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Freitag, November 22, 2024

#DTMoments: Robin Frijns feiert emotionalen ersten DTM-Sieg

Premierensieg mit Ansage: Audi-Pilot Robin Frijns fliegt vor heimischer Kulisse zu seinem ersten DTM-Sieg. Beim ersten Rennen, bei dem Zuschauer wieder zugelassen waren, bescherte der 29-Jährige aus Maastricht den Fans den ersten DTM-Sieg eines Niederländers seit Christijan Albers 2004 in Estoril. Frijns, der in diesem Jahr schon vier Pole-Positions nicht zu seinem ersten Sieg nutzen konnte, setzte sich im Samstagrennen vom zweiten Startplatz aus in einem spannenden Dreikampf durch. Bis zur Ziellinie saßen ihm die Verfolger Loïc Duval (FRA), der von Startplatz eins in Rennen gegangen war, und der Meisterschaftsführende und frisch gebackene Vater Nico Müller (SUI) im Nacken. Nur neun Zehntelsekunden trennte das Audi-Trio auf den ersten drei Plätzen. Die erstmals in dieser Saison wieder zugelassenen Zuschauer auf den Tribünen entlang der Start-Ziel-Geraden feierten ihren Landsmann Frijns mit Standing Ovations.

Vor dem achten Saisonrennen der DTM am Sonntag (ab 13:00 Uhr live in SAT.1) liegt Nico Müller mit nun 149 Zählern weiter an der Spitze der Tabelle. Frijns hat sich mit seinem Sieg mit 119 Punkten auf Rang zwei vorgeschoben, Titelverteidiger Rast ist mit 107 Zählern auf Rang drei abgerutscht.

Viel Grip, hoher Reifenverschleiß

Die Startaufstellung zum siebten Saisonlauf wurde erstmals wieder vor Zuschauern zelebriert, und die Freude war auf beiden Seiten groß, bei den Zuschauern ebenso wie bei den Fahrern. Vor dem Start herrschte Unsicherheit bezüglich der Reifenstrategie: Nicht nur, dass nach dem Qualifying ein heftiger Regenguss auf den TT Circuit niedergegangen war und es noch zahlreiche feuchte Stellen gab, auch der erst im Februar erneuerte Asphalt in Assen sorgte für Ungewissheit hinsichtlich der richtigen Reifenstrategie. Alle Fahrer starteten schließlich auf Slicks, und die Einstoppstrategie erwies sich sich letztendlich als richtig.

Polesitter Duval kam gut vom ersten Startplatz weg und machte an der Spitze alles richtig, während Frijns sich zunächst Ferdinand Habsburg (AUT, Audi) geschlagen geben musste. Der Österreicher erwischte vom der vierten Startposition einen Blitzstart, verlor im Laufe des Rennens jedoch an Boden und musste sich am Ende mit Rang acht begnügen.

Duval verteidigte seine Führung, sah aber Frijns zunehmend größer in seinem Rückspiegel. Sieben Runden vor dem Ziel setzte der Lokalmatador die entscheidende Attacke und setzte sich an die Spitze. Duval folgte dichtauf mit Müller im Schlepptau, so dass sich Frijns bis zur Ziellinie nicht sicher fühlen konnte.

Südafrikaner Aberdein als bester BMW-Pilot Sechster: Rückschlag für die Münchner

Nach dem Doppel-Triumph beim Sonntagrennen auf dem Lausitzring vor zwei Wochen musste die BMW-Armada einen Rückschlag hinnehmen: Der Südafrikaner Jonathan Aberdein wurde mit Rang sechs bester BWM-Pilot vor seinem Landsmann Sheldon van der Linde. Timo Glock (GER, BMW), der auf dem Lausitzring mit einem tollen zweiten Platz glänzte, musste sich mit Platz neun zufrieden geben. Dessen Markenkollege und früherer Formel-1-Fahrer Robert Kubica (POL) erzielte als Zehnter seinen ersten Meisterschaftspunkt in der DTM. Vorjahressieger Marco Wittmann (GER, BMW) erwischte keinen guten Assen-Auftakt und kam nach einem unverschuldeten Dreher nur auf Rang 14 ins Ziel.

» Stimmen – 1. Rennen, Assen
„Ich habe drei Jahre gebraucht, um den ersten DTM-Sieg zu erzielen. Ich war einige Male nah dran, und ich hatte häufiger das Gefühl, dass ich auch die Pace habe, um es zu schaffen. Irgendetwas hat mich immer zurückgeworfen. Ich habe einige Podiumsplatzierungen erzielt. Jetzt bin ich wirklich happy, dass es hier in Assen passiert ist, wo die Fans endlich wieder auf die Tribünen durften. Es hätte an keinem besseren Ort passieren können als in Assen.“ Robin Frijns (NED), Audi, Sieger

„Natürlich ist es eine Enttäuschung, wenn man das Rennen so lange angeführt hat und dann doch nur Zweiter wird. Wir waren uns etwas unsicher mit unserer Strategie. Vielleicht haben wir etwas zu früh gestoppt. Anderenfalls hätte ich Robin Frijns vielleicht ein, zwei Runden länger hinter mir halten können, und dann wäre es eventuell anders ausgegangen. Zum Schluss waren noch Reserven übrig, so dass wir noch einmal dicht herangekommen sind – aber Aufschließen und Überholen sind nun einmal zwei Paar Schuhe. Letzten Endes war es ein Mix aus verschiedenen Faktoren. Aber die Performance stimmt, und am Sonntag werden wir alles daran setzen, noch besser zu werden. Loïc Duval (FRA), Audi, 2. Platz

„Es gab viele Überraschungen im Rennen. Ich habe natürlich gehofft, meinen dritten Startplatz zu verteidigen. Es war dann aber in Kurve eins etwas rutschig, so dass ich Plätze verloren habe. Was die Reifen angeht, hatte ich eigentlich mit zwei Stopps gerechnet, am Ende hat einer gereicht. Das war dann noch eine Überraschung. Nach meinem Stopp hatte ich als Drittplatzierter das Problem, dass Loïc vor mir auch DRS benutzen konnte, um Robin zu attackieren. Das war am Ende das entscheidende Problem. Aber ich freue mich sehr für Robin und natürlich für das Team.“ Nico Müller (SUI), Audi, 3. Platz

» Ergebnis – 1. Rennen, Assen
01. Robin Frijns (NED), Audi RS 5 DTM, 36 Runden in 53:45,729 Minuten
02. Loïc Duval (FRA), Audi RS 5 DTM, + 0,505 Sek.
03. Nico Müller SUI), Audi RS 5 DTM, + 0,950 Sek.
04. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, + 3,188 Sek.
05. René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, + 13,735 Sek.
06. Jonathan Aberdein (RSA), BMW M4 DTM, + 26,768 Sek.
07. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 DTM, + 31,336 Sek.
08. Ferdinand Habsburg (AUT), Audi RS 5 DTM, + 31,604 Sek.
09. Timo Glock (GER), BMW M4 DTM, + 36,888 Sek.
10. Robert Kubica (POL), BMW M4 DTM, + 43,576 Sek.

Foto HOCH ZWEI / Thomas Suer

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.