehn Sekunden den ersten Podiumsplatz des Teams in den 24H SERIES seit 2019.
In einem ähnlich spannendem Kampf duellierten sich Pierre Kaffer im Rutronik Racing by TECE-Audi R8 LMS GT3 (#18, Michael Doppelmayr / Pierre Kaffer / Elia Erhart / Swen Herberger) und Manuel Lauck im Haegeli by T2 Racing-Porsche 911 GT3 R (#66, Pieder Decurtins / Manuel Lauck / Marc Basseng) in der Schlussphase um den fünften Platz. Der Porsche war letztendlich leicht im Vorteil, aber die Differenz im Ziel betrug weniger als fünf Sekunden. Davor war bereits der zweite Herberth Motorsport-Porsche 911 GT3 R (#92, Jürgen Häring / “Bobby Gonzales“ / Stefan Aust / Marco Seefried) auf Gesamtrang vier ins Ziel gefahren.
Trotz einer Kollision mit dem Vortex 1.0 aus der GTX-Klasse in der Anfangsphase beendete der CP Racing-Mercedes-AMG GT3 Evo (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Joe Foster / Shane Lewis) ein starkes Rennen auf Platz sieben, gefolgt vom Hella Pagid – racing one Ferrari 488 GT3 (#30, Axel Sartingen / Daniel Schwerfeld / Francesco Lopez / Daniele Di Amato). Der Equipe Verschuur-Renault RS01 (#9, Harrie Kolen / Erik van Loon / Mike Verschuur), der am Freitag überlegen die Pole-Position herausgefahren hatte, wurde nur auf Rang neun gewertet, nachdem das Team wegen eines defekten ABS-Sensors sowie bei einem Ausritt ins Kiesbett zur Halbzeit des Rennens Zeit verloren hatte.
Der Reiter Engineering-KTM X-BOW GTX (#724, Eike Angermayr / Nicolai Elghanayan / Horst Felbermayr Jr. / Mads Siljehaug) sicherte sich Gesamtrang 10 und den unangefochtenen Sieg in der GTX-Klasse, in der viele Teams Probleme hatten. Der Siauliai – RD Signs racing team-Lamborghini Huracán Super Trofeo (#720, Audrius Butkevicius / Egidijus Gutaravicius / Ramunas Capkauskas / Paulius Paskevicius) verlor fast eine Stunde in der Box, nachdem das Auto auf der Start-Zielgeraden ohne Vortrieb ausgerollt war, ironischerweise nur wenige Meter entfernt von jener Stelle, an der gestern das Rennen für den Leipert Motorsport-Lamborghini Huracán Super Trofeo (#710, Ray Calvin / Gabriele Rindone / Matthias Hoffsümmer) in den Reifenstapeln ein vorzeitiges Ende fand. Am Lotus PB Racing-Lotus Exige V6 Cup R (#726, Stefano D’Aste / Vito Utzieri / Daniel Grimaldi / Massimo Abbati) wollte das Team zunächst noch einen Motorwechsel vornehmen, entschied sich dann aber doch zur endgültigen Aufgabe.
Daher komplettierte das Team Vortex V8 trotz Handlingprobleme an beiden Autos (#712, Philippe Bonnel / Pierre Fontaine / Nicolas Nobs und #701 Lionel Amrouche / Karen Gaillard / Boris Gimond) das Podium der GTX-Klasse.
In der 991-Klasse setzte sich der Willi Motorsport by Ebimotors-Porsche 911-II Cup (#955, Fabrizio Broggi / Sergiu Nicolae / Sabino de Castro) nach einem Kampf während des gesamten Nachmittags gegen JUTA Racing (#910, Julius Adomavičius / Andrius Gelžinis / Jonas Gelžinis) durch. Willi Motorsport führte lange Zeit in der Klasse, aber wegen eines Ausritts ins Kiesbett konnte die Konkurrenz wieder aufschließen. Dank guter Boxenarbeit und konstant schneller Rundenzeiten hatte das rumänische Team im Ziel doch wieder drei Runden Vorsprung.
Ein Lenkungsdefekt war der Ausfallgrund für Stadler Motorsport (#920, Paul Kasper / Ramon Werner / Marc Arn / Jan Klingelnberg), ein ehemaliges Siegerteam der Hankook 24H DUBAI, so dass PROFILDOORS by Huber Racing (#924, Merabi Mekvabishvili / Nikolai Gadetskii / Andreas Corradina) nach einer fehlerfreien Leistung den letzten Podiumsplatz der Klasse einfuhr.
Der Centri Porsche Ticino-Porsche 718 Cayman GT4 CS MR (#412, Christian de Kant / Thomas Herbst / Antonio Spavone / Valerio Presezzi / Alessandro Fogliani) feierte einen unangefochtenenen Sieg in der GT4-Klasse, nachdem der ST Racing-BMW M4 GT4 (#438, Samantha Tan / Chandler Hull / Jon Miller) Probeme hatte. Das kanadische Team verlor bereits am Freitag nach einem Reifenschaden und musste Schäden wegen eines Radbruchs über Nacht reparieren. Trotz der Schwierigkeiten war der zweite Platz in der Klasse genug für ST Racing, um mit fünf Punkten Vorsprung auf Vortex V8 (#701) die Führung in der Punktewertung der GT-Division zu übernehmen. Der Team Zakspeed-Mercedes-AMG GT3 (#13, Sergey Stolyarov / Evgeny Kireev / Victor Shaytar) und der Car Collection Motorsport-Audi R8 LMS GT3 Evo (#34, Johannes Dr. Kirchhoff / Gustav Edelhoff / Elmar Grimm) waren die prominentesten Ausfälle im GT3-Feld. Die beiden Fahrzeuge kollidierten in der Anfangsphase am Freitag, der Audi fiel kurz danach wegen Aufhängungs- und Fahrwerksschäden aus. Der Zakspeed-Mercedes absolvierte am Samstag noch 49 Runden, fiel dann aber auch vorzeitig aus.
Foto: Creventic