Die Saison in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) hat Corona-bedingt mit Verspätung begonnen. Seit dem Auftaktrennen Ende Juni ging es dann jedoch buchstäblich Schlag auf Schlag und am 1. August steht bereits das vierte Rennen auf dem Programm. Das 43. RCM DMV Grenzlandrennen des Rheydter Club für Motorsport beschließt die erste Saisonhälfte. Am Ende der gewohnten Vier-Stunden-Distanz stehen die Halbzeitmeister fest. Die vorläufige Teilnehmerliste umfasst 145 Fahrzeuge, die zum Rennstart ab 12 Uhr um Punkte und Pokale kämpfen. Zuschauer vor Ort an der Strecke sind aktuell noch nicht zugelassen, doch der Livestream – unter anderem auf VLN.de, Facebook und YouTube – bringt ab 08:15 Uhr acht Stunden Rennaction zu den Fans auf den heimischen Bildschirm.
In der Gesamtwertung führen die Meister von 2018 die Tabelle an. Christopher Rink, Danny Brink und Philipp Leisen holten im BMW 325i des Pixum CFN Team Adrenalin Motorsport drei Siege in der V4. Die Klasse der VLN-Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum war stets gut besetzt, so dass das Trio stets hoch punktete. Gemäß der bewährten Punkteformel der NLS erhält das Team die meisten Zähler, das die meisten Teilnehmer in seiner Klasse hinter sich lässt. Rink, Brink und Leisen führen zudem die VLN-Produktionswagen-Trophäe an. Drei Siege holten auch Thorsten Jung, Moritz Kranz und Peter Terting im Porsche 718 Cayman GT4 CS in der Klasse Cup 3. Allerdings setzten Kranz und Terting, die auf zwei Fahrzeugen starteten, auf das falsche Pferd. Doppelstarter müssen sich vor dem Rennen entscheiden, mit welchem Fahrzeug sie gewertet werden möchten. So liegt Jung alleine aktuell auf Rang zwei der Gesamtwertung. Dritter ist Maro Engel, der in der mit vielen Fahrzeugen besetzten GT3-Klasse SP9 zwei Siege holte und einmal Zweiter wurde.
In der VLN-Junior-Trophäe führt Sindre Setsaas das Tableau an. Der 22-jährige Norweger holte mit dem BMW 240i Racing des Pixum CFN Team Adrenalin Motorsport einen Klassensieg und zwei zweite Plätze in der Cup 5. Auf Platz zwei liegt Timo Hochwind, der mit dem Volkswagen Scirocco R von mathilda racing konstant punktete. Dritter ist Marcel Marchewicz, der in der Cup 5 für Schnitzelalm Racing startet.
In der ROWE Speed-Trophäe by VLN, der Sonderwertung für die Top-Fahrzeuge der Nürburgring Langstrecken-Serie, liegt Walkenhorst Motorsport mit dem BMW M6 GT3 #34 an der Spitze. David Pittard, Mikkel Jensen und Christian Krognes räumten in den bisherigen drei Rennen mit den Plätzen eins, zwei und drei einen kompletten Medaillensatz ab. Auf den Positionen zwei und drei liegen die beiden Mercedes-AMG GT3 von HRT (#16) und GetSpeed (#2). Den Markenmix an der Spitze der ROWE Speed-Trophäe komplettiert Car Collection Motorsport mit dem Audi R8 LMS GT3 (#32).
Die am stärksten besetzte Klasse beim 43. RCM DMV Grenzlandrennen ist die V4 mit 19 Fahrzeugen. 17 Renntourenwagen gehen in der VT2 (VLN-Produktionswagen bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo) an den Start und derer 16 in der SP9. Je 12 Rennboliden sind in den Cup-Klassen Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing und BMW M240i Racing Cup dabei.
Premiere in der TCR-Klasse: mathilda racing setzt auf den neuen Cupra
mathilda racing war 2016 das erste Team, das einen Cupra auf der Nürburgring Nordschleife eingesetzt hat. Im gleichen Jahr hat das Team rund um Michael Paatz aus Köln beim 24h-Rennen die TCR-Klasse für sich entschieden. Mit dem neuen Cupra Leon Competición möchte man diese Erfolgsgeschichte gerne wiederholen. „Wir sind stolz, dass wir das erste Team in Deutschland und eines der wenigen Teams überhaupt sind, die den neuen Renner einsetzen können“, so der Teamchef. „Cupra unterstützt das Langstreckendebüt in Form von zwei erfahrenen Ingenieuren sowie Werksfahrer Mikel Azcona, der auch seine Nordschleifen-Permit bei uns absolvieren wird. Mikel wird den vierten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie mit dem mathilda-Scirocco in der VT2 bestreiten, ehe er künftig im Cupra TCR an den Start gehen darf.“ In den letzten Tagen wurde das Auto für den Nordschleifen-Einsatz vorbereitet. Die Auspuffanlage wurde modifiziert, um die Lärmgrenzen in der NLS einzuhalten und ein Langstreckentank verbaut. Die ersten Rennen müssen von den Fahrern übrigens noch ohne ABS absolviert werden. Dieses wird erst Ende des Jahres für den Cupra verfügbar sein.
In der TCR-Klasse wartet auf den Neuling starke Konkurrenz, wie der Audi RS3 LMS von Bonk-Motorsport, der Opel Astra TCR von Lubner Motorsport und der Hyundai i30 von Engstler Motorsport. Alle Fahrzeuge sind in der Tourenwagenklasse auf Reifen von Exklusivausrüster Goodyear unterwegs.
„Oranje Boven“ – starke Niederländer in der Nürburgring Langstrecken-Serie
Eine Reihe von starken Niederländern gibt sich beim vierten NLS-Rennen die Ehre. Jeroen Bleekemolen startet zusammen mit Klaus Abbelen im Frikadelli Porsche 911 GT3 R. Im BMW M6 GT3 von ROWE RACING bilden zum ersten Mal Nick Catsburg und Stef Dusseldorp gemeinsam ein Team. Zusammen mit Benjamin Leuchter bereitet sich Tom Coronel im Volkswagen Golf TCR von Max Kruse Racing auf den Lauf der WTCR im Rahmen des 24h-Rennens vor. „Die Nürburgring Nordschleife ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich sage immer, man braucht zum Leben nur Wasser, Brot und die Nordschleife, das reicht schon“, so Coronel. „Deswegen freue ich mich ganz besonders, mit Benny Leuchter und Max Kruse Racing in der NLS an den Start gehen zu können.“ Abgerundet wird das Aufgebot unserer Nachbarn von Milan Dontje im Audi R8 LMS GT3 von Car Collection Motorsport, Marco Van Ramshorst in einem Porsche 911 GT3 Cup in der SP7, Job Van Uitert im Cup-5-BMW von Walkenhorst und Chris Rothoff im BMW 325i des MC Roetgen in der V4.
Das 43. RCM DMV Grenzlandrennen beginnt am Samstagmittag um 12 Uhr über die Distanz von vier Stunden. Zuvor werden im Zeittraining von 08:30 bis 10:00 Uhr die Positionen in der Startaufstellung vergeben.
Foto: Jan Brucke