Das ADAC GT Masters ist auf dem Lausitzring furios in die Saison 2020 gestartet. In einem abwechslungsreichen und von zahlreichen Führungswechseln geprägten Rennen sicherten sich nach 43 spannenden Runden Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (34/Monte Carlo, beide Toksport WRT) den Sieg im Mercedes-AMG GT3 Evo. Nur 0,7 Sekunden dahinter fuhren die Porsche-Piloten Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster) und Christian Engelhart (33/Starnberg, beide SSR Performance) auf Platz zwei, Dritte wurden Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (32/Kulmbach, beide Montaplast by Land Motorsport) in einem Audi R8 LMS. „Endlich habe ich meinen ersten Sieg im ADAC GT Masters geholt“, freute sich Sieger Maro Engel. „Schön, dass es diesmal geklappt hat. Ein toller Start in die neue Saison!“
Turbulente erste Rennhälfte
Ereignisreich verlief auf dem Lausitzring der erste Teil des Auftaktrennens. Porsche-Fahrer Alfred Renauer (35/Jedenhofen, Precote Herberth Motorsport), von Rang vier losgefahren, übernahm dank eines starken Starts die Führung von Pole-Setter Luca Stolz. Renauer verteidigte anschließend bis zur achten Runde seine Spitzenposition gegen Stolz. Doch als Stolz in Kurve sechs einen Überholversuch startete, berührten sich der Porsche und der Mercedes-AMG. Stolz ging in Führung, doch Renauer drehte sich und fiel weit zurück. In den folgenden Runden baute Stolz seinen Vorsprung auf fast vier Sekunden aus. Ein anschließender Safety-Car-Einsatz nach einer Kollision, bei der der zweitplatzierte Robert Renauer (35/Vierkirchen, Precote Herberth Motorsport) im Porsche unverschuldet von Verfolger Markus Pommer (29/Neckarsulm, Callaway Competition) in der Corvette getroffen wurde, schob das Feld noch einmal zusammen. Beim Restart ging Klaus Bachler (29/A, Küs Team75 Bernhard) von zweiten Platz aus an Stolz vorbei in Führung und verteidigte diese bis zum Fahrerwechsel auf Simona De Silvestro.
Während der Boxenstoppphase eroberte Stolz’ Partner Maro Engel die Führung von De Silvestro zurück und behauptete an der Spitze. In der Schlussphase wurde es aber nochmals spannend: Nach einem Motoraussetzer in der ersten Kurve kam Verfolger Christian Engelhart im Porsche nochmals nahe, Engel schaffte es aber mit einem Vorsprung von 0,7 Sekunden über die Ziellinie und sicherte sich und seinem Team Toksport WRT den ersten Sieg im ADAC GT Masters, für Partner Stolz war es bereits der sechste.
De Silvestro und Bachler verloren dagegen ihre Chance auf einen Podestplatz, als ihr Porsche mit dem Audi von Kim-Luis Schramm (23/Meuspath) und Christopher Mies (31/Heiligenhaus, beide Montaplast by Land Motorsport) kollidierte. Rang drei ging daher an den zweiten R8 LMS von Montaplast by Land Motorsport, der von Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (32/Kulmbach) pilotiert wurde.
Die vierte Position ging mit Jannes Fittje (21/Langenhain) und David Jahn (29/Leipzig, beide Küs Team75 Bernhard) an einen weiteren Porsche 911 GT3 R. Fittje holte damit bei seinem Debüt im ADAC GT Masters gleich den Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung. Als beste Lamborghini-Fahrer kamen Albert Costa Balboa (30/E) und Franck Perera (36/F, beide GRT Grasser Racing Team) auf Platz fünf ins Ziel. Knapp dahinter folgten die Vorjahresmeister Patric Niederhauser (28/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) mit ihrem Audi auf Position sechs vor dem Mercedes-AMG von Indy Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter-Team HTP-Winward).
Achte wurden Filip Salaquarda (36/CZ) und Frank Stippler (45/Bad Münstereifel, beide Team ISR). Salaquarda holte auch den Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung. Rang neun ging an den Mercedes-AMG von Marvin Dienst (23/Lampertheim) und Philipp Frommenwiler (30/CH, beide Schütz Motorsport) vor Alfred Renauer und Partner Sebastian Asch (34/Ammerbuch), die nach der Kollision in der Frühphase des Rennens noch die Top Ten komplettierten.
Stimmen der Sieger:
Luca Stolz (Toksport WRT, Mercedes-AMG GT3 Evo): „Der Start verlief sehr turbulent. Ich habe einen Platz an den Porsche verloren, von dem ich überhaupt nicht weiß, wo er auf einmal herkam. Später hatte ich eine leichte Berührung mit dem Auto. Eigentlich muss er mich gesehen haben. Als ich dann in Führung lag, habe ich bis zur Safety-Car-Phase etwas Vorsprung herausgefahren. In freier Fahrt funktionierte das Auto echt gut. Doch als das Safety-Car dann draußen war, habe ich viel Pickup aufgesammelt. Deswegen ist der Porsche beim Restart dann auch an mir vorbeigezogen.“
Maro Engel (Toksport WRT, Mercedes-AMG GT3 Evo): „Nachdem ich das Auto übernommen habe, habe ich Vollgas gegeben. Denn es war sehr eng mit Simona De Silvestro, aber ich habe die Führung übernehmen können. Als ich vorn lag, habe ich versucht, das Auto sauber ins Ziel zu bringen. Doch kurz vor Schluss hatte ich noch mal einen Schreckmoment, als ich plötzlich Motoraussetzer hatte. Zum Glück ist danach das Auto wieder normal gelaufen. Und ich konnte den Sieg ins Ziel bringen.“
Foto: Gruppe C Photography