Die fünfte Saison der ADAC TCR Germany war hart umkämpft, die Entscheidung fiel erst im letzten Rennen – Champion Antti Buri (32, Finnland, Hyundai Team Engstler) hatte am Ende nur drei Punkte Vorsprung auf den Meister von 2018, Harald Proczyk (45, Österreich, HP Racing International). Dritter in der Endabrechnung wurde mit weiteren drei Punkten Rückstand Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen). Die drei waren die dominanten Fahrer in diesem Jahr und drückten der Saison 2020 den Stempel auf.
Antti Buri war in dieser Saison der einzige Fahrer, der in allen 14 Saisonrennen punkten konnte. Mit den vier Siegen 2020 hat der schnelle Finne, der seit der Premiere 2016 jedes Jahr am Start war, nun insgesamt 12 Rennsiege auf seinem Konto, also genau so viel wie der bisherige Rekordsieger und zweimalige Champion der ADAC TCR Germany, Josh Files aus Großbritannien.
Weitere spannende Zahlen und Fakten der ADAC TCR Germany 2020
International: Insgesamt gingen in dieser Saison 30 Fahrer aus neun Nationen an den Start – erstmals waren Fahrer aus Litauen und Ungarn mit dabei. 13 Piloten sicherten sich in der ADAC TCR Germany-Saison 2020 Punkte. Die weiteste Anreise zum Rennwochenende dürfte mit rund 9.445 Kilometern Mitchell Cheah gehabt haben. Der 22-Jährige, der Nico Gruber im Hyundai des Team Engstlers an einem Wochenende vertrat, reiste aus Malaysia zum Red Bull Ring.
Generation TCR: Mit Jahrgang 2003 war Szymon Ladniak der jüngste Pilot in diesem Jahr. Der erst 17-jährige Pole war erstmals beim Rennwochenende am Nürburgring dabei. Ältester Fahrer im diesjährigen Starterfeld war Günter Benninger. Der 59-jährige Österreicher feierte am Hockenheimring seine Premiere in der ADAC TCR Germany.
Frauenpower: Mit Michelle Halder (21, Meßkirch, Profi-Car Team Halder) und den Gaststarterinnen Jessica Bäckman (23, Schweden, Target Competition) und Laura Kraihamer (29, Österreich, Hyundai Team Engstler) stellten sich in dieser Saison drei Pilotinnen der männlichen Konkurrenz.
Schnelle Geschwister I, II und III: Erneut waren 2020 drei schnelle Geschwisterpaare am Start. Neben den Schwaben Michelle und Mike Halder sowie den Schweden Jessica und Andreas Bäckman, drückte vor allem das Chemnitzer Brüderpaar Dominik (23) und Marcel Fugel (20) der Saison den Stempel auf. Zusammen holten die Fugel-Brüder zwölf Podiumsplätze. Marcel, der jüngere der beiden, gewann zudem die Juniorwertung, für die es als Prämie einen nagelneuen Honda Civic gab.
Spitzenreiter: Fünfmal wechselte während der Saison die Tabellenführung. Nach Nico Gruber übernahm Dominik Fugel ab dem zweiten Rennwochenende im Wechselspiel mit Harald Proczyk das Ruder. Erst am letzten Rennwochenende in Oschersleben setzte sich der spätere Champion Antti Buri an die Spitze und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab.
Speedy Gonzales: Dominik Fugel im Honda fuhr fünfmal und damit am häufigsten die schnellste Runde. Ebenfalls schnell unterwegs waren Antti Buri mit drei schnellsten Runden und Hari Proczyk, dem zweimal die schnellste Runde eines Rennens gelang.
Konstanz: Nur Meister Antti Buri punktete in jedem Rennen – 14-mal. Gleich drei Fahrer standen gleich häufig auf dem Podium: Buri siegte viermal und fuhr insgesamt neun Podiumsplatzierungen ein. Ebenfalls viermal stand Dominik Fugel auf dem obersten Treppchen. Der Chemnitzer wurde sogar einmal häufiger als Buri Zweiter. Auf Rang drei – ebenfalls mit neun Podiumsplätzen – landete Hari Proczyk, der drei Rennsiege holte – davon einen bei seinem Heimrennen auf dem Red Bull Ring.
