Grelles Scheinwerferlicht, rot glühende Bremsscheiben und ein enger Zieleinlauf bei
Dunkelheit. Das erste Rennen der ADAC GT4 Germany auf dem DEKRA Lausitzring war spektakulär
und eines der Highlights in der bisherigen Serien-Geschichte. Am Ende siegten Tim Heinemann
(23/Fichtenberg) und Moritz Oestreich (28/Langenselbold, beide Prosport Racing), die an diesem
Wochenende im Aston Martin Vantage GT4 einen Gaststart absolvieren. Sie sorgten zudem für den
ersten Triumph eines Aston Martin in der ADAC GT4 Germany. Jan Kasperlik (41/Huglfing) und
Nicolaj Møller Madsen (27/DNK, beide Team Allied-Racing) kamen im Porsche 718 Cayman GT4 auf
Platz zwei vor Jan Marschalkowski (17/Inning) und Hendrik Still (33/Kempenich, beide Team
Zakspeed) im Mercedes-AMG GT4. „Für mich persönlich war das eine Rückkehr nach Maß. Doch im
ganzen Team könnte Stimmung nach dem Sieg jetzt nicht besser sein“, jubelte Heinemann, der nach
über einem Jahr Pause sein Comeback in der ADAC GT4 Germany gab.
Heinemann hatte das Rennen schon von der Pole-Position aus begonnen. Nach dem Start setzte er
sich mit starken Zeiten kontinuierlich an der Spitze des Feldes ab. Bis zu den obligatorischen
Fahrerwechseln hatte er bereits einen Vorsprung von rund acht Sekunden auf den zu diesem
Zeitpunkt zweitplatzierten Jan Marschalkowski im Mercedes-AMG herausgefahren. „Ich hatte einen
guten Start. Doch in der ersten Kurve waren wir trotzdem zu dritt oder zu viert nebeneinander. Ich
konnte die Führung behaupten und danach eine Lücke herausfahren. Beim Boxenstopp waren wir
etwas konservativ. Es hat aber gereicht, um vorne zu bleiben“, blickte Heinemann auf seine erste
Rennhälfte zurück.
Kurz nachdem alle Fahrerwechsel vollzogen waren, hatte Marschalkowskis Teamkollege Hendrik Still
die Führung übernommen. Die Rennleitung schickte dann das Safety-Car heraus, da die Ginetta G55
GT4 von Cedric Piro (22/Heusweiler, Team Piro Sports Caffè d´Italia) neben der Strecke stand.
Dadurch wurde das gesamte Feld wieder eng zusammengebracht. Hinter Still kämpfte Moritz
Oestreich, der nun im Aston Martin von Heinemann saß, mit Porsche-Pilot Nicolaj Møller Madsen um
die zweite Position, die sich zunächst der Däne vom Deutschen eroberte. Kurz drauf wurde daraus
sogar die Rennführung, da Still von der Strecke abkam und bis auf die neunte Position zurückfiel.
Oestreich nutzte wenig später einen Fahrfehler Møller Madsens, sicherte sich wieder die Spitze und
fuhr danach mit einem Vorsprung von 1,773 Sekunden zum Sieg. „Nach dem Restart hat mich Nicolaj
zunächst überholt. Dadurch konnte ich aber recht gut seine Linie studieren und mir einige Dinge
abschauen“, so Laufsieger Oestreich. „Kurz später hat er dann einen Fehler gemacht und so konnte
ich wieder vorbeifahren. Bis zum Ende des Rennen musste ich meinen Vorsprung schließlich nur noch
verwalten, auf meine Reifen achten und den Sieg nach Hause bringen.“
Hinter dem zweitplatzierten Möller Madsen machte Still in den letzten Rennminuten noch sechs
Plätze gut und schaffte es noch bis auf das Podium, was für Teamkollege Jan Marschalkowski auch
den Sieg in der Junior-Wertung bedeutete.
Platz vier ging an die Tabellenführer Julien Apothéloz (19/CHE) und Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide
Mann-Filter Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT4 vor dem BMW M4 GT4-Duo Michael Schrey
(37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport). Alexander
Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O’Dey (16/Jülich, beide Küs Team75 Bernhard) holten sich im
Porsche 718 Platz sechs und lagen damit vor Fred Martin-Dye (31/GBR) und Phil Dörr (19/Butzbach,
beide Dörr Motorsport) im McLaren 570S GT4 sowie Claudia Hürtgen (49/Aschheim) und Sebastian
von Gartzen (27/Linden, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) in einem weiteren BMW. Rang
neun sicherten sich Lennart Marioneck (31/München) und Jan Krabec (37/CZE, beide RTR Projects)
im KTM X-Bow GT4. Krabec triumphierte somit auch in der Trophy-Wertung. Die Top Zehn
komplettierten Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (49/Pfullingen, beide Team
Lillestoff) im BMW M4 GT4.
Lauf zwei der ADAC GT4 Germany auf dem DEKRA Lausitzring startet am Sonntag um 16:40 Uhr und
wird ab 16:55 Uhr live auf SPORT1 im Fernsehen übertragen. „Ein Doppelsieg wäre natürlich super.
Doch das halte ich für ein wenig unrealistisch“, schaute Heinemann auf das Rennen voraus. „Wir
wollen einfach nochmals einen guten Job machen. Wenn wir wieder vorne mit dabei sind, können
wir zufrieden sein. Nach dem Ergebnis heute ist alles, was morgen kommt, ein Bonus.“
Foto: Gruppe C Photography