Ex-Meister Harald Proczyk (44, Österreich, HP Racing International) hat sich nach einem packenden Duell mit Tabellenführer Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) seinen zweiten Saisonsieg in der ADAC TCR Germany gesichert. Der Österreicher setzte sich auf dem Sachsenring im Hyundai i30 N TCR knapp vor Fugel durch und verkürzte seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf den Spitzenreiter auf nun elf Punkte. 0,74 Sekunden trennten die beiden am Ende. Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) krönte ein starkes Wochenende für das Team Honda ADAC Sachsen mit dem dritten Rang, er übernahm damit die Führung in der Honda Junior Challenge. Moto2-Star Marcel Schrötter (27, Vilgertshofen, Hyundai Team Engstler) fuhr im VIP Auto auf den guten sechsten Platz und verbesserte sich somit im Vergleich zum Vortag um drei Positionen.
„Es war das Maximale, was ich hätte erreichen können. Die anderen sind einfach noch ein bisschen zu schnell. Mir fehlt die Erfahrung, aber wir können echt zufrieden sein“, sagte Schrötter, der von Platz drei ins Rennen gegangen war: „Leider habe ich den Start nicht ganz so gut hinbekommen und bin etwas zurückgefallen, zum Glück tut der Kontakt hier nicht so weh wie auf dem Motorrad. Und ich konnte dann mein Rennen fahren, das hat gut geklappt.“
Während Schrötter mit seinem Start etwas haderte, war Proczyk von sich selbst überrascht. „Ich bin so gut weggekommen, das hätte ich selbst kaum geglaubt. Dass ich mal gut starte, das ist ja eine Sensation“, sagte der Österreicher, der von Platz vier startend am VW von Pole Setter Harri Salminen (51, Finnland, Positione Motorsport) vorbeizog, die Führung übernahm und damit den Grundstein für seinen Erfolg legte: „Wir hatten das Auto komplett umgebaut, wir wussten nicht, wie es wird. Das Auto war sehr schnell, der Dank geht ans Team – es hat alles funktioniert. Und ich muss ja nur fahren.“
Noch in der ersten Runde schied Junior Albert Legutko (20, Polen, Albert Legutko Racing) im Honda nach einem Kontakt aus und das Safety Car kam auf die Strecke. Nach dem Restart blieb Proczyk vorne, dicht gefolgt von Dominik Fugel und Marcel Fugel. Salminen belegte zwischenzeitlich Rang vier vor Marcel Schrötter, die beiden mussten aber kurz darauf Antti Buri (31, Finnland, Hyundai Team Engstler) passieren lassen. Buri, vom letzten Platz gestartet, fand sich so nach wenigen Runden bereits auf Rang vier wieder und machte sich fortan an die Verfolgung des Spitzentrios.
Proczyk blieb derweil in Führung, er konnte sich aber nicht entscheidend von den Fugel-Brüdern lösen, die ihrerseits nicht nah genug an den Österreicher herankamen, um ein Überholmanöver anzusetzen. Dahinter zeigte Schrötter ein gutes Rennen, er behauptete sich im Mittelfeld und verteidigte seine Position stark. Nachdem es zu einem Kontakt zwischen Junior René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) und Harri Salminen gekommen war, reagierte der Motorrad-Pilot schnell und verbesserte sich auf Platz fünf. In der Schlussphase musste er nur noch Jan Seyffert (22, Stuttgart, HP Raing International) passieren lassen, der das Rennen als Fünfter vor Schrötter beendete.
Unterdessen verkürzte Antti Buri den Rückstand auf das Spitzentrio Schritt für Schritt – wenige Runden vor dem Ende war der Finne auf Schlagdistanz zu Marcel Fugel. Es entwickelte sich fortan ein packendes Duell um den dritten Platz, bei dem Buri immer wieder sein Glück mit Überholmanövern suchte. Marcel Fugel aber wehrte alle Attacken nervenstark ab und rettete seinen dritten Rang ins Ziel. Vorne konnte sich Proczyk vor Dominik Fugel behaupten und den Sieg nach Hause fahren. Für Dominik Fugel war es dennoch ein äußerst starkes Wochenende: Nach seinem Erfolg am Samstag folgte Platz zwei am Sonntag – er geht somit als Tabellenführer in die Schlussphase dieser fünften Saison der ADAC TCR Germany.
„Es war ein sehr gutes Rennen, Harald hatte einen tollen Start und war sehr schnell – da war diesmal leider kein Vorbeikommen. Doch insgesamt bin ich sehr zufrieden“, sagte Fugel, der nach acht von 14 Rennen 140 Punkte auf dem Konto hat. Proczyk folgt mit 129 auf Platz zwei, Buri hat als Dritter 118 Zähler. „Es ist noch nichts entschieden, wir müssen Rennen für Rennen fahren und zusehen, dass wir unsere Punkte holen“, sagte Dominik Fugel.
Foto: Gruppe C Photography