Markenvielfalt: Insgesamt sechs Automarken waren in dieser Saison am Start, Motorsportfans bekamen die 350 PS starken Tourenwagen Audi RS3 LMS TCR, Cupra Léon Competicion TCR, Honda Civic TCR, Hyundai i30 N TCR, Opel Astra TCR und VW Golf GTI TCR zu sehen.
Schnell, schneller, Hockenheimring: 238,41 km/h – beim Rennwochenende auf dem Hocken-heimring – war der höchste gemessene Top Speed in dieser Saison. Gefahren von zwei Piloten – im fünften Saisonrennen durch den Berliner Philipp Walsdorf im Opel Astra von Lubner Motorsport sowie im sechsten Saisonrennen durch den Hünfelder René Kircher vom VOLKSWAGEN Team OETTINGER im VW Golf GTI TCR.
Meiste Siege: Champion Antti Buri und Dominik Fugel feierten die meisten Siege – nämlich jeweils vier. Drei Rennsiege holte sich Harald Proczyk, der in der Endabrechnung mit nur drei Punkten Rückstand hinter Buri Vizemeister wurde. Je einmal trugen sich Gaststarter Norbert Michelisz aus Ungarn, der Österreicher Nico Gruber und der Stuttgarter Jan Seyffert in die Siegerlisten ein. Insgesamt sechs verschiedene Piloten von Hyundai und Honda standen 2020 auf dem Podium ganz oben. Wie schon im Vorjahr konnte auch 2020 kein Fahrer beide Rennen eines Wochenendes gewinnen.
Führungspersönlichkeit: Die meisten Runden in Führung verbrachte Meister Antti Buri. Bei 84 der 265 absolvierten Umläufe lag der Finne in seinem Hyundai vorne, das ist knapp ein Drittel der gesamten Rennzeit. Dominik Fugel brachte es auf 77 Führungsrunden. Insgesamt neun Piloten lagen für mindestens eine Runde an der Spitze des Feldes. In den 265 absolvierten Runden der 14 Rennen spulten die Piloten 1.045,991 Kilometer ab.
Qualifying: Zweimal und damit am häufigsten fuhr Antti Buri im Qualifying die beste Zeit – und zwar am ersten und letzten Rennwochenende. Einmal – beim Saisonfinale in Oschersleben – triumphierte er im Anschluss auch im Rennen.
Knapp & deutlich: Den engsten Rennausgang sahen die Fans auf dem Sachsenring beim Sieg von Hyundai-Pilot Harald Proczyk, der nur knapp sieben Zehntelsekunden (0,74) vor seinem Konkurrent im Honda, Dominik Fugel, den Zielstrich überquerte. Den deutlichsten Rennausgang gab es einen Tag zuvor beim Samstagsrennen auf dem Sachsenring, wo Lokalmatador Dominik Fugel über zwölf Sekunden vor seinem Bruder Marcel ins Ziel kam.
Gäste willkommen: Ein Mix aus hochkarätigen Rennfahrern und ambitionierten TCR-Neulingen sorgte als Gaststarter für ein abwechslungsreiches Fahrerfeld und spannende Renn-Action. Während mit dem Tourenwagen-Weltmeister von 2019, Norbert Michelisz, im Hyundai i30 N TCR VIP-Auto und WTCR-Star Tiago Monteiro im Honda Civic TCR Fulltime-Piloten hinterm Steuer saßen und einen Sieg und einen zweiten Platz (Michelisz) sowie einen weiteren zweiten Platz (Monteiro) rausholten, sorgte Patrick Simon für die Sensation: Der langjährige TV-Kommentator von Sport1 und ausgewiesene Motorsportexperte landete im ersten Rennen auf dem Red Bull Ring nicht nur auf Anhieb als Dritter auf dem Podium, sondern kommentierte dabei sogar live aus dem Cockpit des VIP-Hyundai. Auch der deutsche Moto2-Pilot Marcel Schrötter feierte mit Rang sechs auf dem Sachsenring eine erfolgreiche Premiere bei seinem Wechsel von zwei auf vier Räder.
Ganz schön präsent: Über die ADAC TCR Germany wurde 2020 in 277 TV-Sendungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz berichtet. Die Sendedauer betrug dabei mehr als 120 Stunden. Weltweit zeigten 43 TV-Sender in 123 Territorien die ADAC TCR Germany. Online wurden mehr als 263.000 Abrufe bei den Live Streams registriert. Und weit mehr als 264 Millionen Leser wurden im Printbereich erreicht.
Foto: Gruppe C Photography