Souveräne Vorstellung auf dem Sachsenring: Die Mercedes-Fahrer Marvin
Dienst (23/Lampertheim) und Philipp Frommenwiler (31/CH, beide DLV-Team Schütz Motorsport)
fuhren am Samstag auf dem Sachsenring von der Pole-Position aus ihren ersten Sieg im ADAC GT
Masters ein. Zweite wurden auf der spektakulären Berg-und-Tal-Bahn Robert Renauer
(35/Vierkirchen) und Sven Müller (28/Bingen am Rhein, beide Precote Herberth Motorsport) im
besten Porsche. Platz drei ging an die Mercedes-AMG-Fahrer Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro
Engel (35/Monte Carlo, beide Toksport WRT), die zur Saisonhalbzeit nach sieben von 14 Rennen
wieder an der Tabellenspitze stehen. „Ich habe die letzten Runden wirklich genossen“, so Sieger
Philipp Frommenwiler im Ziel. „Wir hatten keinen einfachen Saisonbeginn und sind jetzt wieder auf
der Erfolgsspur. Marvin hat schon im Qualifying mit der Pole-Position einen Topjob gemacht und das
Team hat uns ein sensationelles Auto für das Rennen gegeben.“
Dienst bleibt beim Start vorn
Marvin Dienst und Philipp Frommenwiler bestimmten auf ihrem Weg zum Sieg von Anfang das
Geschehen. Während Pole-Setter Dienst beim Start die Führung verteidigte, fiel der ebenfalls aus der
ersten Reihe gestartete Porsche-Fahrer Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster, SSR
Performance) während der ersten Runde bis auf Platz sieben zurück. Stattdessen etablierte sich
Porsche-Markenkollege Robert Renauer als erster Verfolger von Dienst, gefolgt von Luca Stolz im
Mercedes-AMG und Steijn Schothorst (25/NL, GRT Grasser Racing Team) im besten Lamborghini.
Dienst setzte sich in den folgenden Runden kontinuierlich vom Feld ab. Nach zehn Runden betrug
sein Vorsprung auf Renauer zwei Sekunden, nach 15 Runden waren es 4,2 Sekunden. Als das
Boxenstoppfenster begann, lag Dienst mehr als fünf Sekunden vor dem Feld. Teamkollege
Frommenwiler kontrollierte anschließend von der Spitze aus das Rennen und sah schließlich mit
einem Zeitpolster von 3,5 Sekunden als Erster die Zielflagge. Für den Schweizer und Partner Dienst
war es der erste Sieg in der „Liga der Supersportwagen“, für ihren Rennstall der insgesamt achte und
der erste seit 2015. Dienst sicherte sich zudem auch den Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung.
Renauer und Teamkollege Sven Müller setzten sich im Kampf um Platz zwei nach 45 Runden knapp
gegen die Mercedes-Fahrer Luca Stolz und Maro Engel durch. 0,9 Sekunden trennten die beiden
Autos im Ziel. Rang drei reichte für Stolz und Engel jedoch zur Rückeroberung der Tabellenspitze, an
der sie nun punktgleich zusammen mit den Audi-Piloten Patric Niederhauser (28/CH) und Kelvin van
der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) liegen. Die Titelverteidiger kamen als Siebte ins Ziel.
Rang vier holten sich im Samstagsrennen Steijn Schothorst und Tim Zimmermann (24/Langenargen)
in ihrem Lamborghini. Dabei profitierte das Duo vom Pech seiner Teamkollegen Franck Perera (36/F)
und Albert Costa Balboa (30/E, beide GRT Grasser Racing Team), die kurz vor dem Ziel auf Rang vier
liegend mit einem Reifenschaden ausfielen. Mick Wishofer (20/A) und Dorian Boccolacci (22/F, beide
Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing) kämpften sich vom zehnten Startplatz im Rennen noch auf
Platz fünf nach vorn. Dahinter folgten als Sechste Michael Ammermüller und Christian Engelhart
(33/Starnberg) in ihrem Porsche.
Markus Pommer (29/Neckarsulm) und Jeffrey Schmidt (26/CH, beide Callaway Competition) machten
vom 14. Startplatz bis ins Ziel insgesamt sechs Plätze gut und kamen als Achte ins Ziel. Klaus Bachler
(29/A) und Simona De Silvestro (32/CH, beide Küs Team75 Bernhard) wurden mit ihrem „Elfer“ Neunte, dahinter holten Eric Johansson (23/S) und Jens Klingmann (30/Tägerwilen, beide MRS GT-
Racing) als Zehnte das bisher beste Ergebnis eines BMW M6 GT3 in dieser Saison. Der Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung für nichtprofessionelle Fahrer ging diesmal an Audi-Pilot Filip Salaquarda
(36/CZ, Team ISR).
Stimmen der Sieger:
Marvin Dienst (DLV-Team Schütz Motorsport, Mercedes-AMG GT3): „Nachdem wir zuletzt in
Hockenheim einige Probleme hatten und das Auto daraufhin komplett umgekrempelt haben, ist es
natürlich toll, jetzt mit einem Sieg zurückzukommen. Das Team musste lange auf einen Sieg warten,
daher freue ich mich auch für die ganze Mannschaft. Zu Beginn konnten wir die Führung behaupten,
konnten an der Spitze des Feldes in ‚freier Luft‘ die Reifen gut managen und hatten insgesamt eine
gute Pace. Ziel war es dann, schnell etwas Vorsprung herauszufahren, um unseren Gegnern keinen
Windschatten zu geben und auch mit abbauenden Reifen, wie wir es insbesondere zum Rennende
hin erwartet hatten, unsere Position halten zu können.“
Philipp Frommenwiler (DLV-Team Schütz Motorsport, Mercedes-AMG GT3): „Unser heutiger Sieg
entschädigt uns für einige Wochenenden, die nicht so gut liefen. Es war wichtig, einen guten
Boxenstopp zu absolvieren, danach konnte ich meine Pace fahren. Richtung Rennende habe ich
gemerkt, dass wir einen guten Vorsprung hatten, so konnten wir das Rennen sauber kontrollieren.
Der Schritt nach vorn ist wichtig für uns. Dass es heute allerdings so gut läuft, hätten wir nicht
gedacht. Jetzt freuen wir uns über den Sieg und versuchen, weiterhin dranzubleiben.“
Foto: Gruppe C Photography